FH Kufstein erforscht Messtechniken für die Sachgüterproduktion
FH Kufstein erforscht Messtechniken für die Sachgüterproduktion

Forschung über Energieeffizienz in der Automatisierung

16.09.2013 | Allgemein
Ein Forschungsvorhaben der FH Kufstein – Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen – forciert die Entwicklung von Messtechnik, um den Energiebedarf der österreichischen Sachgüterproduktion besser bestimmen und in weiterer Folge auch besser einsparen zu können.

Die österreichische Sachgüterproduktion liegt laut Sektorenranking für den höchsten Energieverbrauch an zweiter Stelle, gleich hinter dem Sektor Transport. Der Entwurf des neuen Bundes-Energieeffizienzgesetzes sieht vor, energieverbrauchende Unternehmen, ab gewissen Grenzwerten im Energieverbrauch, zu Maßnahmen zu verpflichten, um die Energieeffizienz zu dokumentieren und zu verbessern.

Allerdings gibt es in Österreich weder Richtlinien noch Normen zur Ermittlung und Zuweisung von produktspezifischem Energiebedarf oder auch spezifischen CO2 Emissionen in der Sachgüterproduktion. Will man die Gesetzesvorlage umsetzen, benötigt man eine Methode zur Erfassung und Berechnung aller benötigten Energieströme, die während der Produktion von Sachgütern anfallen – arbeitsschrittbezogen und produktspezifisch.

Dieser Thematik nimmt sich der Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen der FH Kufstein an. Der Messaufbau zur direkten und indirekten Datenerfassung erfolgt an der Laborfabrik der FH Kufstein, die eine Fertigungsstraße im Miniformat bei vollständigem Funktionsumfang abbildet. Die Datenauswertung und Zuweisung erfolgt mit der laboreigenen Profi-Software Labview.

Um den direkten und indirekten Energieverbrauch sowie die entstehenden CO2 Emissionen ermitteln und dem jeweiligen Produkt zuweisen zu können, wird ein Berechnungsalgorithmus entwickelt. Diese Berechnungsformel soll mit der zugehörigen Messtechnik die Basis für weitere Forschungsprojekte liefern, sowohl zur Produktkategorisierung als auch zur Energieeffizienzsteigerung.

Energieintensive Arbeitsschritte in der Produktion können so erkannt werden. Durch diese Transparenz können in weiterer Folge Maßnahmen abgeleitet werden, um die Arbeitsschritte effizienter und energetisch sparsamer zu gestalten. Daraus kann ein kompletter Maßnahmenkatalog zur Energieeffizienzsteigerung einzelner Arbeitsschritte entstehen.

Die Forschungsergebnisse des Studiengangs der FH Kufstein sollen zur Steigerung der Energieeffizienz in der Automatisierung in ganz Österreich beitragen und natürlich den österreichischen Industriebetrieben zu Gute kommen.