Die erste alpine Drohnenkonferenz beschäftigt sich mit den verschiedenen Einsatzszenarien in der österreichischen Bergwelt und lädt FachexpertInnen und InteressentInnen zum Austausch ein.
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Die erste alpine Drohnenkonferenz beschäftigt sich mit den verschiedenen Einsatzszenarien in der österreichischen Bergwelt und lädt FachexpertInnen und InteressentInnen zum Austausch ein.

Erste Alpine Drohnenkonferenz an der FH Kufstein Tirol

17.01.2020 | Forschung
Der Drohneneinsatz wird nun auch für den alpinen Raum interessant, da Forschungsergebnisse sinnvolle und hilfreiche Anwendungsspektren aufzeigen. Die zweitägige Konferenz bietet hierzu einen Wissens- und Technologieaustausch zwischen FachexpertInnen.

Mobilität von oben

Der Innovationsprozess der Drohnen befindet sich auf Erfolgskurs, währenddessen die öffentliche Akzeptanz und regulatorische Rahmenbedingungen - ähnlich wie bei der autonomen Mobilität - erst in den Startlöchern stehen. Ein bekanntes Bild für die FH Kufstein Tirol, die sich im Rahmen der Forschungsthemen Digitalisierung und autonomer Mobilität bereits intensiv mit den gesellschaftlichen und technischen Voraussetzungen auseinandersetzt. Dabei liegt der Mehrwert des Drohneneinsatzes auf der Hand, da er für die Region Kufstein als alpinem Raum ein vielfältiges Anwendungsspektrum bietet. Hierunter sollen auch die Landwirtschaft und der öffentliche Nahverkehr profitieren, da neue Mobilitätsformen den Verkehr umweltfreundlicher und nutzerorientierter gestalten.

Nicht zu vergessen ist die Unterstützung bei zu sichernden Einsätzen wie z.B. bei Transporten von Gefahrengut oder in Notsituationen als Ersthelfer. Während Drohnen bisher zur Aufnahme von Landschaftsaufnahmen belächelt werden, ist vielen der positive Beitrag durch den Schutz und Sicherung von Menschenleben noch nicht offensichtlich bewusst. „Gerade bei einem Gefahrguteinsatz sind die Einsatzkräfte ganz besonders gefordert. Die Einsatzleitung kann mit Hilfe einer Drohnenbefliegung bereits die Lage vor Ort feststellen – ohne Einsatzkräfte in den Gefahrenbereich entsenden zu müssen und dadurch zu gefährden“, erwähnt BR Andreas Oblasser vom Bezirksfeuerwehrverband Kufstein.

Fachhochschule Kufstein Tirol als Impulsgeber und Kontrollzentrum

„Als Hochschule beteiligen wir uns am Aufbau des mobilen Drohnen Detektionssystems und freuen uns, dass wir mit dieser Konferenz einen Wissens- und Technologieaustausch mit FachexpertInnen schaffen können. Gerade im alpinen Raum sehen wir den Drohneneinsatz als wichtiges Konzept in der Region und schätzen den Beitrag zu Nachhaltigkeit und erhöhter Sicherheit“, so Prof. (FH) Dr. Mario Döller, Rektor der FH Kufstein Tirol. Für die Etablierung aus einem Nischenmarkt heraus, benötigt es Forschungseinrichtungen die heute die Grundlagenforschung für die Technologien von morgen absolvieren – inklusive der gesellschaftlichen und rechtlichen Einbeziehung.

Aktuell befasst sich eine Forschungsgruppe von drei DoktorandInnen mit mehreren Forschungsprojekten. Zur Umsetzung bietet das Test-Gelände der Fachhochschule ausreichend Platz für Drohnenflüge und ein Detektionssystem. „Je höher der Automatisierungsgrad der Mobilitätsanwendung, desto wichtiger werden Umgebungsdaten wie GEO-Schutzzonen, lokales Wetter sowie Navigations- und Kommunikationsverfügbarkeit für den sicheren Betrieb. Diese Umgebungsdaten werden von einer digitalen und regionalen Infrastruktur erfasst und allen Verkehrsträgern (Straße, Luft, Schiene und Wasser) in der jeweiligen Genauigkeit zur Verfügung gestellt, um die Mobilität der Zukunft wirtschaftlich und sicher zu ermöglichen“, erläutert Prof. Christian Arbinger von der Deutschen Luft- und Raumfahrt (DLR) GfR mbH.

Alpine Drohnenkonferenz mit FachexpertInnen

Im Rahmen der Konferenz werden an beiden Tagen zu unterschiedlichen Themenschwerpunkten Impulsvorträge stattfinden, geführt von FachexpertInnen aus der Branche. Hierunter vertreten sind Redner von u.a. DLR GfR mbH, Airbus Defence and Space GmbH sowie AIR&MORE OG aus der Luft- und Raumfahrtsbranche. Der ÖAMTC, Bayrisches Rotes Kreuz, die Bezirksfeuerwehr Kufstein, das Österreichische Bundesministerium für Landesverteidigung und der Österreichische Wachdienst security GmbH & Co KG (ÖWD) werden sich verstärkt zu den gesetzlichen Rahmenbedingungen und Sicherheitsaspekten äußern. Zudem bieten die ExpertInnen der Softwareentwicklungs-Firmen Skytala und ADP Rinner ZT GmbH einen Einblick in ihre Erkenntnisse. Neben der FH Kufstein Tirol entsendet die TU Graz, FH JOANNEUM Graz und die Universität Klagenfurt ihre ForscherInnen.

Auftakt bietet der erste Tag, der sich auf die Technik und Anwendung fokussiert, mit Vorstellung des KuKi Mobilitätskorridors Kufstein-Kiefersfelden, inklusive ergänzenden Einblicken in aktuelle Forschungsergebnisse. „Als Stadt Kufstein freuen wir uns an diesem bedeutenden Projekt teilzunehmen und die Konferenz austragen zu können. Wir blicken mit Vorfreude auf den zweitägigen Austausch mit allen Beteiligten aus der Branche“, betont Mag. Martin Krumschnabel, Bürgermeister der Stadt Kufstein.

Am zweiten Konferenztag stehen die rechtlichen Rahmenbedingungen und grenzüberschreitenden Fragestellungen, Technik und Anwendungen für behördliche Sicherheitsorganisationen sowie Sicherheit und Drohnendetektionssysteme auf der Agenda. Zu den Vortragenden gehören ExpertInnen aus Luft und Raumfahrt sowie aus dem Sicherheitsbereich. „Safety First im Luftraum sollte bei der Drohnennutzung das oberste Gebot sein, um brenzlige Situation - wie sie leider auch schon unsere Flugrettung erleben musste - zu vermeiden. Dafür haben wir die Drohnen-Info App entwickelt und bieten Flugtrainings für verantwortungsbewusste Drohnenpiloten an", erklärt Benjamin Hetzendorfer, Produktmanager Drohnen beim ÖAMTC.

Die Drohnenkonferenz wird in Zusammenarbeit mit der Innovationsplattform Kufstein i.ku, dem Bezirksfeuerwehrverband Kufstein, dem Standortmarketing Kufstein und dem Tourismusverband Kufsteinerland ausgerichtet. Die Innovationsplattform Kufstein i.ku wird als LEADER-Projekt von Land, Bund und Europäischer Union unterstützt. Dank für die Unterstützung geht an die Sponsoren die Standortagentur Tirol und die involvierten Förderprogramme: INTERREG Österreich-Bayern, Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus und LEADER.

Fördergeber & Partner der Konferenz: