Bild: Fassade der FH Kufstein Tirol

MBO UND MBI ALS ALTERNATIVEN ZU FAMILIENINTERNEN NACHFOLGELÖSUNGEN

29.08.2016 | Research
Im Rahmen dieser Studie wurden deutsche und österreichische Kreditinstitute hinsichtlich deren Präferenz zwischen interner und externer Unternehmensnachfolge befragt.

// Ziel: Die Präferenz von externen und internen Nachfolgelösungen aus der Sicht von deutschen und österreichischen Kreditinstituten
// Laufzeit: 9 Monate
// Projektmitarbeiter: Markus Exler, Mario Situm, Roland Thurnbichler

In der betriebswirtschaftlichen Literatur wird beschrieben, dass man eine interne Unternehmensnachfolge frühzeitig planen und umsetzen sollte. Eine anstehende Nachfolge wird aus Sicht von Kreditinstituten als Krisenindikator gesehen und daher ist anzunehmen, dass bei einer frühzeitigen
Einbindung das Ausfallsrisiko als geringer bewertet wird. Daher ist auch zu erwarten, dass Kreditinstitute grundsätzlich interne vor externen Nachfolgelösungen präferieren sollten.

Die Ergebnisse zeigen, dass es aus Sicht der Kreditinstitute keine Präferenz zwischen internen und externen Nachfolgemodellen gibt. Sehr wohl werden aber den einzelnen Modellen unterschiedliche Erfolgsfaktoren zugeschrieben. Für die interne Nachfolge sprechen die Weiterführung des bestehenden Wertesystems und die Akzeptanz des Nachfolgers bei Kunden, Lieferanten als auch den MitarbeiterInnen.

Bei der externen Nachfolge werden mehr Chancen im geringeren Konfliktpotenzial zwischen Übergeber und Übernehmer als auch im stärkeren Übernahmewillen des externen Nachfolgers gesehen. Die Favorisierung eines externen Nachfolgemodells (MBO, MBI, EBO, Fortführung mit Geschäftsführer, Verkauf an strategischen Investor und Verkauf an Finanzinvestor) hängt aus der Sicht von Kreditinstituten vom wirtschaftlichen Zustand eines Unternehmens ab. In der Krise wird der Verkauf an den strategischen Investor, gefolgt durch eine Nachfolge durch MBI und dann durch MBO präferiert. Wenn es sich um ein stabiles Unternehmen handelt, dann sieht man die Nachfolge durch MBO, gefolgt von der Fortführung mit einem Geschäftsführer als attraktive Lösungen.