Virtuelle Verbund-Systeme und Informations-Technologien für die touristische Erschließung von kulturellem Erbe (ViSIT)

27.10.2016 | Forschung
Der FH Kufstein Tirol ist es gemeinsam mit der Universität Passau und der Salzburg Research gelungen ein EU Förderprojekt in der Höhe von 2,5 Millionen Euro zu erhalten.

Geschichte erlebbar machen – das ist das Ziel des Projekts ViSIT, welches in Zusammenarbeit mit der Festung Kufstein mit 1. Oktober 2016 gestartet ist. Das auf 3 Jahre ausgelegte Projekt soll museale Inhalte digital vermitteln und so den Zugang zur Geschichte erweitern.

ViSIT nutzt den digitalen Strukturwandel für die touristische Inwertsetzung kulturellen Erbes: Mit der Veste Oberhaus (Passau) und der Festung Kufstein werden zwei Vertreter der Burgen und Residenzen des Inn-Salzach-Donau-Raumes durch multimediale Installationen und ein virtuelles Verbundsystem neu für den Tourismus erschlossen. Das Projekt macht diese Burganlagen als Zeugen einer gemeinsamen, grenzübergreifenden Geschichte für Besucher/innen auf innovative Weise erlebbar und erschließt so allen Standorten neue Publikumskreise. Neben den baulichen Sehenswürdigkeiten werden die musealen Sammlungsbestände einbezogen, welche bedeutende Referenzsammlungen für den von Bayern, Österreich/Tirol und den Fürst(erz-)bistümern Salzburg u. Passau geprägten, kulturhistorisch zusammengehörigen Kulturraums sind. Die Museen arbeiten mit wissenschaftlichen Partnern aus Kulturwissenschaften und Informatik zusammen, um eine grenzübergreifende digitale Infrastruktur für die Kulturgutpräsentation und -sicherung zu schaffen ("Virtuelles Museum"). Der historische Observations-/Aussichtsturm der Veste Oberhaus und der Kaiser-/Fuchsturm der Festung Kufstein werden modellhaft zu multimedialen touristischen Erlebnisstätten ausgebaut: Besucher/innen werden dabei standortübergreifende Informations- und Interaktionsmöglichkeiten auch zu anderen Burganlagen des Inn-Salzach-Donau-Raums geboten. Dies weckt Aufmerksamkeit/Interesse für die anderen Burgen/Schlösser, macht diese für einen Besuch attraktiv.

Im Fokus von ViSIT stehen 3D Objekte, Virtual und Augmented Reality Anwendungen sowie Hologramme, interaktive Pläne und natürlich Projektionen und Filmstationen. Die historischen Artefakte werden großteils gescannt, sodass eine realitätsgetreue Darstellung gewährleistet werden kann. In Zusammenarbeit mit den wissenschaftlichen Partnern der Universität Passau und der Salzburg Research Forschungsgesellschaft mbH sowie mit der Stadt Passau, der Top-City-Kufstein Gesellschaft für Kultur-, Freizeit- und Stadtmarketing GmbH und den beteiligten Museen entwickeln die Kulturwissenschaftler und Informatiker nun eine digitale Infrastruktur, die zukünftig die gemeinsame, grenzübergreifende Geschichte der Burganlagen erlebbar macht – unabhängig davon, auf welcher Burg man sich gerade befindet. Längerfristig sollen neben den Festungen in Passau und Kufstein auch weitere Burgen eingebunden werden.