Christoph Wenig, BSc

Absolvent

Man erhält ein breit gefächertes Wissen im Bereich der Ingenieurwissenschaften, wobei das Verhältnis zwischen Wissenstiefe und Praxistransfer sehr ausgewogen und sinnvoll gewählt ist.
  • Was hat Ihnen besonders am Studium Wirtschaftsingenieurwesen an der FH Kufstein Tirol gefallen?

Das Studium hat mir sehr gut gefallen. Vor Antritt macht man sich natürlich große Gedanken über die Hochschule und den Studiengang. Letztendlich waren die familiäre Atmosphäre, das interaktive Lernen in kleiner Gruppe und die internationale Ausrichtung für die Wahl ausschlaggebend und haben sich im Nachhinein als Segen offenbart. Besonders gefallen haben mir die technischen Lehrveranstaltungen, integrativen CAD- und Konstruktionsübungen, die in dieser Form wohl nur an einer Fachhochschule durchführbar sind.

  • Wie hat sich das persönliche Verhältnis von Studierenden und ProfessorInnen auf Ihr Studium ausgewirkt?

Das persönliche Verhältnis zu den Lehrkräften, was man als familiäre Umgebung wahrnimmt, ist ein Alleinstellungsmerkmal der FH Kufstein Tirol. Zunächst einmal ist es aber auch wichtig zu erwähnen, dass der Zusammenhalt unter den Studierenden aufgrund der geringen Kursgröße sehr stark ist. Man unterstützt sich gegenseitig und kann auf diese Weise gemeinsam innovative Ideen ausarbeiten. Die Professorinnen und Professoren unterstützen die Bestrebungen der Studierenden und sind offen für Fragen oder auch mal Kritik. Meine Kommilitonen und ich waren die ersten angehenden Wirtschaftsingenieure an der FH Kufstein Tirol und haben somit Vorlesungsinhalte ein Stück weit unseren Interessen angepasst. Mir persönlich war das vertrauliche Verhältnis zur Studiengangsleitung von großer Bedeutung. Dies hat mich in meinen Leistungen bestätigt und motiviert. Die Professorinnen und Professoren gewähren auch einen tiefen Einblick in die Berufswelt oder den weiteren Bildungsweg und dienen somit als Orientierung.

  • Wie fanden Sie den Praxisanteil im Studium (Projektarbeit mit Unternehmen, Bachelorarbeit, Exkursionen, externe LektorInnen)?

Ein hoher Praxisanteil im Lehrplan ist für Wirtschaftsingenieure nicht hoch genug zu bewerten. Was eventuell an Forschungseinrichtungen fehlt, die man von großen Universitäten gewöhnt ist, wird durch Kontakte mit der Wirtschaft in der näheren Umgebung kompensiert. In zwei Fallstudien haben wir Projekte mit Unternehmen bearbeitet und mussten somit unsere Arbeit den Zielen der Auftraggeber anpassen. Neben den gewöhnlichen Vorlesungen ist dies natürlich mit einem erheblichen Aufwand verbunden. Dies lohnt sich aber wenn man beobachtet, dass Ergebnisse weiterverwendet werden. Für mich war es auch einmal interessant die Rolle als studentischer Projektleiter einzunehmen. Von diesen Erfahrungen profitiert man sehr. Es ist auch charakterbildend. Der Erfahrungsaustausch mit den externen Lektoren oder im Rahmen von Exkursionen verstärkt die Eindrücke noch einmal. Die Bachelorarbeit mit praktischen Themenbezug ist das abschließende Element um seine Kenntnisse anzuwenden. Es ist nicht selten, dass man dadurch schon engere Beziehungen zu einem Unternehmen aufbaut, das für den Berufseinstieg in Frage kommen würde.

  • Für welche Vertiefungsrichtung haben Sie sich während des Studiums entschieden?

