Eine Studie blickt hinter die Kulissen der Online-Lehre und gibt einen Einblick in das Empfinden der Studierenden der FH Kufstein Tirol.
AdobeStock.yingyaipumi
Eine Studie blickt hinter die Kulissen der Online-Lehre und gibt einen Einblick in das Empfinden der Studierenden der FH Kufstein Tirol.

Die neue Normalität von Studierenden

09.04.2021 | Praxisprojekte
An der FH Kufstein Tirol wurde die derzeitige Zufriedenheit der Studierenden unter Einfluss der Covid-19-Krise ermittelt. Die aktuelle Studie gibt einen Einblick in die neue Normalität der befragten Studierenden.

Seit Beginn der Pandemie und Ausbreitung in Europa stand das Hochschulwesen in Österreich schlagartig vor neuen Herausforderungen. Die Universitäten und Fachhochschulen stellten im März 2020 von Präsenzlehre auf Distance Learning um. An der FH Kufstein Tirol ging die Umstellung von Präsenzlehre am Campus auf Online-Lehre mit digitalen Konferenzsystemen innerhalb kürzester Zeit vonstatten. Der persönliche Kontakt zu den Studierenden ist für die Kufsteiner Fachhochschule essentiell, darum wurden von Beginn an Maßnahmen gesetzt um virtuell mit derselben Qualität wie im Hörsaal kommunizieren zu können. „Dank MS Teams kann ich trotz des Social Distancing jederzeit mit den Lehrenden in Kontakt treten und auch eine Diskussion mit anderen ist möglich“, so eine Studierende der Kufsteiner Fachhochschule.

Mit der Umstellung der Lehrmethodik von Präsenzunterricht auf Distance Learning, kam vor allem der Aspekt der sozialen Abgeschiedenheit stark hinzu. Der FH Kufstein Tirol ist es besonders wichtig, die Studierenden zu der aktuellen Situation zu befragen und den derzeitigen Gemütszustand zu erheben. Dies übernahmen sechs Studierende der FH Kufstein Tirol mithilfe einer eigens erstellten Online-Umfrage. Die Ergebnisse wurden nun als Studie zusammengefasst.   

Die Ergebnisse der Befragung

Die repräsentative Studie wurde als freiwillige Online-Umfrage durchgeführt und richtete sich an die aktiven Studierenden der FH Kufstein Tirol. Das Thema der Befragung adressierte den Einfluss der Covid-19-Krise auf Zufriedenheit, soziales Leben, Ängste und Sorgen sowie die Vorstellungen über die persönliche Zukunft.
Die Teilnehmenden waren vornehmlich zwischen 18-25 Jahre alt (75 %). Jeweils die Hälfte studiert in Vollzeit-Form, bzw. in der berufsbegleitenden Variante an der Kufsteiner Fachhochschule.

Folgende Ergebnisse konnten nach einem Untersuchungszeitraum von ungefähr drei Wochen festgestellt werden. Die befragten Studierenden sind mit der aktuellen Lebenssituation durchwegs zufrieden (57 % zufrieden/eher zufrieden) nur wenige sind wirklich unzufrieden. Allgemein ließ sich feststellen, dass für die Mehrheit der Befragten das soziale Miteinander einen höheren Stellenwert bekommen hat wie vor der weltweiten Pandemie. 85 % wurde durch die Corona-Situation bewusst wie wichtig ihnen soziale Kontakte sind. 66 % der befragten Studierenden geben an, dass für sie das persönliche Miteinander wichtig ist, 37 % benötigen tägliche soziale Kontakte. 49 % der Befragten empfinden jedoch, dass sich ihr Sozialleben verschlechtert hat.

Mehr Kontakt zu den Mitmenschen wird allerdings auch aufgrund der Einhaltung der Corona-Maßnahmen nicht gepflegt. 82 % der Teilnehmenden fehlt der Kontakt zu ihren KommilitonInnen. Weiters hat die Covid-19 Pandemie dazu geführt, dass das Arbeiten an dem eigenen Wohlbefinden in den Vordergrund gerückt ist. 46 % der Befragten pflegen bewusst ihr eigenes Wohlbefinden. 68 % fehlt körperliche Bewegung, weshalb sie sich vermehrt in der Natur aufhalten.

Interessant ist der Aspekt Angst, wenn es um die berufliche Zukunft geht. 47 % der befragten Studierenden sind besorgt, hingegen sind 53 % zuversichtlich mit Blick auf ihre künftige Laufbahn. 28 % der Befragten fühlen sich seit Corona mehr als vorher von Menschenmassen überfordert. 70 % geben an keine Angst vor Einsamkeit zu haben. Hingegen zeigt sich eindeutig bei den befragten Studierenden, dass die gegenwärtige Situation kein Grund ist, um vermehrt Alkohol und/oder Drogen zu konsumieren (77 % der Teilnehmenden). 48 % gehen davon aus, dass es wieder ein Leben ohne Covid-19 geben wird. Immerhin 65% der Befragten geben an sich in der Lage zu fühlen, wieder Pläne für die Zukunft zu schmieden.  

Die klare Tendenz geht dahin, dass zukünftig eine Kombination von Online- und Präsenzunterricht bevorzugt wird, der soziale Aspekt steht dennoch im Vordergrund für das eigene Studium. Zukünftig möchten die Befragten mehr Zeit mit ihrer Familie sowie ihren Freunden verbringen (65 %), vermehrt an kulturellen Aktivitäten teilnehmen (47 %) und bewusster Leben (67 %). 83 % der Teilnehmenden möchten Sportarten - die ortsunabhängig und ungebunden sind - nach dem Lockdown vermehrt ausüben. 61 % der Befragten wollen öfter nach draußen und 51 % nehmen sich vor mehr Sport zu treiben.

Hintergründe zur Befragung

Die Befragung wurde in Online-Form im Rahmen des Praxisprojektes im Wintersemester 2020/21 an der Kufsteiner Fachhochschule durchgeführt, von einem Team des Studiengangs Sport-, Kultur- & Veranstaltungsmanagement. Ziel war die Erforschung der emotionalen Verfassung der Studierenden während der Covid-19-Pandemie.

Bereit für neue Herausforderungen?

Die FH Kufstein Tirol bietet 24 internationale Studiengänge an und bildet Studierende zu weltweit gefragten Fachkräften aus. Interessierte für ein Bachelor- oder Masterstudium können sich bereits jetzt für das Wintersemester 2021/22 einen Studienplatz sichern und das komplette Online-Aufnahmeverfahren nutzen. Der Anmeldeschluss für die Bachelorstudiengänge ist der 09. Mai 2021, für Masterstudiengänge der 24. Juni 2021.

Link