Discover New Horizons: Festival Studies von 03. bis 05. Mai 2017 an der FH Kufstein Tirol
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Discover New Horizons: Festival Studies von 03. bis 05. Mai 2017 an der FH Kufstein Tirol

Zwischen Tradition und Innovation: Festivals als Treiber für Nachhaltigkeit

21.03.2017 | Allgemein
Das Symposium Discover New Horizons: Festival Studies findet von 03. bis 05. Mai 2017 an der FH Kufstein Tirol statt. Die Vortragenden diskutieren über Strategien zur Nachhaltigkeit.

Spätestens seit den 1980er-Jahren etablierten sich Festivals als spartenübergreifende Institution mit eigenen Regeln und Effekten innerhalb des Kulturbetriebs. Im Bereich der darstellenden und bildenden Künste sind sie Kulturproduzenten, indem sie etwa Auftragsarbeiten vergeben. Film- und Musikfestivals überwinden Grenzen zwischen sogenannter Hoch- und Popkultur und reißen Barrieren zwischen KünstlerInnen und Publikum nieder, indem sie sich Aufführungsorten abseits von traditionellen Bühnen zuwenden: Festivals sind ein Ausnahmezustand, darin auch Agenten des ästhetischen und sozialen Wandels.

In der zweiten Ausgabe des englischsprachigen Symposiums „Discover New Horizons“ fokussieren internationale Vortragende das Potenzial von Festivals für kulturelle Nachhaltigkeit: die Bewusstseinsbildung für ökologische, soziale und gesellschaftspolitische Zusammenhänge.

Hochkarätige Vortragende aus Praxis und Forschung

Das FiSahara Filmfestival ist eines der außergewöhnlichsten Festivals der Welt. Seit 2003 findet es im Dakhla refugee camp in Algerien statt und macht auf die Situation der dort lebenden Flüchtlinge aufmerksam. Die Verantwortliche María Carrión spricht über die Erfolge des Festivals für kulturelle Nachhaltigkeit. Auf einem „westlicheren“ Boden in jeder Hinsicht agiert das Münchner Tollwood Festival, eine Pionierveranstaltung der Nachhaltigkeit. Stephanie Weigel, Leiterin des Nachhaltigkeitsdepartments, geht auf programmatische Strategien der sozialen und ökologischen Nachhaltigkeit ein.

Szilvia Nagy von der Forschungsplattform Locop, die sich mit Nachhaltigkeitsthemen der Europäischen Kulturhauptstädte aus Sicht der Kulturschaffenden beschäftigt, stellt Ergebnisse der anwendungsorientierten Forschung vor. Tanja C. Krainhöfer, Medienforscherin und Initiatorin der Filmfestival Studies Deutschland, hat die Diversitätsprinzipien der Berlinale an der Schnittstelle Kulturpolitik und Filmwirtschaft analysiert. Zwei Referentinnen setzen sich mit der Definition und Bedeutung von „Folklore“ in unterschiedlichen kulturellen Kontexten auseinander: Estrella Sendra, von der SOAS University London, hat das senegalische FESFOP-Festival auf seine traditionserhaltende Wirkung untersucht, die Ethnologin Petra Streng aus Innsbruck reflektiert das Verhältnis zwischen Tiroler Tradition und Neuerung bei einschlägigen Festivals.

Rahmenprogramm mit Zukunftswerkstatt und Science Busters

Erstmals findet als exklusives Side-Event eine Zukunftswerkstatt zu Festivaltourismus in Tirol in Kooperation mit Tourismusverband Kufsteinerland statt, um die Kooperationskultur zwischen Tourismus und Kultur zu beleben. Neben einem Impulsreferat von Ulrich Fuchs, EU-Jury-Mitglied zur Auswahl der Kulturhauptstädte Europas, gibt es Themen-Tisch, die unter anderem von der Österreich Werbung und von Alex Erler, Wiesenrock-Festival, geleitet werden. Die Anmeldung für die Zukunftswerkstatt ist bis zum 12.4.2017 möglich.

Ein weiteres Highlight im Rahmenprogramm: Die Wissenschaftskabarettgruppe Science Busters tritt erstmals in Kufstein auf, beim „Kultur.Mut“ an der FH Kufstein Tirol am 4.5.2017 um 19.00 Uhr.