Vortrag der FH Kufstein auf der Internationalen Hanslick-Konferenz am University College in Dublin

09.07.2009 | Allgemein
Auf der internationalen Eduard Hanslick Konferenz in Dublin (Irland), die Ende Juni am University College in Dublin stattfand, war die Fachhochschule Kufstein mit einem Vortrag über die historische Medienbedeutung der Zeitung "Neue Freie Presse" vertreten.

Prof. (FH) Dr. Gernot Wolfram stellte dar, dass die im 19. Jahrhundert in Wien erscheinende Zeitung ein frühes imponierendes Beispiel für ein modernes Medienverständnis war. Musikkritiker wie etwa Eduard Hanslick oder Schriftsteller wie Theodor Herzl nutzten diese Zeitung, um neue Positionen zur Kultur, zur Musik und zur Theaterpraxis zu etablieren.

Kultur und Kommunikation als wichtiges Wechselverhältnis erfuhren in ihr frühzeitig eine besondere Ausformung. Prof. Wolfram ist sich sicher: "Wer sich heute mit Kultur beschäftigt, gerade in einem so traditionsreichen Land wie Österreich, muss die Vergangenheit kennen, die frühen Konflikte wie Erfolge der Moderne, die bis heute im Selbstverständnis dieses Landes nachwirken. Die Wiener Kultur des späten 19. Jahrhunderts ist immer noch ein reicher Denk- und Erkenntnisraum für die Kulturwissenschaften. Hier lohnt es sich vor allem, auf die nicht so bekannten Namen zu blicken, da die wirkliche Substanz einer Kultur sich eben nicht entlang von Prominenz entwickelt, sondern eher im Verborgenen, in der Alltäglichkeit etwa einer Zeitungsproduktion, die, wie die damalige Neue Freie Presse, den Versuch wagt, gegen Klischees und festgefahrene Denkmuster andere Sichtweisen stark zu machen. Das ist bis heute ein nicht nur für die Wissenschaft relevanter Ansatz, mit Kultur umzugehen."

Während der Konferenz erfolgte auch eine Einladung in die österreichische Botschaft in Dublin. Dort wurde anlässlich der Konferenz und ihrer Fokussierung auf die Kulturgeschichte Österreichs ein Liederzyklus mit Werken von Gustav Mahler aufgeführt.

Bild: Campus des University College Dublin (Irland)