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Modernes Energiemanagement für nachhaltigen Tourismus

  • 19.06.2025
  • Forschung
Personen stehen vor einem Roll-up und einem Bildschirm im Vortragsraum | © ÖHV ki-adaptiert
© ÖHV ki-adaptiert

Das Team des Interreg-Projekts Resilienter Tourismus besteht aus Vertreter:innen der FH Kufstein Tirol, der FH Salzburg und der ÖHV.

Wie kann ein vernetztes Hotel Energie effizienter nutzen und Kosten sparen? Und was hat das Hotel ohne Gäste damit zu tun? Das Forschungsprojekt Resilienter Tourismus setzt beim 4. Kamingespräch in Oberschleißheim den Fokus auf moderne Energiemanagementsysteme und wie Gäste aktiv in das Konzept eingebunden werden können.

Die Kamingespräche des Forschungsprojekts INTERREG – Resilienter Tourismus setzen wertvolle Impulse für die Tourismusbranche. Am 20. März 2025 fand das vierte von insgesamt neun Treffen im Hotel-Kompetenz-Zentrum in Oberschleißheim statt – einem praxisnahen Demonstrationsbetrieb, der als Hotel ohne Gäste verschiedenste Hotelbereiche realitätsgetreu mit modernster Technik nachbildet. Hoteliers und Planer:innen können sich hier herstellerübergreifend über Produkte und Lösungen informieren und Innovationen im Live-Betrieb erleben.

Christian Peter, Geschäftsführer des Hotel-Kompetenz-Zentrums, führte durch das 3.500 m² große Showhotel, in dem Hotelausstattungen in voller Funktionsfähigkeit präsentiert werden. Darüber hinaus stellte er aktuelle Entwicklungen im Bereich Energiemanagement vor und zeigte auf, wie Gäste aktiv in nachhaltige Energiekonzepte eingebunden werden können. Für die 25 teilnehmenden Hotelier:innen und Touristiker:innen wurde der Besuch damit weit mehr als eine reine Informationsveranstaltung – er wurde zur konkreten Inspirationsquelle für zukünftige Um- und Neubauten.

Energiemanagementsysteme: Von der Industrie zur Hotellerie

Strom, Heizung, Kühlung, Lüftung, all diese Komponenten verursachen Kosten und CO₂-Emissionen. Viele Hotels stehen vor der Herausforderung, steigende Energiekosten mit betrieblicher Effizienz und gleichzeitigem Komfort für die Gäste in Einklang zu bringen. Beim Kamingespräch wurde deutlich, dass sich durch smarte Systeme diese Komponenten gezielt steuern und optimieren lassen.

Noch vor wenigen Jahren wurden Energiemanagementsystemen (EMS) vor allem in der Industrie eingesetzt. Heute wird die Technologie zunehmend auch im Hotelgewerbe verwendet: EMS können hier eine Schlüsselrolle übernehmen, indem sie Energieflüsse sichtbar machen und Einsparpotenziale aufzeigen – von der Wärmerückgewinnung bis zur intelligenten Beleuchtungssteuerung. Durch diese Transparenz entsteht nicht nur eine wirtschaftliche, sondern auch eine ökologische Win-Win-Situation.

Das Energiemanagement-System Consolinno

Eine konkrete Lösung dafür präsentierte das Unternehmen Consolinno: Mit seinem cloudbasierten Energiemanagementsystem bietet es ein Produkt an, das speziell für die Hotellerie weiterentwickelt wurde. Das System sammelt kontinuierlich Daten aus verschiedenen Quellen und analysiert diese automatisiert. Durch die intelligente Verknüpfung von Strom-, Wärme- und Mobilitätssystemen – etwa durch Photovoltaikanlagen, Wärmepumpen und ein smartes Lademanagement für E-Fahrzeuge – sowie KI-gestützte Steuerung können Hotels ihren Energieverbrauch gezielt verbessern, CO₂-Emissionen senken und Betriebskosten reduzieren.

Besonders spannend: Das Hotel-Kompetenz-Zentrum und Consolinno setzen nicht nur auf Technik, sondern auch auf Beteiligung. Mitarbeitende und Gäste sollen in die Energiethemen eingebunden werden – etwa durch sichtbare Echtzeitdaten, die ein Bewusstsein für den eigenen Verbrauch schaffen. 

In der Diskussion wurde deutlich, dass technologische Innovationen eine wichtige Grundlage bilden, um nachhaltige Lösungen zu ermöglichen. Genauso entscheidend für den Erfolg ist jedoch die Akzeptanz und Reflexion durch die Nutzer:innen – nur gemeinsam entfalten Technik und Menschen ihr volles Potenzial.

 

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