Mit einem Kran wurde die Apsis aus der alten Kufsteiner Spitalskirche ausgehoben
Mit einem Kran wurde die Apsis aus der alten Kufsteiner Spitalskirche ausgehoben

Alte Apsis aus der Kufsteiner Spitalskirche „gerettet“

03.02.2012 | Allgemein
Mit einem schweren Kran ist am Freitag, 3.2.2012 die Apsis aus der alten Kufsteiner Spitalskirche ausgehoben worden. Jetzt steht der ehemalige Altarraum auf einem Fundament im Stadtpark und harrt seiner weiteren Bestimmung.

Unter Mitte Jänner wurde in Kufstein mit dem Abriss des alten Krankenhaus-Gebäudes begonnen, das in den Jahren 1860-63 errichtet worden war. Hier entsteht in den nächsten Monaten Abschnitt 3 der Fachhochschule Kufstein. Abgerissen wird jetzt auch die Spitalskirche. Eine besonders heikle Zone, denn hier galt es, einen wertvollen Bestandteil des Gotteshauses unversehrt zu bergen: Die Apsis der Kirche musste gesichert und ausgehoben werden. „Das war eine Auflage der Erzdiözese“, weiß FH-Stiftungsvorstand Baumeister Ing. Hans Treichl, „nur unter dieser Bedingung war die Diözese bereit, die unter Denkmalschutz stehende Kirche zu profanieren und zum Abriss freizugeben“.

Aufwändige Sicherung
Also musste die Apsis in den letzten drei Monaten in einem relativ aufwändigen Verfahren transportfähig gemacht werden. Unter Aufsicht von Restaurator Harald Köll wurden zunächst zwei Heiligenbilder aus der Wand geschnitten, dann ging es an die Sicherung des Altarraumes. Dabei wurde die komplette Apis mit einer speziellen Abdeckung geschützt, dann von einem stabilen Stahlgerüst umfangen und so gewissermaßen zu einem festen „Paket“ verschnürt. So konnte der Kran schließlich die 16 Tonnen schwere Konstruktion aus der Baustelle ausheben und sicher auf einem Fundament im Stadtpark absetzen.

Schicksal ungewiss
Dort steht sie nun und harrt ihrer weiteren Bestimmung. Ursprünglich sollte die Apsis ja in eine Kirche eingebaut werden, die im Neubau der FH Kufstein vorgesehen war. Nun aber ist in Kufstein der Bau einer neuen Friedhofskirche geplant. Deren Initiator ist Baumeister Anton Rieder, mit ihm ist auch vereinbart, Apsis und Heiligenbilder im neuen Gotteshaus zu integrieren. Wann diese Kirche nun tatsächlich gebaut wird, steht freilich noch in den Sternen, und so ist auch das Schicksal der Apsis vorerst ungewiss. „Was jetzt genau mit ihr geschieht, wissen wir selber nicht“, erklärt Treichl, „vorerst bleibt sie im Stadtpark stehen und wird natürlich zum Schutz eingehaust“. Sollte aber aus dem Neubau der Friedhofskirche in den nächsten Jahren nichts werden, dann wäre es für Treichl auch vorstellbar, den Altarraum dauerhaft an seinem derzeitigen Standort zu belassen: „Mit einer passenden Einhausung aus Glas wäre die Apsis jedenfalls auch eine interessante Aufwertung für den Stadtpark“.

Foto: FH Kufstein // hn media/Nageler

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