Projektpräsentation der FH Kufstein auf dem ESA-Arts Kongress in Wien

28.09.2012 | Allgemein
Der Studiengang Sport-, Kultur- und Veranstaltungsmanagement, vertreten durch Prof. (FH) Dr. Verena Teissl, präsentierte ein Forschungsprojekt am „European Research Network Sociology of the Arts“ in Wien.

Anfang September fand am Institut für Musik und darstellende Kunst der Uni Wien 7. Kongress des „European Research Network Sociology of the Arts“ statt. 200 ForscherInnen aus 45 Ländern präsentierten ihre aktuellen Forschungsprojekte zum Thema „Artistic Practices“. In vier Keynotes von namhaften TheoretikerInnen und PhilosophInnen wurden richtungsweisende Paradigmen zum Verhältnis zwischen Kunst und Gesellschaft vorgestellt. Die FH Kufstein war mit einer Projektpräsentation von Prof. (FH) Dr. Verena Teissl vom Studiengang Sport-, Kultur- und Veranstaltungsmanagement vertreten.

Prof. Dr. Tasos Zembylas, Begründer der Kulturbetriebslehre und Kulturphilosoph, hatte den Kongress mit einem internationalen und interdisziplinären Konzept überzeugend ausgerichtet, bei dem neben akademisch Forschenden auch KünstlerInnen ihre Positionen einbrachten. Die komplexe Materie der künstlerischen Praxis wurde in den Vorträgen von Nathalie Heinich (Centre National de la Recherche Scientifique, Paris), Karlheinz Essl (Komponist und Professor am Institut für Musik und darstellende Kunst, Uni Wien), Theodore Schatzki (Philosoph, College of Arts & Sciences University of Kentucky) und Laurent Thévenot (Ecole des Hautes Ètudes en Science Sociales, Paris) in vier Annäherungen dargelegt.  Heinich sieht drei Paradigmen für die sozialen Systeme in der Organisation von Kunst: Neben dem bestehenden Paradigma der klassischen Kunstformen steht die zeitgenössische Kunst für die Überschreitung traditioneller Vorstellungen von Kunst und wird besonders von KuratorInnen und KritikerInnen gepflegt. In der modernen Kunst als Herausforderung an die Repräsentation sind besonders Kunsthändler für die Entdeckung neuer Stile und Ausdrucksformen ausschlaggebend. Essl und Schatzki gingen beide auf den Einfluss von technologischen Entwicklungen auf die Kunstproduktion ein und betonten die ungebrochene Bedeutung der sinnlichen Wahrnehmung für die ästhetische Kultur. Laurent Thévenot stellte eine „Soziologie des Engagements“ vor und zog diesen Begriff jenem der „Praxis“ vor. 

Das Eindringen von künstlerisch inspirierter Praxis in alltägliche Bereiche, etwa in Form der Freerider-Filme, und damit einhergehende Subjektverschiebungen in der Wahrnehmung war Teil des Beitrages von Verena Teissl. Der Zusammenhang zwischen künstlerischem Ausdruck, Mimesis und Kulturinstitutionen ist Teil ihres TWF geförderten Forschungsprojektes „Sites of Passages“. 

„New topics were related to architectural issues as well as to the processes of the acquisition of artistic knowing, including aspects of the incorporation of practices. Finally, all participants acknowledged the variety of approaches, arguing that sociology of the arts is nowadays has a less disciplinary focus but seeks interchange with other related disciplines and discourses,” fasst Tasos Zembylas zusammen.

Der nächste Kongress findet Ende August 2013 in Turin statt.