Die US-Wahl findet am 03. November 2020 statt, ein Forscher der FH Kufstein Tirol erforschte die Wahlkampfstrategien.
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Aufnahme zeigt eine Wahlkampfveranstaltung mit Personen die USA-Flaggen in den Händen halten.

Wahlkampagnen geprägt durch Krisen und Social Media

22.10.2020 | Research
Das US-Wahljahr ist durch zahlreiche Krisen beeinflusst. Ein Forscher der FH Kufstein Tirol untersuchte die Wahlkampfstrategien des vergangenen Sommers und beobachtet den Einfluss von Social-Media-Kampagnen.

Dr. André Haller, Hochschullehrer für Marketing & Kommunikationsmanagement und Digital Marketing setzte sich als Forscher bereits intensiv mit dem Thema Wahlkampf und den kommunikativen Einflussfaktoren auseinander. Aktuell ist er gefragter Autor und Interviewpartner zur US-Wahl, die am 03. November 2020 stattfinden wird.

Gezielte Wähleransprache

Gemeinsam mit Dr. Hendrik Michael, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Kommunikationswissenschaft an der Universität Bamberg, veröffentlichte er im Sammelband Politische Studien einen Fachaufsatz zu den US-Wahlkampagnen.
In der Publikation gehen die Autoren auf die Wählerinformationen ein, die bei den Vorwahlen der US-Wahl, gesammelt werden können.
Die Abstimmungen finden je nach Bundesstaat auf unterschiedliche Arten statt, dadurch ergeben sich unterschiedliche Informationen, die für US-Parteien hinsichtlich Microtargeting-Kampagnen von besonders hohem Interesse sind, da sie eine informationsreiche Datenquelle bieten. „Mit Microtargeting kann eine gezielte Auswahl und Ansprache von WählerInnen im Wahlkampf vorgenommen werden und somit der Wahlerfolg beeinflusst werden“, so Haller.

Einfluss von Social Media

Im US-amerikanischen Tech-Magazin Lifewire wurde der Forscher über den Einsatz von Social Media im US-Präsidentschaftswahlkampf 2020 interviewt. Haller erklärt darin die Methodik des Targetings, die die Einteilung der Wählerschaft in unterschiedliche Zielgruppen und ihre passgenaue Ansprache ermöglicht: „In politischen Kampagnen sind zwei Wählergruppen entscheidend: Stammwähler und unentschiedene Wähler“, so der Forscher der FH Kufstein Tirol.

Mit Hilfe von Big Data sei es möglich, diese Gruppen zu identifizieren und insbesondere über Social Media anzusprechen. Trotz der Gefahren, die unter anderem im Datenschutz drohen, seien soziale Medien nicht zwangsläufig negativ zu betrachten. „Wenn Politiker es schaffen, einen echten Dialog durch Social Media herzustellen, kann die Beziehung zwischen Bürgern und Politik ein neues Niveau der Interaktion erreichen“, so Haller.