„Höhere Dotierung der Fördermittel kann künftigen Braindrain vermeiden“, so Prof. DI Dr. Bernhard Tilg, Tiroler Landesrat

Forschungskonferenz der österreichischen Fachhochschulen an der FH Kufstein Tirol

29.04.2014 | Research
Von 23. bis 24. April 2014 fand an der FH Kufstein Tirol das Forschungsforum der österreichischen Fachhochschulen statt, eine Konferenz, die einmal pro Jahr veranstaltet wird und die Forschungsleistungen des gesamten FH-Sektors bündelt.

Bereits zum achten Mal fand heuer das Forschungsforum der österreichischen Fachhochschulen statt, eine Veranstaltung unter dem Dach der Fachhochschulkonferenz (FHK), diesmal ausgeführt von der FH Kufstein Tirol. Die neuesten Ergebnisse aus den Forschungsgebieten des österreichischen FH-Sektors - Biotechnology, Gesundheit & Pflege, Gesundheit & Management, Energie & Gebäude, Wirtschaft & Management, Technik & Ingenieurwesen und Soziale Arbeit - wurden präsentiert. In insgesamt 110 Vorträgen, vorgestellt von Forscherinnen und Forschern aller österreichischen FH´s, konnte man sich einen sehr guten Überblick über die Leistungen des anwendungsorientierten Bildungssektors hinsichtlich Forschung machen.

„Impulse in Zeiten des Wandels“ war das Thema der diesjährigen Konferenz der 215 TeilnehmerInnen aus ganz Österreich beiwohnten. Finanzierungsmodelle für anwendungsbezogene Forschung und Entwicklung an Fachhochschulen im deutschsprachigen Raum standen im Fokus der Plenumsvorträge des ersten Tages. Die Keynotes von LR Prof. DI Dr. Bernhard Tilg, Prof. Dr. Walter Schober, Präsident der Technischen Hochschule Ingolstadt, und Dr. Albin Reichlin, Direktor der Fachhochschule Ostschweiz erlaubten eine Sicht auf die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Rahmenbedingungen für Forschungsaktivitäten an Fachhochschulen der drei Länder.

Bei der abschließenden Podiumsdiskussion am zweiten Tag der Forschungskonferenz wurde der Zusammenhang zwischen Wirtschaft und Forschung beleuchtet. Die Diskutanten waren KR. Dr. Jürgen Bodenseer von der Wirtschaftskammer Tirol, der Tiroler Landesrat Prof. DI Dr. Bernhard Tilg, Dr. Harald Gohm von der Standortagentur Tirol sowie Prof. (FH) DI Dr. techn. Erwin Zinser der FH Joanneum und Prof. (FH) DI Dr. Peter Rössler der FH Technikum Wien.

Das Fazit der hochkarätigen Runde: Insgesamt konnten in den vergangenen Jahren sehr gute Ergebnisse im Forschungsbereich erzielt werden, „dennoch viele Unternehmen wissen noch nicht was Hochschulen leisten und erforschen können, umgekehrt wissen jedoch auch viele ForscherInnen nicht was Unternehmen brauchen“, dies waren die einleitenden Worte der Podiumsdiskussion.

An den Fachhochschulen gibt es bereits mehr als 1000 MitarbeiterInnen, die im Forschungs- und Entwicklungsbereich tätig sind, das gesamte Leistungsvolumen liegt hier bei mehr als 808 Millionen Euro. In den vergangenen Jahren ist es gelungen mehr als 1500 Unternehmen als Kooperationspartner zu gewinnen, „diese Entwicklung unterstreicht nochmals die Relevanz der Forschung und Entwicklung durch Fachhochschulen“.

„Gemeinsam jagen - um ein Mammut zu erlegen - ist zielführender“ so Dr. Harald Gohm, „83% der Patente, die in Tirol angemeldet werden, entstehen aus Kooperationsprojekten von Wissenschaft und Unternehmen“.

Der Tiroler Landesrat Prof. DI Dr. Bernhard Tilg unterstrich in seinem Statement die Wichtigkeit der höheren Dotierung von zukünftigen Fördermitteln, um beispielsweise die Abwanderung von industrierelevanter Forschung in das Ausland zu vermeiden. Daher wird zukünftig eine Basisfinanzierung für forschende FHs notwendig sein.

„Interessante, sehr gut organisierte Veranstaltung“ war der einhellige Tenor aus dem Publikum der TeilnehmerInnen der FHK Forschungskonferenz. „Als gemeinsame Hochschulleitung der FH Kufstein Tirol, macht es uns besonders stolz, dieses Lob im Namen der MitarbeiterInnen aus Lehre und Verwaltung annehmen zu können“, so Prof. (FH) Dr. Johannes Lüthi, Rektor und Prof. (FH) Dr. Thomas Madritsch, Geschäftsführer der FH Kufstein Tirol.

Als Sponsor der Veranstaltung konnte man der Sparkasse Kufstein und dem offiziellen Medienpartner Die Presse danken.

Wie im traditionellen Prozedere der Fachhochschulkonferenz verankert, wurde die Fahne des Forschungsforums an den nächsten Konferenzort, die Fachhochschule Oberösterreich übergeben.