Fablab

23.10.2015 | Allgemein
Der Leiter des digitalen Fabrikations-Labors (Fablab) unterrichtet im Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen.

Dr. Christian Teissl ist seit September 2015 als Lektor im Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen tätig. Sein beeindruckender akademischer und wirtschaftlicher Werdegang prädestiniert ihn dazu, sein Wissen an die Studierenden weiter zu geben. Dr. Christian Teissl promovierte 1998 am Institut für Angewandte Physik, einige Jahre später absolvierte er ein berufsbegleitendes MBA Studium (Schwerpunkt Innovations- und Prozess-Management) am MCI sowie am Boston College (USA), der Cranfield University (UK), und damit auch verbunden der University of Sydney (AUS).

Seit August 2015 leitet er das Center for Rapid Innovation (CRI), einem neuen, von Swarovski und der Gemeinde Wattens finanzierten digitalen Fabrikations-Labor (FabLab).

Was kann man sich nun unter einem Fablab vorstellen?

Der Name steht für FABrication LABoratory, einer mit einer Vielzahl an digitalen Systemen ausgestatteten Werkstätte, in welcher aus virtuellen digitalen Daten physikalische Objekte hergestellt werden. Die Idee entwickelte sich rasch zu einer technischen Rapid Prototyping Plattform für Invention und Innovation und zu einem Stimulus für lokales Unternehmertum. In einem Fablab ist man Mitglied einer globalen Gemeinschaft von Lernenden, Lehrenden, Technikern, Wissenschaftlern, Makern und Innovatoren. Durch die Verwendung gleicher Tools und Prozesse ist man zudem Teil eines global verteilten Labors für Wissenschaft und Innovation - derzeit sind über 500 Fablabs registriert, Verdoppelung alle 18 Monate. Das CRI in Wattens verfügt neben der üblichen Standardausrüstung über viele weitere technische Möglichkeiten, welche z.B. Arbeiten im Life-Science- und im Smart-Textile-Bereich ermöglichen, und bietet Zugang zu einem Robotik - sowie Glas-Lab. Gezielte Aus- und Weiterbildung für eine breite Anwendergruppe ist ein wichtiges Anliegen von Fablabs und des CRI im Speziellen.

Welche Möglichkeiten ergeben sich nun daraus für Studierende des Studiengangs WING sowie der FH Kufstein Tirol im Besonderen?

Ein immer stärker werdender Innovationsdruck, gepaart mit kürzer werdenden Produktentwicklungszyklen sowie reduzierten F&E Ressourcen, zwingt zu neuen und kreativen Ansätzen im Innovationsprozess. Beispiele dafür sind der Fast-Failure Ansatz sowie der spirale F&E-Prozess; eine Idee wird dabei auf Schlüssel-Fragen reduziert und möglichst rasch umgesetzt, getestet, Feedback eingeholt, re-designed und verbessert. Dieser Zyklus wiederholt sich, in dem mit zunehmendem Komplexitätsgrad. Ein Fablab bietet WING-Studenten genau diese Möglichkeit; eine rasche Umsetzung – von der Idee zum Design zur Machbarkeitsstudie; Schlüsselfähigkeiten der digitalen Fertigung können erlernt und dadurch neue Wege in der technischen Produkt- und Prozess-Entwicklung gegangen werden – eine Hightech Prototypenfertigung ermöglicht Rapid Product Development. Zudem ergeben sich wertvolle Schnittstellen zur lokalen Industrie, da das Fablab der Werkstätte Wattens, in einem Co-Working-Space für Entrepreneurship sowie Start-Up Niederlassungen eingebettet ist. Dies bietet Studenten die Möglichkeit, Entrepreneurship hautnah zu erleben, an Projekten mitzuarbeiten, neue Kontakte zu knüpfen und aus den Erfahrungen anderer zu lernen. Last but not Least ermöglicht das CRI die Teilnahme an der globalen FabAcademy; Prof. Neil Gershenfeld, Direktor des Center for Bits & Atoms, unterrichtet seine berühmte „How to make (almost) anything“ Klasse, aus welcher die Fablab Bewegung hervorgegangen ist, interaktiv und online; die jeweiligen Übungen werden am CRI betreut und absolviert.