Die Studierenden des FH Kufstein Tirol vor dem Sitz der 1zu1 Prototypen GmbH & Co KG in Dornbirn
Die Studierenden des FH Kufstein Tirol vor dem Sitz der 1zu1 Prototypen GmbH & Co KG in Dornbirn

WING-Studierende besuchen 3D-Druckerei 1zu1

18.06.2018 | Exkursionen
Bei der 1zu1 Prototypen GmbH & Co KG in Dornbirn erhielten Studierende des Bachelorstudiengangs Wirtschaftsingenieurwesen am 21. Mai Einblicke in die additive Fertigung.

Bauteile für ein 5D Kino, Hände für einen humanoiden Roboter oder Wasserkocher samt Stehlampe als Prototypen für die Designabteilung: 1zu1 gehört zu den führenden Unternehmen im 3D Druck. Im vergangenen Jahr haben EOS, der weltweite Technologieführer für Additive Fertigung, und TÜV SÜD, ein international tätiges deutsches Prüf- und Zertifizierungsunternehmen, 1zu1 mit dem begehrten Additive Manufacturing Quality Zertifikat (AMQ-Siegel) ausgezeichnet.

3D-Druck bietet Vielzahl an Möglichkeiten

Projektleiter Christoph Klettl gab den angehenden Ingenieuren einen Überblick über die technischen Funktionsweisen, die 1zu1 anwendet. „3D Druck“ gibt es in verschiedenen technischen Ausführungen. Beim FDM Verfahren (Fused Deposition Modeling) wird Kunststoff (PLA) erhitzt und in dünnen Schichten auf eine Bauplattform aufgetragen. Bei anderen Verfahren härtet Kunststoff (z.B. Acryl-, Epoxid- oder Vinylesterharz) durch gezielte Laserbestrahlung aus (Stereolithographie, STL). Mit Pulver als Ausgangswerkstoff lassen sich sogar metallische Werkstoffe in jede erdenkliche Form bringen (Selectives Laserschmelzen, SLM).

Klettl stellte auch aktuelle Herausforderungen im operativen Geschäft vor und zeigte die Grenzen der Technik sowie Aspekte der Wirtschaftlichkeit auf. So ist es aufgrund der Kosten nur bedingt empfehlenswert eine Serienproduktion im 3D-Druck zu realisieren.

Highlight des Ausflugs war der Rundgang durch die Produktion. Die Studierenden erlebten hautnah, wie 3D-Druck neue Maßstäbe setzt und Bauweisen zulässt, die mit konventionellen Produktionsmethoden undenkbar sind. So können Turbinenbauteile aus einem Stück gefertigt werden. Auch Kleinstbauteile, wie eine Lasergesinterte Ameise oder Produkte, die erst mit hohem Aufwand über spezielle Vorrichtungen hergestellt werden konnten, sind so kein Problem mehr. Die Losgröße 1 ist ein klarer Wettbewerbsfaktor, womit sich das allgemeine Bild im Produktionsbereich grundlegend verändern wird.