Mag. (FH) Gloria Hundsberger

Absolventin, Head of PR and Media, Swarovski

Eine internationale Wirtschaftsausbildung mit mehrsprachigem Unterricht und Auslandsaufenthalten war mir bei der Wahl des Studiums wichtig. Internationale Wirtschaft und Management an der FH Kufstein Tirol war die logische Konsequenz.
  • Sie haben 2002 begonnen Internationale Wirtschaft an der FH Kufstein Tirol zu studieren – was war für Sie damals ausschlaggebend um dieses Studium zu wählen?

 Zum einen hatte die FH Kufstein Tirol damals den mit Abstand besten Ruf unter österreichischen Fachhochschulen und eine lange Warteliste an Interessenten. Daher der Wunsch hier zu studieren. Zum anderen war mir eine internationale Wirtschaftsausbildung mit mehrsprachigem Unterricht und Auslandsaufenthalten wichtig. IBS war die logische Konsequenz.

  •  Wissen Sie noch wie Ihre damalige Berufsvorstellung ausgesehen hat? Weicht diese stark von ihrem heutigen Beruf ab?

Ich wollte damals einen internationalen Job in einem großen Konzern mit konstanten Weiterentwicklungsmöglichkeiten. Wollte viel Reisen, ev. auch im Ausland leben. Inhaltlich hatte ich noch keine klare Vorstellung von meiner zukünftigen Aufgabe. Den passenden Schwerpunkt wollte ich im Laufe des Studiums herausfinden. An Public Relations hatte ich damals weniger gedacht, sonst hätte ich Publizistik studiert. In diesem Punkt habe ich mich demnach über Umwege entwickelt – alles andere entspricht meinen damaligen Idealen.

  • Seit Ihrem Abschluss haben Sie einen tollen beruflichen Karriereweg eingeschlagen – wie kam es dazu und würden Sie uns diesen ein wenig näher beschreiben?

Nach Studienabschluss habe ich in einem kleineren Unternehmen als Assistentin der Geschäftsführung begonnen. Eine Position, die ich übrigens jedem als Einstiegsposition empfehlen kann, da man Einblicke in viele Unternehmensbereiche erhält und die Türen in etliche Richtungen offen stehen. Etwa 6 Monate nach Karrierestart habe ich damit begonnen mein Netzwerk in Wien aufzubauen und habe den Inhaber einer der größten PR Agenturen Österreichs kennengelernt. Ich selbst hatte mich noch nie mit der Thematik Public Relations befasst, er allerdings hat mein Talent erkannt, mich abgeworben und meine Stärken entwickelt. Parallel zur Vollzeitbeschäftigung in der Agentur habe ich einen Diplomkurs in PR belegt. Da ich mich schon immer für Mode und Lifestyle interessiere, habe ich nach ca. 1 Jahr zu einer kleineren Boutique PR Agentur gewechselt, die internationale Kunden in diesem Segment betreut. Dort habe ich mich innerhalb von 5 Jahren bis zum Account Director hochgearbeitet und bin dann weiter zu Swarovski, um noch mehr internationale Erfahrung zu sammeln. Seit 3,5 Jahren bin ich hier für die Medienkommunikation zuständig und leite heute global die Public- und Media Relations für die Tochtermarke Cadenzza. Eine sehr spannende Aufgabe, da unsere Marke sich noch in Startup Phase befindet und viel Aufbauarbeit und Kreativität gefragt sind. Gleichzeitig aber der große Swarovski Konzern mit langjähriger Expertise in der Schmuckbranche dahinter steht. Die ideale Kombination um sich zu entfalten.

  • Denken Sie gerne an Ihre Zeit an der FH Kufstein Tirol zurück? Was ist Ihnen am meisten in Erinnerung geblieben?

Die Zeit an der FH Kufstein wird mir immer in guter Erinnerung bleiben. Sie war äußerst lehr- und abwechslungsreich. Außergewöhnlich war es für mich, in meinen Studienkollegen auf einen so bunten Mix aus sehr zielstrebigen Menschen zu treffen. An Universitäten hatte ich immer das Gefühl, dass ein Teil der Studierenden eigentlich nach Beschäftigungstherapie während einer Selbstfindungsphase suchte. In unserem Studiengang 2002 waren jedoch alle so motiviert viel zu lernen, zu erleben und zu wachsen. Auch gab es viele Dozenten, die mich geprägt haben. Die mich gelehrt haben über den Tellerrand zu sehen und vernetzt zu denken. Das hat mich stark geprägt. 

  • Haben Sie einen Tipp für unsere Studierenden was das Studium oder die Karriere angeht? Oder möchten Sie ihnen etwas mit auf den Weg geben?

Zum einen rate ich immer wieder, die Jugend und Studienzeit zu nutzen um sich die Welt anzusehen und mit möglichst vielen Kulturen in Berührung zu kommen. Nur wer seinen Horizont erweitert, wird sich später als Weltenbürger wahrnehmen und Entscheidungen ohne Scheuklappen treffen können.

Zum anderen würde ich jedem jungen Menschen empfehlen, in sich hinein zu hören und sich eine Aufgabe zu suchen, die der eigenen Persönlichkeitsstruktur entspricht – auch wenn der Weg dorthin auf den ersten Blick unkonventionell erscheint oder steinig ist. Ich habe zB bei meinem Umstieg in die Lifestyle PR ein stark reduziertes Gehalt in Kauf genommen und war plötzlich wieder „nur“ Assistentin. Das alles um in dem Feld zu arbeiten, das mir Freude bereitet. Wer jedoch jeden Tag motiviert ans Werk geht, wird schnell zum Spezialisten und somit auch erfolgreich sein – so können (finanzielles) Investment und Umwege rasch zum Sprungbrett werden.

Und zu guter Letzt: Ich werde nie verstehen, warum sich Menschen eine Trennlinie zwischen (geistig anspruchsvoller) Arbeit und ihrem Leben konstruieren (Stichwort Work-Life-Balance). Wer seinen Beruf als Berufung wahrnimmt, lebt und arbeitet mit Passion. Wodurch sich automatisch Glücksgefühle einstellen. Was gäbe es da in Balance zu bringen?