Int. Week in Portugal schärft die Wahrnehmung für die andere Kultur
Int. Week in Portugal schärft die Wahrnehmung für die andere Kultur

International Week in Porto und Guimarães „European Capital of Culture 2012“

28.11.2012 | Allgemein
Der Auslandsaufenthalt für den berufsbegleitenden Studiengang Sport-, Kultur- & Veranstaltungsmanagement lieferte zahlreiche Einblicke hinter die Kulissen der portugiesischen Sport- und Kultur-Szene.

Die International Weeks des Studiengangs Sport-, Kultur- & Veranstaltungsmanagement führen meist in Destinationen, in denen ein sportliches oder kulturelles Ereignis stattfindet. Diesmal konnte der Bachelor-Studiengang SKVM 10bbB unter der Leitung von Studiengangsleiter Prof. (FH) Dr. Robert Kaspar und Prof. (FH) Dr. Verena Teissl in zahlreichen Terminen und Vorlesungen zu Sport, Kultur und Veranstaltungsmanagement an der Partnerhochschule Universidade Fernando Pessoa seine Kenntnisse vertiefen. „Die International Week ist ein zentrales Tool für die berufsbegleitenden Studiengänge, um interkulturelle und internationale Kompetenzen zu schärfen“, so Prof. (FH) Robert Kaspar.

Portugal: Porto und Guimarães

Ein umfangreiches Programm wurde mit tatkräftiger Unterstützung durch das International Relation Office der Universität in Porto zusammengestellt. Spannende Einblicke lieferten die Vorlesungen an der Universidade Fernando Pessoa, wo z.B. Prof. Dr. Daniel Seabra die ausgeprägte Dynamik der portugiesischen Fußball-Fankulturen mit der Geschichte des Landes verknüpfte, in dem 1974 die Nelkenrevolution die jahrzehntelange faschistische Diktatur des „Estado Novo“  beendete.

Zu den Highlights im Programm der International Week zählten die technischen Führungen durch das anlässlich der EU 2004 erbaute Fußballstadion Estádio do Dragão sowie des Musikhauses Casa da Música. Dieses entstand 2001, als Porto Europäische Kulturhauptstadt war und beeindruckt nicht nur durch die kreative Architektur von Rem Kohlhaas, sondern besonders durch die vielen Details, welche Architektur als „denkende Form“ ausweisen. Visuell erinnert der Bau an ein Raumschiff, doch im Inneren wird in riesigen Fensterflächen permanenter Blickkontakt mit der Stadt ermöglicht und fördert so die Wahrnehmung von Stadtraumbelebung und Kreativität. Beides sind auch Faktoren des Konzeptes der Europäischen Kulturhauptstadt  Guimarães.

Die Leiterin des Educational Services Elizabeth Paiva erläuterte Details dieses Konzeptes. So wurden die einstigen Industriehallen und Fabrikgelände für Fischkonserven und Textilherstellung in neue Zusammenhänge überführt. Dabei wurde die identitätsprägende Geschichte nicht amputiert, sondern im Gegenteil durch eine aktive Aufarbeitung in ihrer Bedeutung unterstrichen und der jüngeren Generation zugänglich gemacht. Kontexte der portugiesischen Kultur werden auch im International Centre for Arts José de Guimarães hergestellt.

Der aus Guimarães stammende und in Paris lebende Künstler José de Guimarães beheimatet hier erstmals seine eindrucksvolle Sammlung ritueller Kunstgegenstände aus den ehemaligen portugiesischen Kolonien. In der von ihm kuratierten Ausstellung “Beyond Historie” führt er in einer innovativen, diskurstiftenden Ausstellungskonzeption diese rituellen Gegenstände und zeitgenössische Kunst zusammen, löst so Zeit- und Kulturgebundenheit auf.  „Solche Museumsführungen als praxisnaher Unterricht vertiefen und ergänzen die Theorie. Sich in einer anderen Kultur zu befinden, schärft die Wahrnehmung und weitet den Blick“, so Prof. (FH) Dr. Teissl.