Für minderjährige Geflüchtete stellt der Migrationsprozess vielfach eine besondere Herausforderung dar – insbesondere, wenn sie unbegleitet sind. Sie haben ihre Bezugspersonen und ihre gewohnte Umgebung verlassen und müssen in einem fremden Umfeld mit weniger sozialer Unterstützung zurechtkommen. Das Projekt 4OneAnother widmet sich der Untersuchung von Maßnahmen und Möglichkeiten für den Schutz und die soziale Eingliederung dieser spezifischen Zielgruppe, um diese während des Erwachsenwerdens besser zu verstehen und fördern zu können.
Eine Vielzahl an Herausforderungen, wie etwa psycho-soziale und kulturspezifische Gesichtspunkte (Urspungs- und Gastland) sowie zusätzliche Aspekte des Migrationskontextes im nationalen bzw. europäischem Rechtsrahmen, führen dazu, dass Migration eine komplexe kollektive als auch individuelle Erfahrung darstellt. Um den unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen (UMFs) nützliche Werkzeuge und Kompetenzen für ihre persönliche Entwicklung zu bieten, ist es von besonderer Bedeutung, die mit UMFs arbeitenden Fachkräfte als Bezugs- bzw. Vertrauenspersonen sowie Kompetenzträger:innen in ihrem Weiterbildungsbedarf zu unterstützen.
Ein wesentliches Projektziel ist die Entwicklung geeigneter Instrumente zur Unterstützung der Fachkräfte bei ihren Betreuungs- und Beratungstätigkeiten im Umgang mit unbegleiteten Minderjährigen, wie zum Beispiel bei administrativen Herausforderungen; Anforderungen in der Bereitstellung psychosozialer Unterstützung in einem erfolgreichen Akkulturations- und Entwicklungsprozess; beim Übergang ins Erwachsenenalter und auf ihrem Weg in die Unabhängigkeit (Wohnen, Arbeit, Bildung); bei der Suche und Auswahl von Bildungswegen und Lernmöglichkeiten; um Vorurteile und Ängste abzubauen, die um sie herum bestehen und dazu beitragen, ihre Akzeptanz in der Gesellschaft zu fördern.
Mitarbeit: Laura Haubenhofer
Fachleute des Sektors wie Sozialarbeiter:innen, Psycholog:innen, Verantwortliche für lokale Sozialdienste, Rechtsberater:innen oder andere Fachkräfte, die entsprechend der jeweiligen Nationalstruktur angesprochen werden sollen.
Neben der FH Kufstein Tirol sind Partner in Belgien, Griechenland, Holland, Spanien und Italien involviert: