Austausch beim ersten Fokusgruppeninterview mit den ProjektpartnerInnen und ExpertInnen der Tiroler Fokusgruppe an der FH Kufstein Tirol.
FH Kufstein Tirol
Die ExpertInnen beim Austausch an der FH Kufstein Tirol

Attraktivität des Tourismus aus der Perspektive von Tiroler ArbeitgeberInnen und Tourismusverbänden

21.02.2020 | Research
Am 12. Februar 2020 fand das erste Fokusgruppeninterview mit den Tiroler Tourismuspartnern an der FH Kufstein Tirol statt. Ziel ist es, den IST-Zustand zu untersuchen um Handlungsempfehlungen für die Tourismusverbände aufbereiten zu können.

Die Fachhochschule Kufstein Tirol und die Fachhochschule Salzburg erarbeiten gemeinsam mit Partnern aus Bayern, Salzburg und Tirol ein grenzüberschreitendes Großprojekt mit einem intermodalen Rahmenthema: Attraktivität des Tourismus als Arbeitgeber. In der aktuellen Projektphase werden eine Reihe von Fokusgruppeninterviews mit BranchenexpertInnen geführt. Das Projekt wird einer Kooperation von den Studiengängen Unternehmensführung, Marketing & Kommunikationsmanagement und International Business Studies unter der Leitung von Prof. (FH) DDr. Situm Mario, MBA, Studiengangsleiter für Unternehmensführung organisiert und durchgeführt.

Ziel der insgesamt sieben Fokusgruppeninterviews, welche in Bayern, Salzburg und Tirol mit ausgewählten Stakeholdern geführt werden, ist es, die unterschiedlichen Ansichten und Meinungen der Zielgruppen zu sammeln und diese für weitere Analysen und Entwicklungen zu nutzen. In der aktuellen Diskussion nahmen Arbeitgeber und Tourismusverbände aus Tirol teil, um die Tiroler Sichtweise aus deren Perspektive darzustellen und miteinander zu diskutieren. Das erste ExpertInneninterview ergab folgende wesentlichen Erkenntnisse.

Nicht alles in der Tourismuswirtschaft ist „schlecht“!

Auch wenn die Tourismusbranche in den letzten Jahren deutlich im Image als attraktiver Arbeitgeber eingebüßt hat, gibt es viele positive Aspekte, die den Tourismus in Tirol ausmachen und welche ohne Tourismus in dieser Form wohl nicht denkbar wären. So stellt der Tiroler Tourismus weltweit eine Benchmark dar und wird mit hoher Qualität assoziiert. Zudem gilt die Tourismusausbildung als hochwertig und AbsolventInnen haben mit dieser Ausbildung im internationalen Umfeld gute Entwicklungschancen. Vom Tourismus profitieren neben den anderen Branchen auch die Bevölkerung. Dieser indirekte Effekt ermöglicht es, dass es in Tirol eine hervorragende Infrastruktur, bis hin zu diversesten Freizeitangeboten gibt, welche bis in weit verzweigte Täler reichen. Tiroler Tourismusbetriebe haben sehr häufig eine lange Tradition, können mit familiären Strukturen punkten und bieten MitarbeiterInnen wertvolle Zusatzleistungen, welche von anderen Branchen in dieser Form nicht zur Verfügung gestellt werden können.

Manchmal sind es „einfache“ Dinge, welche Attraktivität bedeuten

Die Teilnehmenden waren sich einig, dass es bestimmter „großer“ Schritte bedarf, um die Attraktivität der Tourismusbranche in Zukunft festigen zu können. Als Themen wurden hier hohe Lohnnebenkosten - vor allem für kleinere Unternehmen - oder auch hohe Steuern bei geringer Stundenanstellung für MitarbeiterInnen genannt. Der Großteil sieht jedoch auch in „einfachen“ Dingen Potenziale, welche relativ einfach umgesetzt werden können. Wichtig erscheint es, dass ein Mitarbeiter mit seinem Gehalt die Grundbedürfnisse befriedigen kann und das Unternehmen versprochene Erwartungen erfüllen. Gerade jüngeren Generationen ist Sicherheit und Wertschätzung wichtig und auch Themenstellung wie die Selbstverwirklichung und Möglichkeit zur Mitgestaltung gewinnen zunehmend an Bedeutung. Unternehmer sollten sich daher um ihre Positionierung „nach Außen“ Gedanken machen, um das interne Branding als Attraktivitätsfaktor zu nutzen.

Erstes Fokusgruppeninterview