Das hochkarätige Rednerfeld des 17. PQM-Dialogs zum Thema Robotic Process Automation
FH Kufstein Tirol
Die sieben Referenten stehen aufgereiht vor der Bühne. Rechts außen ist der Studiengangsleiter ERP-Systeme & Geschäftsprozessmanagement Martin Adam zu sehen.

„Robotic Process Automation – Roboter im Büro?“

27.05.2019 | General
Organisiert vom Masterstudiengang ERP-Systeme & Geschäftsprozessmanagement fand am 19.05.2019 an der FH Kufstein Tirol der 17. PQM-Dialog statt. Thema der gut besuchten Veranstaltung war die Software Automatisierung von Prozessen.

Der 17. PQM-Dialog an der Fachhochschule Kufstein Tirol beschäftigte sich mit dem sehr neuen Thema der Automatisierung von Prozessen durch Software Roboter – sogenannte Bots. Im gut besuchten Festsaal der Fachhochschule schilderten sieben hochkarätige Referenten aus der Wirtschaft und der Industrie die neuesten Erkenntnisse zur Zukunft der Automatisierungstechnologie. Organisiert wurde der jährlich stattfindende PQM-Dialog vom Masterstudiengang ERP-Systeme & Geschäftsprozessmanagement unter der Leitung von Prof. (FH) DI Dr. Martin Adam.

Einführung in RPA – Robotic Process Automation

In seinem Eingangsreferat gab Peter Gissmann, Geschäftsführer der Fa. Almato Gmbh aus Reutlingen, einen Einblick in das Thema der Automatisierung von Büroprozessen mit Hilfe von RPA – Robotic Process Automation. Dabei unterschied er zwischen vollautomatischen und kollaborativen Bots. Während erstere bereits breite Anwendung erfahren, wie zum Beispiel der Einsatz von Bots bei immer gleich ablaufenden Standardprozessen, steht die Automatisierung unstrukturierter Abläufe mittels Künstlicher Intelligenz noch am Anfang. Jeniffen Chandrabalan, Senior Consultant in Düsseldorf bei Deloitte, beschrieb das Vorgehen bei RPA Projekten. Um RPA in Unternehmen zu etablieren, wird zunächst mit einem Proof of Concept gestartet. Dabei werden die vorhandenen Geschäftsprozesse hinsichtlich Automatisierungsfähigkeit analysiert und gegebenenfalls angepasst. In einer anschließenden Pilotierung werden erste (Teil-) Abläufe durch Bots automatisiert bevor es zu einer finalen Umsetzung von größeren und komplexeren Prozessen kommt. Besonderen Schwerpunkt legte er auf die organisatorische Verankerung von RPA im Unternehmen, beispielsweise durch den Aufbau sogenannter Center of Excellence. Dabei handelt es sich um ein eigenständiges Team innerhalb des Betriebs, das über tiefgehendes Wissen verfügt und dafür verantwortlich ist, das Geschäft zu unterstützen und selbst komplexeste Projekte bis zum erfolgreichen Abschluss zu begleiten.

Anwendungsbeispiele aus der Praxis

In einem zweiten Teil der Veranstaltung hatten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Möglichkeit, sich zwischen zeitgleich stattfindenden Vorträgen zu entscheiden. In der ersten von zwei Parallelsessions zeigte Robert Pecanka, Sales Direktor Österreich des Herstellers Uipath, Kriterien für die Auswahl geeigneter Prozesse. Im Nebenraum sprach Christian Herzog, Sales Engineer aus Frankfurt über die RPA Software des Herstellers Automation Anywhere. Dabei ging er besonders auf die Automatisierung unstrukturierter Prozesse mit Hilfe von iQ-Bots ein. In einem zweiten Block durften sich die ZuhörerInnen zwischen Stefan Welte von der BBBank aus Karlsruhe und Jesko Schultes, Geschäftsführer von Natuvion Digital Gmbh aus München entscheiden. Stefan Welte berichtete, wie durch RPA nicht nur die internen Kosten reduziert, sondern auch der Kundenservice im Bankenwesen maßgeblich verbessert werden konnte, vornehmlich durch schnellere Antwortzeiten. Jesko Schultes hingegen zeigte verschiedene Umsetzungsbeispiele aus der Energiewirtschaftsbranche und gab Einblicke in die Software Blue Prism.

Automatisierung der Kundenkommunikation

Abschließend bot Dr. Jürgen Umbrich, Chief Data Scientist der Fa. Onlim aus Innsbruck, für die gesamte Zuhörerschaft einen Einblick in die Welt der Sprachbots. Dabei beschrieb er, wie menschliche Kundenanfragen von Chatbots zuerst verstanden und in eine von Maschinen lesbare Anfrage übersetzt werden müssen. Nachfolgend wird maschineller Code mit Hilfe von sogenannten „Knowledge Graphen“ beantwortet und wieder in menschliche Kommunikation übersetzt. Gespräche mit den Referenten in der Pause und im abschließenden "Get together" rundeten den 17. PQM-Dialog für die TeilnehmerInnen ab. Martin Adam fasst die erfolgreiche Veranstaltung zusammen: „Es freut uns sehr, dass wir dieses aktuelle Thema den interessierten Zuhörerinnen und Zuhörern näherbringen und wir mit unserer hochkarätigen Redner-Auswahl einen Teil dazu beitragen konnten, Software Automatisierung von Geschäftsprozessen transparenter zu machen.“

Auch im nächsten Jahr wird es wieder einen PQM-Dialog geben. Der Termin wird über die FH Kufstein Tirol Internetseite bekannt gegeben.

Vorträge zum Download: