Ist mehr Integration von Behinderten und Migranten durch Wintersport möglich?
Die integrative Bedeutung von Wintersportarten für Menschen mit Behinderung und Menschen mit Migrationsgeschichte stand im Mittelpunkt der 5. Winterschool der FH Kufstein, Studiengang Sport-, Kultur- & Veranstaltungsmanagement. Ein brennend aktuelles Thema, das bei der Podiumsdiskussion mit den Olympiasiegern Claudia Lösch und Klaus Müller sowie Integrationsbotschafter Mesut Onay debattiert wurde. Mediale Wahrnehmung und Rollenvorbilder sind von essentiellem Wert, besonders um auch Frauen zum Behindertensport zu motivieren, meinte Claudia Lösch.
Petra Huber, Generalsekretärin und Vorstandsmitglied des Europäischen Paraolympischen Komitees, bekräftigte dies. Das steigende Ansehen des Behindertensports spiegle sich u.a. darin, dass Sponsoren dazu nicht länger in den Topf für soziale Zuwendung greifen, sondern in jenen für Profi-Sport. Wie sehr sich die Lebensqualität durch sportliche Betätigung und gesellschaftliche Anerkennung verbessert hat, bestätigte Klaus Müller, mehrfacher Medaillengewinner bei diversen Special Olympics. Abseits des Spitzensports tut sich die Skiregionen Kaunertal mit ihrem barrierefreien Skigebiet hervor – noch eine Seltenheit in den Alpenregionen.
Inklusion ist ein großer gesellschaftlicher Wert, so Mesut Onay. Dass nicht jeder selbstverständlichen Zugang zu Freizeittätigkeiten hat, führt er auf ökonomische Zusammenhänge zurück. Aber auch auf kulturelle: Hobbykultur sei nicht überall gleich verankert, in anderen Kulturen habe z.B. das gemeinsame Grillen und Essen einen höheren Stellenwert als Freizeitbeschäftigung. Auch deshalb sei es von großer Bedeutung, dass z.B. durch schulische Initiativen den jungen Generationen die Welt des Wintersports eröffnet wird.
„Als Department für Wirtschaft und Gesellschaft an der FH Kufstein sind für uns jene Themen zentral, in denen gesellschaftliche Werte mitgedacht und mitkonstruiert werden – da liegt das ‚Business‘ der Zukunft“, so Veranstalter und Studiengangsleiter Prof. (FH ) Dr. Robert Kaspar, gemeinsam mit Verena Teissl verantwortlich für das Programm der Winterschool.