Dr. Leonhard Schitter ist Vorstand der Salzburg AG und absolvierte an der FH Kufstein Tirol das berufsbegleitenden Masterstudium „Europäische Energiewirtschaft“. (Foto: Salzburg AG)
Dr. Leonhard Schitter ist Vorstand der Salzburg AG und absolvierte an der FH Kufstein Tirol das berufsbegleitenden Masterstudium „Europäische Energiewirtschaft“. (Foto: Salzburg AG)

Energie-Master: Unterrichtet von wahren „Meister-Dozenten“

22.05.2013 | Allgemein
Dr. Leonhard Schitter, Vorstand der Salzburg AG, beantwortet Fragen rund um sein eigenes Masterstudium „Europäische Energiewirtschaft“ an der FH Kufstein Tirol, warum er diesen Bildungsschritt unternahm, wie sehr er AbsolventInnen dieses Bereichs im eigenen Betrieb schätzt und wo er die Stärken dieses Studiengangs verankert sieht.

Herr Dr. Schitter, Sie haben an der FH Kufstein Tirol von 2010 bis 2012 „Europäische Energiewirtschaft“ studiert und mit dem Master abgeschlossen. Was hat Sie dazu bewogen, sich in einem berufsbegleitenden Studium mit dieser Materie auseinanderzusetzen?

Dr. Leonhard Schitter: Ich war viele Jahre in der sogenannten energieintensiven Industrie tätig. Energie war daher ein wesentlicher Kostenfaktor in der Produktion. Es ging aber nicht nur darum, die jeweiligen Energieformen kostengünstig und bestmöglich einzukaufen, sondern auch darum, sinnvolle Energieprojekte umzusetzen. Das reichte von der Entwicklung eigener Kraftwerke, über den CO2-Handel bis hin zu Energieeffizienzmaßnahmen im Betrieb. Ich habe den Energiebereich immer schon als äußerst spannend empfunden und mir daher auch die Behandlung dieser Themen selbst vorbehalten. Da der Bereich aber so vielfältig ist und sich auch schnell ändert, wollte ich mein Wissen vertiefen und Neues lernen. Der berufsbegleitend angebotene Masterlehrgang auf der FH Kufstein passte da ideal. Nur mit dieser zeitlichen Flexibilität war es möglich, mich neben meiner beruflichen Tätigkeit weiter zu bilden.

 

Welches Resümee ziehen Sie aus den Erfahrungen mit diesem Studium?

Dr. Schitter: Der Masterlehrgang „Europäische Energiewirtschaft“ deckt ein breites Spektrum ab und beleuchtet Energiewirtschaft in ihrer ganzen Vielfalt. Die Lehrveranstaltungen und damit die Inhalte sind so gewählt, dass man sich aus jedem Bereich viele Punkte herausnehmen kann, die einem die tägliche Arbeit erleichtern. So war für mich etwa die Lehrveranstaltung „Aktuelle Fragen der Energiebeschaffung“ von besonderem Nutzen. Um es kurz zu fassen: Was man in diesem Studium lernt, kann man unmittelbar in der beruflichen Tätigkeit nutzbringend anwenden. Aber auch der kritische Diskurs mit den Vortragenden und Experten, die ja zum größten Teil selbst in verantwortungsvollen Positionen der Energiewirtschaft tätig sind, hilft einem besonders weiter.

 

Sie sind zum Vorstand der Salzburg AG avanciert und haben in Ihren Reihen auch Mitarbeiter, die ebenfalls dieses Studium absolviert haben. Welchen Gewinn sehen Sie darin aus der Warte des Unternehmenschefs?

Dr. Schitter: Jedes Unternehmen muss höchstes Interesse an bestens ausgebildeten Mitarbeitern haben. Gerade in der Energiewirtschaft wird das Erfordernis der Spezialisierung von Jahr zu Jahr stärker. Gleichzeitig muss man einen generellen Überblick über die vielfältigen Themen behalten. Das Energiewirtschaftsstudium an der FH Kufstein bietet dazu beste Voraussetzungen. Daher ist es nicht verwunderlich, dass nicht nur meine Kollegen und ich dieses Studium gerne absolviert haben, sondern wir nunmehr auch gezielt Absolventen des Bachelor- als auch des Masterlehrgangs für unser Unternehmen akquirieren. So zählen wir mittlerweile mehrere Absolventen zu unseren KollegInnen und können in der täglichen Arbeit deren hohe fachliche Qualifikation sehr gut erkennen.

 

Worin sehen sie die besonderen Stärken des Studienganges der „Europäischen Energiewirtschaft“ und welche Entwicklungsmöglichkeiten können Sie noch erkennen?

Dr. Schitter: Der Studiengang „Europäische Energiewirtschaft“ hat viele Stärken. Zuvorderst ist da sicher zu nennen, dass alle Vortragenden wirkliche Experten sind, die unter anderem in der Energiebranche arbeiten. Dadurch werden aktuelle Lehrinhalte geboten, die wiederum für die eigene berufliche Tätigkeit von großer Bedeutung sind. Das Niveau der Ausbildung ist sicherlich absolut top. Und natürlich erachte ich es als eine große Stärke, dass der Masterstudienlehrgang berufsbegleitend angeboten wird. Anders wäre es nicht möglich, dass berufstätige KollegInnen studieren und wissenschaftlich arbeiten können. Der Studiengang selbst schafft es, zunächst eine sehr gute allgemeine Wissensbasis zu vermitteln, dann aber sehr speziell auf interessante Teilbereiche der Energiewirtschaft einzugehen. So haben mich persönlich etwa neben dem Thema „Energiehandel“ die Bereiche der alternativen Energieerzeugung oder die europarechtlichen Rahmenbedingungen besonders interessiert. 

Diese „Wissensvermittlungspyramide“, bei der zunächst eine breite allgemeine Basis geschaffen und die Themen dann spezialisiert und vertieft werden, sollte sicher beibehalten werden. Gerade darin besteht auch die Chance der Weiterentwicklung, weil sich der Energie- bzw. energiewirtschaftliche Bereich ja in einem ständigen Wandel befindet, neue Technologien entwickelt und Anwendungsmöglichkeiten geschaffen werden. Es wäre durchaus möglich, etwa mit Wahlfächern spezielle Themenbereiche noch stärker zu behandeln.

 

Wie würden Sie den Begriff des Studierens an einer Fachhochschule idealerweise fassen?

Dr. Schitter: Zielgerichtete Wissensvermittlung in einem professionellen, wissenschaftlichen, aber dennoch sehr angenehmen Umfeld.

 

Johann Wolfgang von Goethe stellt in „Wilhelm Meisters Wanderjahre“ Betrachtungen Kunst, Ethisches und Natur betreffend an. Darin heißt es u. a.: „Wie wollte einer als Meister in seinem Fach erscheinen, wenn er nichts Unnützes lehrte“. Darf man hoffen, dass sich Ihre Dozenten in Kufstein durchwegs als Meister erwiesen haben?

Dr. Schitter: Ja, wahre Meister. Wobei ich aber ehrlich gesagt gar nicht erkennen kann, dass Unnützes dabei war. Vielleicht ist in den Augen des Lehrers manchen unnütz, das er lehrt. In den Augen des Studenten, und jetzt des praktischen Anwenders, war bislang alles nützlich.