v.l.: Samuel Geisler, Siegfried Wolf, Peter Affenzeller, Bernd Hildebrandt, David Hable, Daniel Watzenig
v.l.: Samuel Geisler, Siegfried Wolf, Peter Affenzeller, Bernd Hildebrandt, David Hable, Daniel Watzenig

Fachtagung „Smarte Produkte & Smarte Systeme“ an der FH Kufstein Tirol ist voller Erfolg

30.11.2016 | Allgemein
Die zweite Veranstaltung der Reihe, heuer im Fokus der Wertgenerierung aus Daten, stieß auf großes Interesse. Klar war am Abend vor allem, wie weitreichend smarte Produkte sowohl die Produktion als auch Geschäftsmodelle verändern können.

Die bereits zweite Veranstaltung der Reihe „Smarte Produkte & Smarte Systeme“ war gut besucht. Der Festsaal der Fachhochschule Kufstein Tirol war am 25.11.2016 mit gut 140 Besucher:innen voll besetzt. Veranstalter und Leiter des Studiengangs Wirtschaftsingenieurwesen, Asc. Prof. (FH) Dr. Peter Affenzeller, begrüßte die Gäste und Referenten auf der Fachtagung und zeigte bildlich, wie die physische und die digitale Welt zusammenwachsen. Bei der Gelegenheit stellte er den neuen Masterstudiengang Smart Products & Solutions vor, der im Wintersemester 2017/18 an der Kufsteiner FH startet. Darin werden sich die Studierenden vor allem auf drei Schwerpunkte konzentrieren: die Produktentstehung, die Generierung und Nutzung von Daten sowie die digitale Transformation von Unternehmen.

Automatisiertes Fahren

Univ.-Doz. Dr. Daniel Watzenig vom Virtual Vehicle Research Center zeigte in seinem Vortrag anschließend, welchen Herausforderungen und Potenzialen die Entwickler im Bereich automatisiertes Fahren gegenüberstehen. Er skizzierte die verschiedenen Klassifikationsstufen nach dem Automobilverband SAE International. Nach heutigem Stand ist die durchgängige Überwachung durch den Fahrer erforderlich. Spannend hierbei sind die unterschiedlichen Entwicklungspfade zwischen traditionellen Erstausrüstern und IT-Unternehmen, wie zum Beispiel Google.

Vorteile dieser Synergie können Verkehrssicherheit, Reaktion auf Verkehrsaufkommen, Reduzierung von Emission oder Carsharing sein. Dass Daten ein im wahrsten Sinne des Wortes großes Thema sind, zeigte allein die Tatsache, dass in entsprechend ausgerüsteten Auto pro Sekunde circa 1 Gigabyte an Daten generiert wird, die wiederum weiterverarbeitet und verteilt werden müssen. Sein Ausblick zeigte, dass automatisiertes Fahren zunächst in strukturierten Umgebungen, also beispielsweise auf Autobahn Wirklichkeit werden wird. Doch auch dazu müssen noch einige Herausforderungen bewältigen werden.

Individueller werben mit dem Plakat 2.0

Die Einsatzmöglichkeiten dynamischer Inhalte als Plakat 2.0 zeigte Samuel Geisler von der Peakmedia GmbH & Co. KG, in seinem Vortrag. Digital Signage im Handel kann vor allem an drei entscheidenden Punkten unterstützen: Information, Verkaufsunterstützung und Wartezeitverkürzung. Gerade durch die Kombination von unterschiedlichen Daten kann im Handel Wert generiert werden. So können Unternehmen ihre Werbung oder Verkaufsunterstützung individuell auf Personen und andere Kaufkriterien abstimmen, indem sie zum Beispiel Faktoren wie Gesichtserkennung, Geodaten und Temperatur einbeziehen. So kann Eiswerbung erst ab einer gewissen Außentemperatur geschaltet oder Werbeinhalte basierend auf Gesichtserkennung spezifisch gestaltet werden.

Magic Shoe – ein revolutionäres Arbeitsgerät

Dipl. Ing. (FH) Bernd Hildebrandt von der Sigmatek GmbH & Co KG stellte mit dem „Magic Shoe“ ein revolutionäres Bedienkonzept vor. Der magische Schuh unterscheidet sich vom herkömmlichen Arbeitsschuh vor allem durch eine spezielle Sensorik in der Schuhsole sowie eine Connector Einheit am Fersenteil und einen Akku für die Energieversorgung. Die Umstellung von einem manuellen Fußtaster auf den Magic Shoe führt zu einem neuen Niveau an Ergonomie und das erhöht wiederum die Produktivität.

Was SAP noch so kann

Spannend war auch das zunächst trocken klingende Thema SAP S/4 HANA. Mag. (FH) David Hable von der SAP Österreich GmbH, zeigte, wie sich der digitale Kern eines Unternehmens auf die neuen Anforderungen im Zuge der umfassenden Digitalisierung und Vernetzung einstellt. Er führte aus, wie die neue Plattform, die mit dem Red Dot Design Award für User Experience ausgezeichnet wurde, die unternehmensübergreifende Zusammenarbeit, die Customer Experience, Asset Management und auch das Engagement der Mitarbeiter:innen unterstützt.

John Deere beispielsweise kann als Entwickler von Landmaschinen frühzeitig Defekte detektieren und die generierten Daten direkt in die Entwicklung neuer Produkte einfließen lassen. Ein Nebeneffekt ist die individuelle Anpassung von Wartungsintervallen. Auch die deutsche Fußballnationalmannschaft profitierte von der Datenauswertung mit Hilfe von SAP, indem sie Lionel Messi genau beobachten und sein Verhalten entsprechend auswerten ließ. Außerdem wies Mag. (FH) Hable auf neue Geschäftsmodelle hin: So können zum Beispiel Hersteller von Gabelstaplern, statt klassisch ihre Produkte zu verkaufen, eine Dienstleistung nach transportiertem Gewicht berechnen.

Gezielte Nutzung von Massendaten

Unter dem Titel „Advanced Analytics“ zeigte Siegfried Wolf von der Qunis GmbH Lösungsbeispiele, Trends und Herausforderungen bei der Auswertung von Massendaten. Herr Wolf begann mit einer Definition für Big Data und Advanced Analytics und zeigte dann, wie damit Ereignisse prognostiziert und beeinflusst werden können. Als Beispiel führte er eine App aus dem Bereich Smart Home an, mit der die User die Heizung zu Hause von unterwegs aus steuern können und die in weiterer Folge die Nutzergewohnheiten automatisieren kann.

Während der Kaffeepause sowie beim anschließenden Get-together nutzten die zahlreichen Besucher die Möglichkeit zum regen Austausch mit den Vortragenden und dem Veranstalter Asc. Prof. (FH) Dr. Peter Affenzeller.

Unterlagen zu den einzelnen Vorträgen als Download: