Die interne Unternehmensnachfolge auf dem Krisen-Prüfstand

05.03.2017 | Forschung
Familienunternehmen spielen in Deutschland und Österreich eine bedeutende volkswirtschaftliche Rolle und es ist daher von großer Relevanz, dass sie erhalten bleiben.

// Ziel: Identifikation und Erarbeitung benötigter Anforderungen für die interne Lösung der Nachfolgeproblematik in eigentümergeführten Unternehmen.
// Laufzeit: 09/2016 - 03/2017
// Projektmitarbeiter: Markus Exler, Mario Situm, Thomas Erber

Dieses Fortbestehen ist mit der Anforderung einer vernünftig geregelten Unternehmensübergabe verbunden, was größtenteils bedeutet, dass ein interner Nachfolger gesucht und aufgebaut wird. Mit der einhergehenden Übergabe wird ein neues Management eingesetzt und dadurch ergeben sich schwierig vorhersehbare Einflüsse auf die weitere Entwicklung des Familienunternehmens. Es kann sich nicht selten auch herausstellen, dass eine interne Unternehmensnachfolge nicht sinnvoll erscheint, weil bestimmte Faktoren nicht erfüllt sind, um eine nachhaltige Entwicklung gewährleisten zu können.

Die Ergebnisse zeigen:

  • Kreditinstitute sehen die „hohe Übergabebereitschaft des Inhabers“ wichtiger als die Berater.
  •  „Vorhandene Sicherheiten/Finanzielle Verhältnisse“ sind aus Sicht von Kreditinstituten wichtiger als aus Sicht von Beratern, was die stärkere Berücksichtigung der Risikobetrachtung von Kreditinstituten im Rahmen von Unternehmensübergaben unterstreicht.
  • „Rückhalt/Präsenz der Eigentümerfamilie“ wird ebenfalls von Kreditinstituten im Gegensatz zu den Beratern als wichtiger erachtet.

Von Kreditinstituten und Beratern wird nicht unbedingt erwartet, dass die Übergabe des Familienunternehmens an einen internen Nachfolger erfolgen muss. Übergeber sollten daher externe Nachfolgelösungen nicht in ihren Überlegungen ausschließen.

Eine interne Übergabe in Zeiten einer Unternehmenskrise wird als risikoreicher angesehen und die Ansicht verstärkt sich mit zunehmender Annäherung zur potenziellen Insolvenz. Übergeber sollten daher grundsätzlich im Übergabeprozess Maßnahmen zur Restrukturierung des Unternehmens einleiten, um dieses „übergabereif“ zu machen, damit der interne Nachfolger keine Altlasten mitnehmen muss.