Reger Ausstausch bei der 13th Global Business Conference 2022
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Reger Ausstausch bei der 13th Global Business Conference 2022

Forscherende der FH Kufstein Tirol präsentierten Ergebnisse an der 13th Global Business Conference 2022

13.10.2022 | Allgemein
Bei der 13th Annual Global Business Conference in Dubrovnik, Kroatien, die unter dem Motto „Reshaping customer-oriented business“ stattfand, wurden aktuelle Forschungsergebnisse der FH Kufstein Tirol aus den Gebieten Marketing und Tourismus vorgestellt.

Von 21. bis 24. September 2022 fand die 13th Annual Global Business Conference in Dubrovnik, Kroatien statt, welche vom Innovation Institute organisiert wurde. Drei Professor:innen der FH Kufstein Tirol nahmen ebenfalls bei diesem internationalen Treffen teil und präsentierten aktuelle Forschungsergebnisse aus den Bereichen Marketing und Tourismus.

Konferenz mit internationalem Format

Die Global Business Conference fand bereits zum 13. Mal statt und zog auch diesen Sommer wieder Forschende aus der ganzen Welt an, die deren aktuelle Forschungsergebnisse präsentierten und diskutierten. Die Fachhochschule Kufstein Tirol ist seit mehreren Jahren mit dieser Konferenz verbunden, da Prof. (FH) DDr. Mario Situm im „Academic Program Commitee“ aktiv ist und auch in diesem Jahr als Session Chair eine Vortragsreihe leitete.

Arbeitgeber:innenattraktivität in alpinen Destinationen

Der Einfluss von destinationsspezifischen Faktoren auf die Motivation von potenziellen Arbeitnehmenden sich zu bewerben oder in der Destination zu bleiben. In einem gemeinsamen Projekt bearbeiteten Prof. (FH) Dr. Alexandra Brunner-Sperdin und Prof. (FH) DDr. Mario Situm die Fragestellung, inwieweit Faktoren zur Beschreibung einer Destination einen Einfluss auf die Attraktivität von touristischen Arbeitgeber:innen haben. Als theoretische Grundlage wurde das Zwei-Faktoren-Modell von Herzberg et al. (1959) verwendet. Hier waren Hygiene- und Motivationsfaktoren ausschlaggebend für die Motivation und die Zufriedenheit von Mitarbeitenden. Diese Faktoren wurden um Faktoren zur Beschreibung der Destination ergänzt und im Rahmen eines Strukturgleichungsmodells zueinander in Beziehung gestellt.

Die Daten der Untersuchung inkludieren Antworten von 406 Proband:innen (Arbeitnehmer:innen und Studierenden der Tourismusbranche), welche im Rahmen einer Online-Befragung gesammelt wurden. Die Ergebnisse zeigen, dass Hygienefaktoren eine besonders starke Beziehung zu Destinationsfaktoren (bspw. Lebensqualität in der Region, Natur, Regionalität und Kultur in der Region) besitzen. Daher sollten diese von Unternehmer:innen unbedingt genutzt werden, um deren Arbeitgeber:innenattraktivität im Tourismus zu steigern. Das Thema wurde von dem Publikum der Konferenz mit großem Interesse aufgenommen und auf Grund der lebhaften Diskussionen und Anregungen konnten bereits Ansätze für weiterführende Forschungen aufgegriffen werden. Die Teilnehmenden führten in diesem Zusammenhang aus, dass die vorgestellten Ergebnisse auch auf andere Branchen übertragbar sind.

Faktoren zu Erklärung der Profitabilität von österreichischen Tourismusbetrieben

Prof. (FH) DDr. Mario Situm präsentierte Ergebnisse einer Studie, welche mit Prof. (FH) Dr. Alexandra Brunner-Sperdin bearbeitet und analysiert wurden. Es sollte die Frage geklärt werden, welche Faktoren die Profitabilität von österreichischen Tourismusbetrieben (Hotels und Restaurants) beeinflussen. Hierfür wurden 776 Beobachtungen in der Periode 2005 bis inklusive 2015 unter Heranziehung der Methode der Quantilregression analysiert. Ergebnisse zeigen, dass das Alter und die Größe von Hotelbetrieben grundsätzlich einen Einfluss auf die Profitabilität haben. Wird jedoch ein bestimmtes Alter bzw. eine bestimmte Größe überschreiten, dann sinkt die Profitabilität wieder, was durch Skalenineffizienzen erklärt werden kann. Für beide Unternehmensgruppen wirkt sich eine Überschuldung negativ auf die Profitabilität aus. Auch konnte aufgezeigt werden, dass eine Diversifizierung auf andere Geschäftsfelder und die Steigerung der Bettenauslastung zu einer Steigerung der Profitabilität führen kann. Ein Einfluss des Standortes auf die Profitabilität ist nur für Restaurants gegeben und die durchschnittliche Aufenthaltsdauer von Touristen ist nur für Hotelbetriebe von Relevanz. Schlussendlich wirkt eine Steigerung des BIP-Veränderung insbesondere für große Unternehmen zu einer Erhöhung der Profitabilität. Die Ergebnisse wurden im Plenum diskutiert und als sehr interessant und aufschlussreich angesehen. Es konnten Anregungen für eine potenzielle Veröffentlichung der Ergebnisse als internationaler Fachbeitrag aufgenommen werden.

Ergebnisse zur Einführung einer studentischen Online-Plattform

Als dritten Beitrag der FH Kufstein Tirol präsentierte Prof. (FH) Dr. Peter Schneckenleitner als virtueller Vortragender die Endergebnisse seines TWF-Projektes „Student User-Generated Content as a Communicative Success Factor for Universities – Final Results“. Im Fokus dabei standen die wissenschaftliche Konzeption und Implementierung einer studentischen Online-Plattform und die daraus sich ableitenden praktischen Implikationen.

Der Schlüssel liegt im Networking und voneinander Lernen

Die Erfahrungen aus dem Besuch der Konferenz zeigen wieder einmal deutlich auf, wie wichtig es ist, sich mit anderen Forschenden zu vernetzen, mit ihnen in Diskussion zu gehen, um unterschiedliche Sichtweisen kennen zu lernen. Aus den vielen geführten Gesprächen gingen wichtige Erkenntnisse und Perspektiven hervor, welche für die weiterführende Forschung aufgenommen werden können. Zudem ist eine Teilnahme auch ein sehr guter Indikator, um zu sehen, mit welchen Forschungsthemen sich KollegInnen aus anderen Ländern beschäftigen und inwieweit die eigenen Forschungsbemühungen Relevanz und Anerkennung in der Scientific Community finden.