Ich habe die Vertiefungsrichtung Prozesstechnik gewählt. Ich habe große Freude am Erkennen von logischen Zusammenhängen und bei der analytischen Bewertung von Vorgängen. Die Lehre an der FH Kufstein Tirol konzentriert sich dabei aber nicht nur auf Grundfragen der Logistik oder Produktionssystematik, sondern sucht immer wieder die Querverbindung zum Maschinen- und Anlagenbau, bzw. dem Produkt und seinem Lebenszyklus.

  • Wo waren Sie im verpflichtenden Auslandssemester?

Das Auslandssemester habe ich am Institute of Management Technology Ghaziabad in Indien absolviert. Es war mir ein großes Anliegen die asiatische Kultur kennenzulernen und insbesondere Indien hatte aufgrund seiner verschiedenen Gesellschaftsschichten einen besonderen Reiz.

  • Was haben Sie für sich, aus Ihrem Auslandssemester mitgenommen?

Sehr viel. Ich denke, dass aufgrund des gewählten Landes die persönlichen Erfahrungen die fachlichen überwiegen. Man erlebt eine komplett neue Kultur und Lebensphilosophie und muss sich auf diese einlassen. Dies spiegelt sich schon bei simplen Dingen des Alltags wieder, vom Waschen, Essen bis zum Reisen. Aber auch die Zusammenarbeit mit den heimischen StudentInnen, beziehungsweise auch mit anderen AustauschstudentInnen, unterscheidet sich maßgeblich von dem Gewohnten. Ich hätte beispielsweise niemals gedacht, dass es möglich ist nach Mitternacht in der Bibliothek erfolgreich Gruppenarbeiten abzuhalten. Vonseiten der Lehre war es interessant einen externen Eindruck vermittelt zu bekommen. Die asiatische Gesellschaft hat großen Respekt vor der industriellen Leistung im deutschsprachigen Raum und versucht von unserem Wissen zu lernen. Als Austauschstudent konnte ich im Gegenzug den indischen Markt studieren und dazu passende Marketingstrategien identifizieren. Jedoch trifft wohl zu, dass man während eines solchen Auslandssemesters das meiste über sich selbst lernt.

  • Würden Sie das Studium Wirtschaftsingenieurwesen an der FH Kufstein Tirol in Ihrem Bekanntenkreis weiter empfehlen und warum?

Ich empfehle das Studium grundsätzlich allen, die sich dafür interessieren. Das ist auch schon im Bekanntenkreis geschehen. Man erhält ein breit gefächertes Wissen im Bereich der Ingenieurwissenschaften, wobei meiner Meinung nach das Verhältnis zwischen Wissenstiefe und Praxistransfer sehr ausgewogen und sinnvoll gewählt ist. Hervorheben möchte ich vor allem die erworbenen Soft Skills im Bereich Teamarbeit und Präsentieren, Englischkenntnisse und das Methodenwissen, dass es ermöglicht sich in nahezu jeden Themenbereich selbst einzuarbeiten. Hier bemerke ich einen großen Vorteil gegenüber Universitätsabsolventen, die sich in vielen Fällen zu sehr auf ihr umfangreiches Fachwissen beziehen ohne es anwenden zu können. Das Highlight ist mit Sicherheit das Auslandssemester, das an der FH Kufstein Tirol in den Lehrplan integriert ist.

  • Welcher Tätigkeit (in welchem Unternehmen) gehen Sie aktuell nach?

Ich studiere derzeit im Masterstudiengang Wirtschaftsingenieurwesen Schwerpunkt Logistik und Produktionswirtschaft an der Universität Bremen. Das vergangene Semester habe ich in England verbracht und dort im Bereich Life-Cycle-Service Nachrüstungsprojekte für einen deutschen Maschinenbauer bearbeitet. Diese Arbeitstätigkeit hat sich als Weiterführung des vorgeschriebenen Industriepraktikums im Bachelorstudium ergeben.