Einblicke in die Theaterproduktion im Tiroler Landestheater (TLT) für Sport-, Kultur- & Veranstaltungsmanagement-Studierende.
FH Kufstein Tirol
Einblicke in die Theaterproduktion im Tiroler Landestheater (TLT) für Sport-, Kultur- & Veranstaltungsmanagement-Studierende.

Insight Tour VI: Von der Entstehung einer Sprechtheater Produktion

03.06.2019 | Allgemein
Bereits zum sechsten Mal ermöglichte das Tiroler Landestheater einer Gruppe von SKVM-Studierenden der FH Kufstein Tirol Einblicke in die Theaterproduktion. Unter der Regie von Elke Hartmann stand diesmal das Stück „Astoria“ von Jura Soyfer im Mittelpunkt.

Im Rahmen des Sport-, Kultur- & Veranstaltungsmanagement-Studiums bietet das Tiroler Landestheater (TLT) Studierenden der FH Kufstein Tirol mit der Insight Tour - bestehend aus drei Terminen und der abschließenden Einladung zur Premiere – Einblicke in die Theaterproduktion.

Astoria, ein fiktives Land

Besonders spannend ist immer der Auftakttermin: Die Studierenden dürfen beim ersten Treffen zwischen Regie, Schauspieler:innen und Ausstatter:innen dabei sein. Bei diesem Treffen werden die Charakteristika des Stückes und der Figuren besprochen. Regisseurin Hartmann erläuterte die Bedeutung des politischen Schriftstellers Jura Soyfer, der im Alter von 27 Jahren im KZ Buchenwald an Typhus starb. Soyfers Theateridee war inspiriert von der Vorstellung, ein Medium zur Verbesserung der Gesellschaft zu haben. Seine Stücke warf er mitunter in unbekümmerter Sprache zu Papier und das Team um Hartmann war sich rasch einig, dass hier improvisiert und modernisiert werden darf. „Astoria“ handelt von einem fiktiven Land, gemacht, um Hoffnungen und Sehnsüchte der Protagonisten zu beflügeln, aber nie zu erfüllen. Das Bühnenbild von Alexia Engl zeigte sich für diese kritisch-satirische Anordnung als perfekte Raumgestaltung.

Die Welt des TLT

Chefdramaturgin Christina Alexandridis setzte den Studierenden die Umstände und Dynamiken auseinander, die für die Spielplangestaltung des Mehrspartenhauses relevant sind. In weiteren Terminen konnten die Studierenden entdecken, dass das TLT mit seinen Werkstätten einer Kleinstadt gleicht. Unter der kundigen Führung von Chefbühnenbildner Helfried Lauckner wurde von den Studierenden unter anderem der Eiserne Vorhang entdeckt, den Max Weiler 1967 gestaltet hatte und das eines der vielen Kunstwerke Weilers im – quasi – öffentlichen Raum darstellt. Der Referent des kaufmännischen Direktors Matthias Köster erlaubte schließlich Einblicke in die Finanzierung dieser öffentlich-rechtlichen Einrichtung und erläuterte, warum Kulturgüter als meritorische Güter subventioniert werden. Betont wurde aber auch die Kultur als Standortfaktor z.B. für Arbeitsplätze. Christoph Brunner von der Marketingabteilung und Désirée Walter (Medien und Öffentlichkeitsarbeit) bezogen sich auf den großen aktuellen Stellenwert von Storytelling für die Ansprache von Publikum besonders in Social-Media-Kanälen. „No story, no glory“, brachte dies Walter auf den Punkt.

Höhepunkt war auch dieses Jahr wieder der Premierenbesuch. Die von der Kritik gefeierte Inszenierung eröffnete den Studierenden ein eher ungewöhnliches Theatererlebnis und blieb im Gedächtnis. Das Stück ist noch bis 21. Juni zu sehen.

Mehr Informationen zum Astoria Theaterstück sind hier zu finden.

Eine Kritik zu Astoria kann in der Tiroler Tageszeitung nachgelesen werden.