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Nachhaltig bauen: Rentiert sich das?

31.07.2024 | Praxisprojekte
In Vollzeit und berufsbegleitend Studierende des Bachelorstudiengangs Facility Management & Immobilienwirtschaft testeten im Rahmen eines Praxisprojekts die Einsatzmöglichkeiten von Recycling-Baustoffen im Bundesland Tirol und präsentieren die Ergebnisse am Beispiel eines Einfamilienhauses.

Vor dem Hintergrund des steigenden Umweltbewusstseins und der Dringlichkeit nachhaltigen Bauens, gewinnt die Verwendung von Recycling-Baustoffen in der Bauwirtschaft zunehmend an Bedeutung.  In Vollzeit und berufsbegleitend Studierende des Bachelorstudiengangs Facility Management & Immobilienwirtschaft analysierten im Rahmen eines Praxisprojekts im Sommersemester 2024 die Verfügbarkeit und Verwendbarkeit von Recycling-Baustoffen im Bundesland Tirol, um Bauherren und Baufirmen wertvolle Erkenntnisse über die möglichen ökologischen und ökonomischen Vorteile zu liefern. Gefragt wurde, welche Baustoffe derzeit in Tirol recycelt werden, welche für den Bau eines Einfamilienhauses verwendet werden können und ob der Einsatz von Recycling-Baustoffen kostentechnisch gerechtfertigt ist.

Nur bestimmte recycelte Baustoffe sind derzeit billiger als herkömmliche Baustoffe

Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass die Verfügbarkeit von Recycling-Baustoffen in Tirol zufriedenstellend ist, was vor allem auf die große Anzahl von Recycling-Anlagen in den Bezirken des Bundeslandes zurückzuführen ist, welche eine breite Palette von Baustoffen verarbeiten. Die Ergebnisse zeigen aber auch, dass sich die Kosten für den Bau eines Hauses um etwa zwölf bis 16 Prozent erhöhen, wenn die derzeit auf dem Markt erhältlichen Recycling-Baustoffe verwendet werden. Aus technischer Sicht sind viele der angebotenen Recycling-Baustoffe herkömmlichen Baustoffen ebenbürtig und durch verschiedene Gütesiegel geprüft und zertifiziert, was ihre Verwendbarkeit im Bauwesen weiter fördert.

Die Förderung der Kreislaufwirtschaft durch den Einsatz von Recycling-Baustoffen stellt einen wichtigen Schritt hin zu nachhaltigem Bauen dar

Die Ergebnisse aus dem Praxisprojekt dienen als Grundlage für die digitale Simulation der Kreislaufwirtschaft in der Bauwirtschaft im Rahmen des Projekts Digital Innovation Hub West (DIH West). Als DIH-West-Projektpartnerin unterstützt die Fachhochschule Kufstein Tirol Klein- und Mittelbetriebe (KMU) in Westösterreich bei der digitalen Transformation, indem es ihnen den Zugang zu Expertise und Infrastruktur von Universitäten und Forschungseinrichtungen erleichtert. Dabei konzentriert sich Fachhochschule Kufstein Tirol insbesondere auf die Themen Kreislaufwirtschaft, Building Information Modeling (BIM) und digitale Zwillinge, um den Bauprozess von Gebäuden zu optimieren. Von Seiten der Fachhochschule Kufstein Tirol wird das Projekt von Prof. (FH) Dr. Miroslav Despotovic geleitet.