Prof. (FH) Mario Situm, MBA  hält einen Impulsvortrag zur Attraktivität des Tourismusbranche als Arbeitgeber
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Attraktiver Arbeitgeber Tourismus?

14.11.2018 | Research
Die Tourismusbranche in Österreich und Bayern leidet unter ihrem negativen Bild bei Beschäftigten. Gut ausgebildete und verlässliche MitarbeiterInnen sind schwer zu bekommen. Ein INTERREG-Projekt soll das Problem untersuchen und zur Lösung beitragen.

Um konkrete Fragen zu erörtern trafen sich VertreterInnen der bayerischen und österreichischen Tourismuswirtschaft mit ForscherInnen der FH Kufstein Tirol und der FH Salzburg in Rosenheim. Unter dem Titel „Arbeitswelt 4.0: Tourismus Bayern – Salzburg – Tirol“ .

Tourismusbranche nicht mehr attraktiv genug als Arbeitgeber

Die Attraktivität der Tourismusbranche als Arbeitgeber hat über die letzten Jahre deutlich gelitten. Seit mehr als zehn Jahren verzeichnen Tourismusunternehmen einen Rücklauf an Bewerbungen von jungen Menschen die einen Lehrberuf ergreifen möchten. Insbesondere ArbeitnehmerInnen, die in nächster Umgebung zur Arbeitsstelle leben und wohnen, für eine Position in der Branche zu begeistern wird zur Herausforderung. Seit rund 15 Monaten bearbeiten die Fachhochschulen in Kufstein und Salzburg dieses Thema gemeinsam mit interessierten Unternehmenspartnern mit dem Ziel ein grenzüberschreitendes INTERREG-Projekt zu starten.

Pilotprojekt erarbeitet Grundsätze für die Tourismusbranche

Mehr als 170 Teilnehmende unterschiedlichster Branchen und Interessensgruppen diskutierten im März 2017 an der FH Kufstein Tirol bei einem Symposium über „Strategieentwicklung zur Zukunft der Tourismusbranche als Arbeitgeber“. Die TeilnehmerInnen haben im Rahmen von Workshops Grundsätze für Attraktivität und Imagebildung im Tourismus entwickelt. In sieben Punkten präsentieren die Grundsätze eine Sammlung von Empfehlungen, die als Leitlinien für die Tourismuswirtschaft, die Attraktivität sowie das Image der Branche als Arbeitgeber stärken sollen.

Workshop mit inspirierenden Diskussionsthemen

Beim Workshop „Arbeitswelt 4.0: Tourismus Bayern – Salzburg – Tirol“ in Rosenheim haben die TeilnehmerInnen jetzt Themen definiert, die im Rahmen eines grenzüberschreitenden Projektes bearbeitet werden sollen. Neben aktiven Bemühungen, um die Tourismuswirtschaft als attraktiven Arbeitgeber zu positionieren brauche es aber auch eine Verbesserung der Mitarbeiterführung sowie der Arbeitgeberqualität. Das Thema Digitalisierung steht über allen Einzelaspekten, um den zukünftigen Anforderungen und auch der gezielten Nachfrage von Touristen und Wirtschaft gerecht zu werden.

Möglichkeiten für den Tiroler Tourismus

Der Tourismus in Tirol ist von herausragender Bedeutung für die regionale Wertschöpfung. Keine andere Branche ist in Tirol so nachhaltig verwurzelt und sorgt von den urbanen Regionen und Städten bis in die entlegensten Täler für Wertschöpfung und Lebensqualität für sehr viele Menschen. Die Rahmenbedingungen haben sich in den letzten Jahren jedoch grundlegend verändert. Die Digitalisierung hat speziell im Tourismus viel Potential um eine individuelle, enge und qualitativ hochwertige Beziehung zu Gästen aufzubauen. Digitale Technologien bieten vielfältige Möglichkeiten um mit KundInnen individuell, personalisiert und wirtschaftlich zu kommunizieren und interagieren.

Der Schlüssel ist Kooperation

Die WirtschaftspartnerInnen haben sich dazu bereiterklärt im Rahmen des Projekts, sinnvolle und nachhaltige Initiativen zu entwickeln und die Tourismuswirtschaft bei relevanten und zukunftsweisenden Themen zu unterstützen.