FH-Lektor der FH Kufstein: Dipl.-Bw. Timo Becker
FH-Lektor der FH Kufstein: Dipl.-Bw. Timo Becker

FH-Lektor Timo Becker an der Columbia University in New York

09.08.2012 | Allgemein
Der Hochschullehrer des Departments Wirtschaft & Gesellschaft sprach an amerikanischer Elite-Uni über interkulturelles Management.

An der Columbia University gehen die besten Köpfe ein und aus. Barack Obama studierte hier ebenso wie Warren Buffet oder Milton Friedman. Allein in den vergangenen 12 Jahren brachte die Elite-Universität sechs Nobelpreisträger hervor. Ihre Vortragenden sind handverlesen.

In deren illustre Runde reiht sich nun auch die FH Kufstein ein: Dipl.-Bw. Timo Becker, Hochschullehrer im Department Wirtschaft und Gesellschaft sprach vergangene Woche an der Columbia University über interkulturelles Management.

Beckers Lehrveranstaltung zum Thema Cultural Awareness fand in der Veranstaltungsreihe Organizational Culture Demystified - Leading And Creating A Winning Organization von Prof. Peter Meola statt. Die Veranstaltungsreihe ist Teil des Executive MBA-Programms der Columbia University und richtet sich an Führungskräfte, die bereits ausgiebige Praxiserfahrungen vorweisen können.

Kulturen sind komplex

Ausgangspunkt für Beckers Seminar war die anhaltende Kritik an der Simplifizierung in Forschung und Lehre im Bereich International Business. Annahmen über komplexe Kulturen und soziale Strukturen basieren auf statischen Modellen und vernachlässigen Heterogenität. Dies führt dazu, dass Stereotypen entstehen, die Eingang in Literatur und Lehrveranstaltungen finden: Ratschläge wie "Skandinavier fühlen sich beim Feilschen unwohl“ oder „Die Angewohnheit der Briten sich an Busshaltestellen zu langen Warteschlangen aufzustellen, zeigt das tiefe kulturelle Bedürfnis nach einem geordneten und geregelten Lebenswandel“ sind dabei bestenfalls nutzlos.

Das Seminar sollte aufzeigen, dass multikulturelle Qualifikation nur entstehen kann, wenn es zunächst zu einer Reflexion über die Diversität von Kultur kommt. Es kann keine einfachen Handlungsempfehlungen geben, wo komplexe soziale Gebilde entstanden sind.

Das Seminar, das mit einer Simulation zur Verhaltensinterpretation startete, wurde von den Studierenden sehr gut aufgenommen und mit ihren eigenen bereits weitreichenden internationalen Erfahrungen verknüpft. Am Ende stand die Erkenntnis, dass man das Verhalten anderer nicht einordnen kann, so lange man nicht einmal über seine eigene Art zu denken und zu handeln nachgedacht hat. Wer die Eigenheiten, Tradierungen und Absurditäten seiner eigenen Kultur nicht bewusst verfügbar hat, wird auch andere nicht verstehen können.

Background Columbia University: www.columbia.edu

  • ca. 25000 Studierende
  • ca. 15000 Mitarbeiter
  • 6 Nobelpreisträger seit 2000 (17 seit 1990)
  • Im Times-Ranking der amerikanischen Eliteuniversitäten immer unter den Top 20
  • Neben zahlreichen bekannten amerikanischen Managern (z.B. Warren Buffet), Politikern (z.B. Madeleine Albright), Wissenschaftlern (z.B. Milton Friedman) und Künstlern (z.B. Paul Auster) studierte US-Präsident Barak Obama ab 1983 Politikwissenschaften an der Columbia, weitere ehemalige US-Präsidenten: Dwight D. Eisenhower, Theodore Roosevelt und Franklin D. Roosevelt