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Vom Gabelstapler zur KI: Philipps Sprung in die Datenzukunft

  • 08.12.2025
  • News Studiengang
Person ist im Portrait abgebildet.
© privat.ki-generiert

Philipp Jäger studiert berufsbegleitend im Master Data Science & Intelligent Analytics an der FH Kufstein Tirol.

Philipp Jäger zeigt, wie man als berufsbegleitender Studierender den Sprung von der Logistik in die Welt von KI, Forecasting und GenAI schafft. Sein Weg beweist: Data Science ist kein Elitethema – sondern eine Zukunftschance für Praktiker mit Tatkraft und Technikbegeisterung.

Als Philipp Jäger mit 16 Jahren seine Ausbildung zur Fachkraft für Lagerlogistik begann, ahnte er nicht, dass er wenige Jahre später Daten- und Analytics-Projekte für einen Weltkonzern entwickeln und Datenpipelines in der Cloud orchestrieren würde. Heute arbeitet der 33-Jährige als Senior Data Engineer & Product Owner bei der Carl Zeiss AG – und studiert gleichzeitig berufsbegleitend im Master Data Science & Intelligent Analytics an der FH Kufstein Tirol.

„Ich bin zwar technisch immer schon neugierig gewesen, aber vor ein paar Jahren habe ich noch auf einem Gabelstapler gesessen“, beschreibt Philipp mit einem Augenzwinkern seine beruflichen Anfänge. Genau diese Bodenhaftung gepaart mit Expertise macht seine Geschichte so bemerkenswert: vom Logistikzentrum in die KI-Welt – nicht als Sprung, sondern als konsequente Weiterentwicklung.

Wenn Daten plötzlich sprechen

Schon in der Logistik bemerkte Philipp, dass hinter jeder Warenbewegung ein Datenschatz steckt. Statt nur Paletten zu bewegen, begann er, Datenströme zu analysieren: Wo entstehen Verzögerungen? Welche Prozessschritte kosten am meisten? Schnell war klar – Excel allein reicht nicht mehr.

Die Zukunft gehört Systemen, die vorausschauend denken, automatisch Entscheidungen unterstützen – oder sogar auslösen.

Philipp Jäger

Student

Über Stationen in Business Intelligence und Supply Chain Analytics führte ihn sein Weg schließlich in die Digitalisierungsabteilung von Zeiss. Dort trägt er heute die technische Verantwortung für Call-Center- und Service-Analytics, entwickelt analytische Produkte und nutzt dafür NLP- und GenAI-Methoden – etwa Topic Mining und Sentiment-Analyse –, um globale Serviceprozesse zu analysieren. Wo früher Diagramme erstellt wurden, entstehen heute KI-Modelle.

Seine Überzeugung: „Klassische Business Intelligence endet nicht mehr beim Dashboard. Die Zukunft gehört Systemen, die vorausschauend denken, automatisch Entscheidungen unterstützen – oder sogar auslösen.“

Studium als Beschleuniger

Warum also zusätzlich berufsbegleitend studieren? Für Philipp war die Entscheidung logisch:

  • Aktuelle Technologien verstehen – nicht nur anwenden
  • Methodische Tiefe im Machine Learning und Deep Learning gewinnen
  • Komplexe Modelle nicht nur bedienen, sondern erklären und verantworten können

„Das Masterstudium liefert mir das, was mir im Job immer gefehlt hat: das Warum hinter den Methoden. Wenn ich heute über neuronale Netze spreche, tue ich das mit echtem Verständnis – nicht mit Buzzwords.“

Besonders schätzt er den hohen Engineering-Anteil des Studiengangs: „In Kufstein endet ein Projekt nicht mit einer Präsentation, sondern mit einem funktionierenden Cloud-Deployment.“

Zwischen Drohnen, Satelliten und Rohstoffbörsen

Philipps aktueller Fokus reicht weit über klassische Unternehmensdaten hinaus. Seine Projekte zeigen, wie vielfältig Data Science heute sein kann:

  • Precision Forestry:
    Mithilfe Copernicus-Satellitendaten und Vegetationsindizes analysiert er Waldflächen und landwirtschaftliche Nutzflächen, um Krankheitsbefall frühzeitig zu erkennen – ein Zukunftsthema zwischen Ökologie und Technologie.
  • Rohstoff-Forecasting:
    Er baut Handelsmodelle mit Futures und Zeitreihenanalyse, um Preisentwicklungen vorherzusagen – inklusive vollständiger ML-Pipeline und Testumgebung.
  • Topic Mining & KI im Kundenservice:
    Bei Zeiss entwickelt er Systeme, die tausende Freitextkommentare automatisch auswerten und in Echtzeit Handlungsempfehlungen liefern – vom Call-Center bis zur Produktentwicklung.

Berufsbegleitend studieren: Herausforderung oder Chance?

Philipp arbeitet vier Tage pro Woche bei Zeiss, der Freitagabend und Samstag gehören dem Studium und – wenn Zeit bleibt – seinem eigenen Freelancer-Business. Anstrengend? Ja. Bereichernd? Noch viel mehr.

„Das Studium zwingt mich, Dinge wirklich sauber zu durchdringen. Und ich kann das Gelernte am Montag direkt im Job einsetzen. Besser kann Weiterbildung nicht funktionieren.“

ich kann das Gelernte am Montag direkt im Job einsetzen. Besser kann Weiterbildung nicht funktionieren.

Philipp Jäger

Student

Die Flexibilität der FH Kufstein Tirol und der Austausch mit Kommiliton:innen aus der Praxis sieht er als entscheidenden Erfolgsfaktor. „Man lernt nicht nur von den Dozenten – sondern voneinander. Wir sind ein Team aus Data Engineers, Analysten, Entwicklern – jeder bringt echten Business-Impact mit.“

Vom Staplerfahrer zum Data Visionary – ein Weg mit Vorbildcharakter

Philipp Jäger ist kein klassischer Quereinsteiger – aber ein exemplarischer Vertreter einer neuen Generation: Menschen, die mit praktischem Verständnis starten, technisches Denken mitbringen und sich bewusst ins Zukunftsfeld Data Science bewegen. Nicht durch Zufall, sondern durch Neugier und Tatkraft.

Sein Weg zeigt: Data Science ist kein Elfenbeinturm – sondern ein Werkzeug für alle, die Probleme erkennen, Muster sehen und Lösungen schaffen wollen.

Oder, wie Philipp es formuliert: „Am Ende geht es nicht um Daten. Es geht darum, die richtigen Entscheidungen zu ermöglichen. Alles andere ist nur Rechenleistung.“

INFO

Der berufsbegleitende Master Data Science & Intelligent Analytics an der FH Kufstein Tirol vermittelt Methodenkompetenz, Engineering-Know-how und praktische Anwendung in realen Industrieprojekten – ideal für Fach- und Führungskräfte, die datengetriebene Innovation in ihren Unternehmen gestalten wollen.

 

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