Studierende auf ihren Exkursionen in Sachen Technologie zur elektrischen Energieerzeugung aus Wasserkraft, hier beim Anlagenbauer für Kraftwerkstechnologie Muhr in Brannenburg.
FH Kufstein Tirol
Studierende auf ihren Exkursionen in Sachen Technologie zur elektrischen Energieerzeugung aus Wasserkraft, hier beim Anlagenbauer für Kraftwerkstechnologie Muhr in Brannenburg.

Wasserkraft im Fokus

16.01.2023 | Exkursionen
Drei Exkursionen gaben den Studierenden des Wirtschaftsingenieurwesen einen konkreten und regionalen Einblick in die Wasserkraft. Ein Speicher- und ein Laufwasser-Kraftwerk sowie ein Betrieb der Kraftwerkstechnik waren die Ziele des anschaulichen Wissenstransfers.

Die aktuell angespannte und medial diskutierte Energieversorgung war oft ein Diskussionsthema während der Exkursionen des Bachelorstudiengangs Wirtschaftsingenieurwesen zu den Wasserkraftwerken und Maschinenbaubetrieben der Kraftwerkstechnik in der Region. Zusammen mit ihrem Dozenten Dipl. Ing. (FH) Matthias Kammermeier, M.Sc., erhielten die Studierenden einen umfangreichen Einblick in das Kraftwerk Gießenbachklamm in Kiefersfelden, das Inn-Kraftwerk in Oberaudorf-Ebbs und den Maschinenbaubetrieb Muhr in Brannenburg.

Das 3. Semester des Studiengangs Wirtschaftsingenieurwesen beschäftigt sich in diesem Semester im Fach „Maschinen- und Anlagenbau“ intensiv mit der Technologie zur elektrischen Energieerzeugung aus Wasserkraft. Hierzu wurden drei Exkursionen unternommen, um die Expertise erfahrener Stromerzeuger und Anlagenbauer zu hören.

Speicher-Kraftwerk Gießenbachklamm

Am Donnerstag, den 20.10.2022 bekamen die Studenten einen Einblick in die Historie, die Technologie und den Bau eines Wasserkraftwerkes. Herr Anker von den Gemeindewerken Kiefersfelden führte hierbei die Studierenden in die Funktionen des Speicher-Kraftwerkes in der Gießenbachklamm in Kiefersfelden ein und erläuterte die Herausforderungen des Kraftwerk-Betriebes. Aufgrund der baulichen Ausführung und der gut zugänglichen Räumlichkeiten konnte die Technik aus nächster Nähe betrachtet und deren Funktion verstanden werden. Technische Eigenheiten und physikalische Gesetze wie bspw. ein Druckstoß können somit nicht nur unterrichtet, sondern aus nächster Nähe erfahren bzw. aus Dokumentationen, Anschauungsmaterial und Erzählungen übermittelt werden. Die FH Kufstein Tirol bedankt bei den Gemeindewerken Kiefersfelden vertreten durch Hr. Anker für die großartige Möglichkeit, den Studierenden einen solch umfangreichen und exklusiven Einblick in die Kraftwerkstechnologie ermöglicht zu haben.

Laufwasser-Kraftwerk Oberaudorf-Ebbs

Dem Speicherkraftwerk folgend und die Arten der Wasserkraftwerke ergänzend erfolgte am Donnerstag den 10.11.2022 die Erkundung eines Laufwasserkraftwerks aus nächster Nähe. Herr Stefan Oberhammer von Verbund führte uns in die Technologie des Kraftwerkes in Oberaudorf-Ebbs ein. Von der Historie des Kraftwerkes, über die Herausforderungen des Baus bis hin zu den aktuell anstehenden Revisionsarbeiten und Optimierungen am Kraftwerk berichtete uns der Kraftwerksleiter. Insbesondere der imposante Rundgang und die visuelle Betrachtung der installierten Komponenten erzeugten bei den Studierenden ein Gefühl, was es bedeutet, mit solchen Kräften zu arbeiten. Es wurde erklärt, dass die Kaplanturbine einen Durchfluss von knapp 300.000 Liter Wasser pro Sekunde ermöglicht und dabei rund 30.000 Kilowatt an Leistung erzeugt. Des Weiteren erfuhren wir was bei der Auslegung und dem Betrieb eines Kraftwerkes zu berücksichtigen ist, und welche Einflüsse das Kraftwerk auf seine Umgebung und die umgebende Natur hat. Die Studierenden konnten somit ein Gefühl für die Aufwände in Bezug auf Betrieb und Unterhaltung sowie resultierende Maßnahmen entwickeln, welche erforderlich sind, um diese Form der regenerativen Energien zu nutzen. Wir bedanken uns bei Verbund (Grenzkraftwerke GmbH) für diese tolle Gelegenheit, die Technik der Wasserkraft aus nächster Nähe begutachten zu können.

Maschinenbau-Betrieb Muhr in Brannenburg

Die Energieerzeugung wird wesentlich von Turbinen beeinflusst, aber auch die Peripherie eines Kraftwerkes trägt bedeutend zu seinem Wirkungsgrad bei. Und so erfolgte am Donnerstag den 24.11.2022 der Besuch beim Maschinenbau-Betrieb Muhr in Brannenburg. Der Geschäftsführer Roland Muhr gab uns einen imposanten Einblick in das Tätigkeitsfeld des Unternehmens und die Funktionen ihrer Produkte. So kann die Leistungsfähigkeit eines Kraftwerkes durch den Einsatz der in Brannenburg entwickelten, automatisierten Rechenanlagen auf einem Optimum gehalten werden, bzw. der Prozess dadurch sogar optimiert werden. Was einen wesentlichen Beitrag zur Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit der Wasserkrafttechnologie leistet. Die Firma Muhr als weltweit agierendes Unternehmen betätigt sich neben der Kraftwerkstechnologie auch insbesondere noch in der Abfülltechnik von Schüttgütern, in welche die Studierenden ebenfalls einen sehr guten Einblick erhielten und die Herausforderungen und technischen Lösungen aus nächster Nähe betrachten konnten. Herr Muhr ermöglichte zudem einen Einblick in die Projektierung und die Konstruktion der Anlagen. Hierbei wurde den Studierenden die herausfordernde Situation des sehr umfangreichen Artikelstammes eines Sondermaschinenbauers nähergebracht und welche Lösungsmöglichkeiten es hierfür gibt, die man bei Muhr umgesetzt hat. Wir bedanken uns vielmals bei Hr. Roland Muhr für den interessanten Nachmittag, die aufgebrachte Zeit und die Einführung in das Unternehmen.

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