Ein verbauter RFID-Reader an der Station „Bohren“ im LEANLab der FH Kufstein Tirol
Ein verbauter RFID-Reader an der Station „Bohren“ im LEANLab der FH Kufstein Tirol

Optimierung von Arbeitsschritten durch Echtzeittracking

06.08.2018 | Allgemein
Ein Student hat ein Tracking-System zur Überwachung einzelner Arbeitsschritte im LEANLab der FH Kufstein Tirol entwickelt. Damit können Abläufe besser visualisiert und optimiert werden.

Im Zuge fortschreitender Digitalisierung und der Vernetzung im Internet of Things (IoT) bietet die automatische Identifikation von Objekten einen bedeutenden Mehrwert und einzigartige Einsatzmöglichkeiten in der Industrie.

Effiziente Abläufe im LEANLab

Das LEANLab der FH Kufstein Tirol besteht aus sieben Arbeitsstationen an denen Teams schrittweise aus bis zu 15 Einzelteilen eine kleine Standuhr herstellen. Dabei geht es unter anderem um eine effiziente Arbeitsweise und systematische Anordnung der Werkzeuge, um im Sinne des Lean Managements überflüssige Arbeitsverzögerungen zu vermeiden.

Student entwickelt Tracking-System im Rahmen von Bachelorarbeit

Henrik Krüger untersuchte im Rahmen seiner Bachelorarbeit im Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen wie die einzelnen Arbeitsschritte im LEANLab digital überwacht werden können. Dabei konzentrierte er sich auf RFID-Auftragstracking-Systeme, eine Technologie, die mithilfe Radiowellen eine berührungslose Identifizierung und Lokalisierung von Objekten ermöglicht.

Um das System in den Aufbau des LEANLab zu integrieren, zeichnete Krüger ein Gehäuse für die unterschiedlichen Bauteile, das er im 3D-Drucker der Fachhochschule erstellte und einfache Komponenten darin verbaute: ein Wifi-Modul zur Vernetzung, einen kostengünstigen RFID-Reader sowie eine Powerbank für die Stromversorgung.

Integration an einzelnen Arbeitsstationen

Das fertige System wird im LEANLab direkt an den jeweiligen Stationen verbaut. Für die einzelnen Arbeitsschritte an den Stationen werden Auftragsboxen verwendet, in denen sich die Bauteile für die Uhr befinden. Unter diesen Boxen befinden sich RFID-Transponder in Form einer EC-Karte, die von den Readern erkannt werden. So können die Mitarbeiter im LEANLab registrieren, wie lange sich eine Box auf einem Platz befindet. Ist ein Arbeitsschritt abgeschlossen, sendet der Reader die Information über sein Wifi-Modul in die IoT-Plattform Thingspeak, die die Identität und die genaue Taktzeit des Auftrags dynamisch auswertet.

Das von Henrik Krüger entwickelte Tracking-System macht bestehende Prozesse transparent und erleichtert so die Optimierung. Außerdem ist die Bachelorarbeit ein Beitrag zur kritischen Bewertungen derartiger Echtzeitverfolgungen und möglicher kostengünstiger Implementierungen in kleinen und mittleren Unternehmen. Gerade für Schulungen im LEANLab hilft die Ermittlung der Dauer einzelner Arbeitsschritte die Abläufe zu verdeutlichen und zu visualisieren.