Lehrendennachmittag an der FH Kufstein Tirol
Lehrendennachmittag an der FH Kufstein Tirol

Lehrendennachmittag an der FH Kufstein Tirol

21.07.2016 | General
Bereits zum 4. Mal lud die FH Kufstein Tirol Mitte Juli 2016 zum Lehrendennachmittag ein. Der Austausch zwischen internen und externen Lehrenden soll so gefördert und didaktische Auseinandersetzung unterstützen werden.

Rund 50 Teilnehmende trafen sich im Festsaal der FH Kufstein Tirol zum World Cafe; das Leitthema des Lehrendennachmittags war dem Verhältnis aus „Praxis“ und „Theorie“ gewidmet. Nach der Begrüßung durch Rektor Prof. (FH) Mario Döller gaben Studiengangsleiter Prof. (FH) Dr. Timo Becker sowie die ÖH-StudierendenvertreterInnen Olivia Hawelka und Michael Bredehorn Impulsreferate zum Thema.

In den Vorträgen  ging es  unter anderem darum, wie die Begriffe „Theorie“ und „Praxis“ überhaupt verstanden werden und an welche unterschiedlichen Erwartungen sie anschließen. Kritisch reflektierte Prof. (FH) Dr. Becker den Rückschluss von der Anwendungsorientierung der Fachhochschulen auf eine reine Ausrichtung auf Arbeitsmarktbedürfnisse. Im Zuge dieser Entwicklung würden Hochschulen dazu tendieren  ein gerade für die Praxis gefährliches Wissenschaftsverständnis zu pflegen, indem sie sich zu Ausstellern von Eintrittskarten für den Arbeitsmarkt degradieren und damit eben nicht mehr den von Humboldt beschriebenen ‚höchsten Standpunkt‘ einnehmen können, so Becker. Das zeitgemäßere Lernen durch z.B. Praxisprojekte und den Kontakt zu Unternehmen betonten die Studierenden-VertreterInnen als ausschlaggebend für ihre Wahl eines FH-Studiums.

„Praxisorientierung ist an der FH Kufstein Tirol ein elementarer Baustein der Ausbildung, genau der gleichen Bedeutung messen wir der wissenschaftlichen Herangehensweise der Themengebiete zu. Diese Aspekte gehen Hand in Hand miteinander.“ so Prof. (FH) Dr. PD Mario Döller, Rektor der FH Kufstein Tirol.

Zwei Themenstationen waren beim anschließenden World Cafe, dem Austausch zum Bildungsbegriff als Standortbestimmung, sowie der Frage danach gewidmet, wie die Kommunikation zwischen den extern und intern Lehrenden gestärkt werden kann. Dass Bildungsziele im Verständnis aller Lehrenden nicht als „Eintrittskarte“ in den Arbeitsmarkt reduziert, sondern mit hohen Ansprüchen verknüpft werden, zeigten die Ergebnisse zum Bildungsbegriff. Bildung statt Ausbildung, der bewusste Umgang mit den unterschiedlichen Voraussetzungen von Vollzeit- und berufsbegleitenden Studierenden, die Notwendigkeit von methodischem Know-How bei Erfahrungstransfer und die Befähigung der Studierenden zur Urteilskraft und Lösungsfindung von komplexen Problemstellungen waren nur einige der Ergebnisse. Zur Kommunikation zwischen externen und internen Lehrenden  zeigte sich eine hohe Motivation insbesondere der externen Lehrenden, mehr über die „Haltung“ der FH zu erfahren. Der Austausch unter aller Lehrenden zu Fragen wie alternativen Prüfungsformen, war ebenfalls von großem Interesse. Die Einrichtung virtueller Plattformen, aber auch regelmäßige Angebote zu Treffen wurden angeregt.

„Externe Lehrenden sind eine wesentliche Säule unseres Lehrbetriebs und jede Form des Austausches kann nur zur Qualitätsverbesserung im Sinne aller gesehen werden“, so Prof (FH) Dr. Verena Teissl, die den Lehrendennachmittag im Auftrag der Hochschulleitung gestaltete.

Im Anschluss an die Veranstaltung lud die FH Kufstein Tirol zum gemeinsamen Semesterabschlussgrillen mit allen MitarbeiterInnen der Kufsteiner Fachhochschule ein.