Exkursion zur Kulturhauptstadt Maribor

12.07.2012 | Allgemein
Studierende von Sport-, Kultur- & Veranstaltungsmanagement entdecken Maribor, zweitgrößte Stadt Sloweniens und die „European Capital of Culture 2012“ im Rahmen des Seminars „Trends in Sports and Culture“.

Von 21. bis 24. Juni konnte die Gruppe der berufsbegleitenden Studierenden von SKVM unter der Leitung von Prof. (FH) Dr. Verena Teissl und Angela Scalet, BA, das ungewöhnliche Konzept der Kulturhauptstadt Maribor erleben und reflektieren.  Den internationalen Trend partizipativer Kulturformate setzt das auffallend junge Organisationsteam von Maribor ECOC in einer Vielzahl von Microevents um – bereits 6000 Events fanden bislang statt.  Alma Čaušević, Chief Producer, und Nina Honjik, Head of Protocol, erläuterten den Studierenden das Konzept, das auf der Miteinbeziehung der Bürger:innen beruht.

Die Zuerkennung des Titels Europäische Kulturhauptstadt 2012 an Maribor und fünf slowenische Partnerstädte sehen die Programmleiter als Chance für soziale Integration und die Begründung eines kulturellen Bewusstseins.  Durch die wechselhafte Geschichte Sloweniens, das 1991 seine Unabhängigkeit erlangte und sich seither mit neuen Herausforderungen bezüglich Identitätsbildung und Eingliederung in den europäischen Markt konfrontiert sieht, bietet ECOC die herausfordernde Gelegenheit, diesen kulturellen Bewusstseinsprozess vielgestaltig zu inszenieren.

Von der Ausstellung „Silent Revolution“ über Trends in der slowenischen Designkunst bis zur Eröffnung des Projektes „Urban Furrows“, in dem Gemeinschaftsgärten am Rande der Stadt nachbarschaftlichen Austausch fördern sollen, von den zahlreichen Kleinbühnen für unterschiedlichste Musikrichtungen bis zu Installationen im öffentlichen Raum zu Geschichte und Identität Maribors, erwies sich die Stadt während der Exkursion als pulsierender Mikrokosmos. Tag und Nacht flanierten zahlreiche Menschen zwischen den Bühnen und im City Park, der als pittoresker Garten für Familien, Künstler:innen, Studierende, Jugendliche und Tourist:innen zum Nabel der Aktivitäten gestaltet wurde. Mit dem Programm „Cultural Embassies“ halten kulturvermittlerische Veranstaltungen aus Europa und der ganzen Welt Einzug, slowenische und internationale KünstlerInnen reflektieren Details der Stadt und ihrer Geschichte und auch die Universität ist maßgeblich eingebunden.

In ihrer Präsentation betonte Alma Čaušević die Bedeutung theoretischer Konzepte als Matrix für die Umsetzung der Projektes ECOC.  Rund 100 Volunteers und ein motiviertes Team tragen mit ihrer Leidenschaft und Aufbruchsstimmung dazu bei, dass in Maribor Audience Development auf ungezwungene Weise stattfindet und Kunst nicht als Distinktionsmittel wirkt, sondern einen Beitrag zur sozialen Integration leisten kann.  In seiner Einführungsvorlesung zum Seminar definierte Andreas Reiter, Leiter des ZTB - Zukunftsbüro Wien, Trends u.a. als „sustainable collective changes, influence on mind set“ mit den wesentlichen Einflussfaktoren „Socio-demografic and cultural changes; Change of Values; (Technological) Innovations; Subculture“.  In Maribor wird all diesen Faktoren Rechnung getragen und mit der Vision einer sozialen wie kreativen Weiterentwicklung versehen.