Die Bergbahnen Ellmau-Going vergeben Markt- und Potentialanalyse an FH Kufstein, Foto: TVB Wilder Kaiser
Die Bergbahnen Ellmau-Going vergeben Markt- und Potentialanalyse an FH Kufstein, Foto: TVB Wilder Kaiser

FH-Geschäftsmodell-Check für Bergbahnen Ellmau-Going

01.08.2012 | Allgemein
Projektauftrag der Bergbahnen Ellmau-Going fordert Master Studierende von Unternehmensrestrukturierung und & -sanierung mit einer individuellen Markt- und Potentialanalyse.

Es entspricht einem gesunden unternehmerischen Standpunkt, in regelmäßigen Abständen von unabhängigen Dritten hinterfragen zu lassen, wie es um Markt, Umgebungsbedingungen und die eigene Performance bestellt ist. Der Auftrag der Geschäftsleitung der Bergbahnen Ellmau-Going GmbH & Co Hartkaiserbahn KG / Astbergbahn KG bestand darin, zu eruieren, inwieweit das bisherige Geschäftsmodell den aktuellen Entwicklungen der Branche noch gerecht wird, oder ob es sinnvoll erscheint, eine strategische Neuausrichtung des Unternehmens vorzunehmen.

Der Projektauftrag wurde an die FH Kufstein Tirol vergeben und in der Form einer integrativen Fallstudie bearbeitet. Der Studiengang Unternehmensrestrukturierung & -sanierung, unter der Leitung von FH-Prof. Dr. Markus W. Exler, stellte ein Projektteam von Studierenden von denen erwartet wurde die Ist-Situation der Branche, insbesondere die Entwicklungen und Anforderungen im Tiroler Winter- und Sommertourismus wissenschaftlich fundiert zu benennen sowie gegebenenfalls Empfehlungen zur strategischen Neupositionierung abzugeben.

Die integrativen Fallstudien fördern den Praxisbezug sowie den Wissenstransfer für die Studierenden. Innerhalb der einzelnen Projekte, die üblicherweise in einem Semesterzyklus bearbeitet werden, sollen die beteiligten Studierenden eine umfassende Problemstellung bearbeiten. Für deren Ergebnisse -  Analysen, Konzepte und Lösungsvorschläge - sie vollständig selbst verantwortlich sind.

Die Studierenden entwickeln anhand der realen Unternehmenssituation ein betriebswirtschaftliches Strategiekonzept. Ausgehend von der Ist-Situation des Unternehmens (u.a. Unternehmensbeschreibung und -merkmale, Analyse des Branchen- und Marktumfeldes, etc.) werden die Inhalte eines strategischen Konzepts entwickelt, Vorschläge für dessen Umsetzung erarbeitet und einzuleitende Maßnahmen vorgeschlagen. In Absprache mit der Geschäftsleitung der Bergbahnen Ellmau-Going beinhaltet die Analyse die Themenschwerpunkte Potentialanalyse, Service und Logistik sowie Marketing und Inszenierungen.

Auszug aus Ergebnissen der Potentialanalyse

In der Potentialanalyse wurden vornehmlich einschlägige Tourismusstudien analysiert und ausgewertet. Für den Wintertourismus wurde ein sehr klares Bild skizziert, das auf das Konsumentenverhalten schließen lässt. Mit 16 Millionen Schifahrern in Deutschland und 3,4 Millionen in Österreich kann man von keinem kleinen Marktsegment sprechen. Die bislang ermittelten Ergebnisse weisen auf die überdurchschnittlichen Übernachtungszahlen in Ellmau-Going von Gästen aus Deutschland und den Niederlanden hin. Für die Region Ellmau-Going wird das Skifahren als Hauptaktivität angegeben, ausgeübt von vornehmlich Familien und Ledigen bis Mitte Dreißig. Tirol weit jedoch wird die Nachfrage nach Skisport gesamt als rückläufig betrachtet, insbesondere die deutschen Nachbaren fehlen - dafür ist ein Anstieg aus Ländern wie Polen, Tschechien und Rumänien sowie aus Russland spürbar.

Die osteuropäischen Länder speziell Russland machen sich auch in der Analyse für den Sommertourismus mit überdurchschnittlichen Gästezahlen bemerkbar. Zudem gelten für Ellmau-Going stark wachsende Übernachtungszahlen von Besuchern aus der Schweiz. Das Marktsegment im Sommer ist kleiner liegt zwischen 10-13 Millionen Besuchern und umfasst als Hauptaktivitäten Wandern, Mountainbiken und Klettern.

Das Ergebnis der Fallstudiengruppe entsprach den hohen Erwartungen des Geschäftsführers der Bergbahnen Ellmau-Going, Herrn Klaus Exenberger: „Das Projekt war ein sehr gelungenes Werk, das einen weit größeren Horizont eröffnet als geplant. Können wir nur einen Bruchteil der angeregten Ideen erfolgreich umsetzen, so ist es schon ein großer Gewinn für mich.“