Internationale Kooperation mit ukrainischer Universität
In dem von der OeAD (Österreichs Agentur für Bildung und Internationalisierung) geförderten Projekt mit dem Titel „Transformation of the Financial Markets: Responsible Investment and Sustainable Development Goals for a better Healthcare System” geht es darum, inwieweit man die guten Fortschritte aus Österreich im Zusammenhang mit der Finanzierung eines Gesundheitssystems auf den ukrainischen Markt übertragen kann. Auch soll die damit zusammenhängende Rolle des Finanz- und Kapitalmarktes auf Problemstellungen in der Ukraine untersucht werden. Am 18. März 2021 fand das erste Kick-Off Treffen zwischen den Beteiligten der Institutionen statt. Dabei wurden die ersten Meilensteine des Projektes besprochen und die Planung dafür eingeleitet. Teilnehmende im internationalen Team sind die Forscher Prof. (FH) DDr. Mario Situm und Giuseppe Sorrentino, M.A. von der Fachhochschule Kufstein Tirol. Ausgehend von einer intensiven Zusammenarbeit konnten zwei internationale Publikationen zum Themenfeld veröffentlicht werden.
Meta-Analyse der Literatur zu SDG-3 und den damit verbundenen Investitionen
In der ersten Arbeit haben die Forscher eine Analyse zur bestehenden Literatur hinsichtlich Investitionen zur Erreichung der SDG-3-Ziele durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, dass in den akademischen Kreisen ein erhebliches Interesse an SDG-3 im Allgemeinen besteht. Dieses Interesse konzentriert sich primär auf medizinische Aspekte, während die wirtschaftlichen Interessen, einschließlich Investitionen, kaum behandelt wurden. Die Studie zeigt, dass der Grund für die derzeitige Investitionslücke bei SDG-3 der Mangel an akademischer Unterstützung für die Bereitstellung eines theoretischen, methodischen und analytischen Rahmens für die Lösung des Finanzierungsproblems für SDG-3 ist. Zudem besitzen leider viele Staaten weltweit zu wenig finanzielle Mittel, um das nationale Gesundheitssystem weiter zu entwickeln und die vorgegebenen Gesundheitsziele zu erreichen.
Vergleich der Finanzierungsinstrumente zwischen Österreich und der Ukraine
Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass in der Ukraine im Vergleich zu Österreich ein erheblicher Mangel an öffentlichen Mitteln für die Gesundheitsversorgung besteht. Zudem liegt außerdem ein geringer Anteil an freiwilligen Krankenversicherungen vor und erhebliche Beträge der Gesundheitsausgaben müssen von den Patienten selbst bezahlt werden. Alternative Finanzierungsinstrumente (z.B. ergebnisorientierte Finanzierung, Impact Investment, öffentlich-private Partnerschaft) können als zusätzlicher Finanzierungsmechanismus für die Finanzierung des Gesundheitswesens in der Ukraine genutzt werden. Der Einsatz dieser Instrumente zusammen mit der Verbesserung der Steuerpolitik, der sozialen Sicherheit und der Verantwortung auf Basis der österreichischen Erfahrungen kann die bestehende Finanzierungslücke zur Erreichung der SDG-Ziele im Gesundheitswesen in der Ukraine verringern.
Die nächsten Schritte
Die internationale Kooperation wird in den nächsten Monaten vertieft. Als Nächstes werden die Forscher aus der Ukraine nach Kufstein kommen, um gemeinsam die Meilensteinplanung für die kommen Monate festzulegen und um nähere Einblicke in das österreichische Gesundheitssystem zu bekommen. Selbstverständlich sind auch weitere internationale Veröffentlichungen geplant, um einen wissenschaftlichen und praktischen Beitrag im Forschungsfeld zu erreichen.