Personal im Gesundheitsbereich wird durch das Forschungsprojekt beim Erwerb von digitalen Kompetenzen unterstützt.
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Personal im Gesundheitsbereich wird durch das Forschungsprojekt beim Erwerb von digitalen Kompetenzen unterstützt.

Training Blueprint for the Digital Transformation of Health and Care

19.08.2019 | Forschung
Das Forschungsprojekt TBDTHC hat das Ziel, Personal im Gesundheitsbereich im zunehmend digital orientierten Arbeitskontext beim Erwerb und der Entwicklung hochqualitativer Kompetenzen zu unterstützen.

// Ziel: Personal im Gesundheitsbereich im zunehmend digital orientierten Arbeitskontext beim Erwerb und der Entwicklung hochqualitativer Kompetenzen zu unterstützen.
// Laufzeit: 10/2018 bis 07/2021
// Projektmitarbeiter: Prof. (FH) Dr. Claudia Stura, Prof. (FH) Dr. Torsten Wojciechowski
// Kooperationspartner: Fondazzione Bruno Kessler / Italien, Leadpartner; Provincia Autonoma di Trento / Italien; Co.ge.s Don Lorenzo Milani Societacooperativa Sociale / Italien; Universität Dresden / Deutschland; University of Nottingham / Großbritannien; Stichting Smart Homes / Niederlande; Fachhochschule Kufstein Tirol / Österreich

Digitale Innovation in den Bereichen Gesundheit und Pflege

Schätzungen der Europäischen Kommission gehen davon aus, dass 44 % der Bevölkerung Europas über unzureichende digitale Kompetenzen verfügen. Gleichzeitig ist davon auszugehen, dass 37 % der Erwerbstätigen über unzureichende digitale Kompetenzen verfügen.

Aktuelle Studien im Gesundheitsbereich belegen, dass die Investitionen in das Gesundheitspersonal unzureichend waren. Die Situation hat sich durch die Zurückhaltung der MitarbeiterInnen bei der Anwendung neuer Methoden im Gesundheitswesen, die die Einführung von Gesundheitstechnologien beinhalten, verschlechtert.

Trotz der Vielzahl von Bereichen, in denen neue digitale Technologien einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung des Zugangs zur Gesundheitsversorgung, der Qualität und der Dienstleistungen bei gleichzeitiger Kostensenkung leisten könnten, hat das Gesundheitssystem nur langsam in solche Technologien investiert und sie übernommen. Die Hauptgründe dafür sind

  • die Geschwindigkeit, mit der die Technologie neue Lösungen einführt,
  • das extrem breite Technologieangebot,
  • das Fehlen einfach zu bedienender Testmechanismen, mit denen Technologien beobachtet und verstanden werden können,
  • einer daraus resultierenden Lücke zwischen der täglichen Praxis und den beruflichen Fähigkeiten und den Trends der digitalen Technologie.

Mit anderen Worten, es gibt keinen gefestigten Unterstützungsprozess im Gesundheitswesen, der darauf abzielt, die digitalen Entwicklungen und das Personal im Gesundheitsbereich zusammenzubringen. Gleichzeitig stellt die EU fest, dass die digitalen Technologien unterschiedliche Qualifikationen erfordern. Neben digitalen Fähigkeiten und technologieorientierten Kompetenzen gibt es einen zunehmenden Bedarf an weiteren, ergänzenden Fähigkeiten wie Führungs-, entscheidungsrelevanten und technischen Fähigkeiten. Künftige Arbeitskräfte im Gesundheitswesen müssen grundlegende soziale und technische Fähigkeiten, insbesondere digitale und unternehmensspezifische Fähigkeiten miteinander verknüpfen können, womit sich die Bildungs- und Ausbildungssysteme bisher noch nicht umfassend befassen.

Das Ziel des Projekts

Das TBDTHC-Projekt befasst sich mit diesem Szenario und hat das Ziel, Personal im Gesundheitsbereich beim Erwerb und der Entwicklung hochqualitativer Fähigkeiten und Kompetenzen zu unterstützen, um ihre Position im zunehmend digital orientierten Arbeitskontext zu stärken und die berufliche Entwicklung zu fördern.

Die digitalen Technologien im Gesundheitssektor werden unaufhaltsam zu weiteren Entwicklungen führen. Die Gefahr besteht darin, dass vorschnell neue Technologien eingesetzt werden, ohne ihre Folgen abschätzen zu können.

Es ist wichtig zu verstehen, wie diese Technologien funktionieren, welche Auswirkungen sie auf den Gesundheitsbereich haben und wie sie die Interaktion mit KollegInnen, Patienten usw. verändern. Was benötigt wird, ist nicht nur ein technologischer Wissenstransfer, sondern ein eher tieferes Verständnis dafür, wie Schlüsselkompetenzen verbessert werden müssen, damit die Fachkräfte im Gesundheitsbereich den Nutzen des digitalen Zeitalters voll ausschöpfen können.

Um die derzeit bestehende Kluft zwischen der digitalen Entwicklung und deren effektiven Nutzung im Gesundheitssektor zu verringern, verfolgt TBDTHC vier spezifische Ziele:

  • Erhöhung des Verständnisses der Trends hinsichtlich digitaler Technologien und deren Auswirkungen auf die Praxis im Gesundheitssektor (IO1)
  • Identifikation der Kernkompetenzen, die erforderlich sind, um die Einführung digitaler Lösungen im Gesundheitswesen zu erleichtern (IO2)
  • Einführung eines adaptiven Labors für lebenslanges Training von Personal im Gesundheitsbereich (IO3)
  • Stärkung der Kapazitäten der Akteure des Gesundheitswesens hinsichtlich Investitionen in digitale Lösungen und geeignete Ausbildungsmethoden (IO4)

Zielgruppen des Projekts

Um die oben genannten Ziele zu erreichen, richtet sich das Projekt an drei Kategorien von ExpertInnen, die sich mit den spezifischen Bedürfnissen befassen:

  1. Klinisches Personal (Manager, Ärzte, Krankenschwestern, Apotheker etc.)
  2. Nichtklinisches und administratives Personal
  3. IT-Fachkräfte, die im Gesundheitswesen tätig sind (einschließlich externer Anbieter von Technologielösungen)

Das Projekt wird von der Europäischen Union im Rahmen des Programms Erasmus+ gefördert.

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