Bild von der Exkursion des Studiengangs Sport-, Kultur & Veranstaltungsmanagement nach  Vorarlberg
Bild von der Exkursion des Studiengangs Sport-, Kultur & Veranstaltungsmanagement nach Vorarlberg

Vorarlbergs vielfältige Kulturangebotslandschaft

22.04.2016 | Exkursionen
Verknüpfungen von Kulturmanagement und Kulturwissenschaft wurden im Rahmen einer zweitägigen Exkursion (Studiengang Sport-, Kultur & Veranstaltungsmanagement) nach Vorarlberg veranschaulicht

In Gesprächen mit Kulturpolitikern, Kulturmanagern und Kulturvermittlerinnen ergaben sich vielfältige Anknüpfungspunkte zu den operativen, gestalterischen und wirkungsbezogenen Aspekten von Kulturarbeit.

Zum Auftakt stand Mag. Roland Jörg vom Kulturamt Dornbirn für ein Gespräch zur möglichen Bewerbung als Europäische Kulturhauptstadt 2024 zur Verfügung: Die Städte Bregenz, Dornbirn, Hohenems und Feldkirch arbeiten seit längerem an einem Konzeptpapier, das zu Sommerbeginn den politischen Gremien als Entscheidungsgrundlage für eine Einreichung dienen soll. Der dialogische Prozess unter den Städte-VertreterInnen sowie die Reflexion über die möglichen Themen und Schwerpunkte stellen schon für sich eine Bereicherung dar, so Mag. Jörg. Das Alpenrheintal als Raum, der Umgang mit sichtbaren und unsichtbaren Grenzen oder die Industriegeschichte Vorarlbergs zählen zu möglichen Themenschwerpunkten, ein weiter Kultur- und kein enger Kunstbegriff werde angestrebt, so Mag. Jörg.

Mit welch guter  kultureller Infrastruktur  Vorarlberg bereits aufwarten kann, wurde in den nachfolgenden Besichtigungen  und Gesprächen deutlich: Der kaufmännische Direktor der Bregenzer Festspiele Dr. Michael Diem erläuterte in einem Gespräch auf durchaus humorvolle Weise, dass Marketing und Kunst unterschiedliche Sprachen sprechen, aber dennoch sehr gut gemeinsame Sache machen können. Er erläuterte auch, wie mit anziehungskräftiger hochkultureller Kunst auf der Seebühne die etwas anspruchsvollere zeitgenössische Kunst in der Werkstattbühne finanziert wird. 

Dass es neben der kulturtouristisch erfolgreichen Großveranstaltung  auch in der freien Szene spannende Initiativen gibt, zeigt das Beispiel Kulturwerkstatt Kammgarn in Hard bei Bregenz. Seit 20 Jahren werden in den denkmalgeschützten Räumlichkeiten der Firma Schöller Kabarett, Musik, Theater und zahlreiche Kinderprogramme auf hohem Niveau geboten. Nach dem Gespräch mit Leitung und Marketing der Kulturwerkstatt Kammgarn wurde noch das Konzert der US-amerikanischen Sängerin Shanya Steele genossen.

Der Samstag stand ganz im Zeichen von Museen und deren Beitrag zu Identität, Erinnerung und kollektivem Gedächtnis: Das Vorarlberg Museum beeindruckte mit  berührenden wie kritischen Ausstellungen, überzeugt durch sein Architektur und die modernen Ansätze der Ausstellungsgestaltung.  Beeindruckend war auch die Vermittlungsarbeit des Jüdischen Museum Hohenems, wo die Dauerstellung die Geschichte der Juden in Hohenems / Österreich zugänglich macht und das eine wichtige Einrichtung der Erinnerungskultur darstellt.

„In unserem Studiengang Sport-, Kultur & Veranstaltungsmanagement sind Kulturwissenschaft und Kulturmanagement eng miteinander verknüpft:  Das Zusammendenken von ideellen und operativen Zusammenhängen ist fundamental für erfolgreiche Kulturarbeit. Und unter ‚erfolgreich‘ verstehen wir, dass sich Kultureinrichtungen in die Gesellschaft einbringen, den Alltag bereichern und soziale Prozesse unterstützen“, so die Lehrveranstaltungsleiterin Prof. (FH) Dr. Verena Teissl.