Dr. Oliver Bohl

Lektor Digital Marketing, Direktor Digitale Kanäle, KfW Bankengruppe

Praxisorientierung, engagierte Studierende und ein interdisziplinärer Mix aus Business und IT – wichtige Zutaten für die digitale Transformation und selten zu finden … an der FH Kufstein Tirol aber Realität!
  • Wer sind Sie und was machen Sie?

Ich sehe mich als Digital Immigrant, Marketing Nerd und Intrapreneur und bin zudem Familienvater, begeisterter Badminton-Spieler sowie passionierter Wohnmobilfahrer. Beruflich bin ich aktuell als Direktor Digitale Kanäle bei der KfW Bankengruppe in Frankfurt/Main verantwortlich für den Ausbau der digitalen Aktivitäten im Fördergeschäft. Vorher verantwortete ich bei der Payback GmbH die Weiterentwicklung der digitalen Geschäftsaktivitäten und war sechs Jahre lang Mitgründer eines Start-ups im Bereich Social Commerce mit Standorten in Frankreich, Deutschland und Nordamerika. Parallel beriet ich als Managementberater europaweit Unternehmen zu Themen der digitalen Transformation. Zwischen 2001 und 2007 absolvierte ich eine Hochschullaufbahn an der Universität Kassel und promovierte dort in der Wirtschaftsinformatik. Zudem bin ich aktives Mitglied der Fokusgruppe Digital Commerce im Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) und leite seit 2015 die Gruppe als Vorsitzender. Dort fördern wir die Digitalisierung des Handels und verwandter Branchen, wie bspw. der Finanzbranche, und begleiten diese in allen Facetten des Wandels. Zudem bin ich als Dozent für Wirtschaftsinformatik und digitales Marketing an verschiedenen europäischen Hochschulen aktiv und engagiere mich als Referent und Autor zu Themen der digitalen Transformation sowie als Business-Angel und Coach für technikorientierte Start-ups.

  • Seit wann sind Sie an der FH Kufstein Tirol aktiv und in welchen Rollen?

Seit 2012 bin ich regelmäßig an der FH Kufstein Tirol unterwegs. Noch zu meinen Start-up-Zeiten durfte ich als Praxispartner im Entwicklungsteam für den damals zu gestaltenden Studiengang Digital Marketing mitwirken. Ich fand es einen äußerst positiven Schritt seitens der Hochschule und der Lehrenden, Praxisanforderungen und -erfahrungen bereits in der Konzeptionsphase einzubeziehen und dann darüber hinaus einen anspruchsvollen Mix aus DozentInnen zu schaffen - mit ProfessorInnen aus der Hochschule und Praktikern aus der Wirtschaft. Ich fand dies so reizvoll, dass ich mich nun seit 2013 in verschiedenen Bachelor- und Masterstudiengängen als Lektor engagiere und gerne auch als Betreuer von Masterarbeiten wirke. Inhaltlich fokussiere ich dabei die Themenfelder Digitale Ökonomie sowie Performance- und Affiliate-Marketing, also Themen, welche mich bereits über meine verschiedenen beruflichen Stationen hinweg begleiten. Die Bündelung der Lehrveranstaltungen zu Blöcken ermöglicht es mir die Reisezeiten von Frankfurt nach Kufstein zu minimieren.

  • Das klingt nach einer langen Anreise. Was reizt Sie denn an der Zusammenarbeit, sodass Sie die Reisen von Frankfurt offenbar gerne angehen?

Ich bin jedes Wintersemester erneut gespannt auf die neuen Studiengruppen - auf ihre Hintergründe, Erfahrungen, auf die jeweiligen Anforderungen und Ideen was wir gemeinsam im Rahmen der Lehrveranstaltungen erarbeiten sollten. Und ich bin jedes Mal positiv überrascht: Der Hochschule gelingt immer wieder eine imposante Zusammenstellung an Studierenden. Die Gruppen zeichnet ein breiter Erfahrungshintergrund und eine hohe Heterogenität aus. Diese Faktoren versuche ich in den Lehrveranstaltungen zu nutzen und beziehe eine Reihe von ExpertInnen aus meinem Netzwerk als Gastdozenten mit ein - die Themen pointiert und eindrücklich vermitteln können. Auf diese Art lerne ich sowohl von und mit den Studierenden als auch aus meinem Netzwerk. Dabei hilft auch das herausragende Engagement der Studierenden - ob es sich nun um ein Mitmachen über komplette Tage in Vollzeit-Studiengängen oder das Durchhalten bis in die späten Abendstunden und an den Wochenenden in berufsbegleitenden Studiengängen handelt. Dagegen ist meine Anreise ein Klacks.

  • Was zeichnet AbsolventInnen des Studiengangs Digital Marketing aus?

Ich glaube, dass das Studium Digital Marketing an der FH Kufstein Tirol eine Reihe von Vorteilen mit sich bringt. Zunächst einmal sind die Studiengänge praxisnah gestaltet und an den heute so wichtigen und zugleich sich auflösenden Schnittstellen zwischen Business und IT angesiedelt. Beide Faktoren werden durch die Verzahnung und durch Projekte mit Partnerunternehmen nochmals gefördert. Die Kombination von Marketing- und Technik-Expertise hilft den Studierenden zudem sich den Arbeitsfeldern und -formen der Zukunft zu nähern, Interdisziplinarität und Agilität werden so erlebbar. All dies führt zu einem wertvollen Netzwerk untereinander und durch die Intensität entstehen offene und direkte Interaktionen sowie ein Austausch auf Augenhöhe. Hierbei helfen einerseits die Begegnungsflächen außerhalb des Vorlesungsraums - die Hochschule fördert durch Räumlichkeiten und auch durch die digitale Lernplattform die Interaktion zwischen den Studierenden untereinander und mit den Dozenten - sowie andererseits die Freiheiten und die Flexibilität in der Ausgestaltung der Lehrveranstaltungen. Ich glaube, dies ist eine Mischung, welche den Studierenden vielfältige Chancen eröffnet - thematisch und arbeitstechnisch sind sie am Puls der Zeit und ob es dann eine Karriere als Entrepreneur oder als Intrapreneur (also als Unternehmer im Unternehmen) wird, hängt schlussendlich von den individuellen Präferenzen ab. Die gewonnene Kompetenz an den Schnittstellen zwischen Business und IT stellt dafür jeweils eine exzellente Basis dar.