Veröffentlichung durch das Institut für Föderalismusforschung mit u.a. PD DR. Christoph Hauser der FH Kufstein Tirol
FH Kufstein Tirol
Veröffentlichung durch das Institut für Föderalismusforschung mit u.a. PD DR. Christoph Hauser der FH Kufstein Tirol

Forscher der FH Kufstein Tirol erläutert die Herausforderungen von Digitalisierung in Bezug auf die Landflucht

16.12.2019 | Allgemein
PD Dr. Christoph Hauser - Lehrender der FH Kufstein Tirol vom Studiengang International Business Studies - beschäftigte sich mit der Forschungsfrage, welche Risiken und Chancen die digitale Transformation für ländliche Regionen bietet.

Publikation

In der umfangreichen Publikation „Raum Neu Denken: Von der Digitalisierung zur Zentralisierung“ geht das Institut für Föderalismus den Ursachen und Wirkungen der relevanten Megatrends - wie u. a. der Landflucht - nach und analysiert die Möglichkeiten der Gegensteuerung. Die Vorstellung des Sammelbands erfolgte am 10.12.2019 in den Räumlichkeiten des österreichischen Parlaments, um gezielt politische Verantwortungsträger:innen anzusprechen und die Expert:innenbeiträge zur Diskussion zu stellen.

Digitalisierung im ländlichen Raum

In ganz Europa machen die unterschiedlichen Entwicklungsgeschwindigkeiten der urbanen Zentren im Vergleich zu den ländlichen Räumen politische Probleme. In vielen ländlichen Regionen breitet sich ein Gefühl des „Abgehängtseins“ aus. Das wird im Datenvergleich Österreich zu den EU-Ländern der vergangenen elf Jahre (Betrachtungszeitraum 2008-2017) deutlich. Hierbei zeigt sich, dass ein Zuwachs in den urbanen Regionen Österreichs von etwas mehr als 10% stattgefunden hat – im Vergleich dazu liegt der Anstieg der Bewohner:innenzahlen im ländlichen Raum bei 1,6%. In Österreich ist der Bevölkerungszuwachs der Städte höher als in Europa. Für die ländlichen Räume ist laut EU-Daten eine Landflucht von -2,2% festzustellen – in Österreich gibt es immerhin noch Zuwachs, allerdings recht wenig.

Damit die digitalen Technologien wirksam für die Stärkung des ländlichen Raums genutzt werden können, benötigt es eine umfassende Strategie mit unterschiedlichen Komponenten. Hauser versteht diese als wesentliche Säulen einer digitalen Region wie z.B. die wohnortnahe Verfügbarkeit tertiärer Bildungsangebote sowie die Einbeziehung von Zivilgesellschaft und Vereinen. Diese tragen dazu bei, dass die städtischen Institutionen dezentral in der ländlichen Gegend verortet sind und somit die Lebenszufriedenheit wieder positiv beeinflusst wird. „Es braucht mehr als nur genügend Bandbreite um ländliche Regionen zukunftsfit zu machen. Digitalisierung erfasst alle Bereiche des Landlebens vom Vereinsleben über öffentliche Verwaltung bis hin zu innovativer Wertschöpfung. Nur über einen ganzheitlichen Ansatz kann eine Landregion in eine digitalisierte Region verwandelt werden.“ verdeutlicht PD Dr. Hauser in seinem Kapitel.

Blick ins Buch

Neben der Landflucht zeigen sich noch weitere Auswirkungen der Digitalisierung, welche in der Publikation näher erläutert und aufgezeigt werden. Hierzu kann unter dem Publikationsbereich des Instituts für Föderalismus die Schriftenreihe bestellt werden.

Link: http://www.foederalismus.at/publikationen.php