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Tüfteln statt Titel: Hannes Auer über Management von morgen

  • 05.08.2025
  • Eventrückblick
Peter Dietrich mit Hannes Auer auf der Bühne und im Hintergrund ein Portrait von Auer
© FH Kufstein Tirol

Moderator Prof. (FH) Dr. Peter Dietrich im Gespräch mit Hannes Auer, Geschäftsführer von 3CON, beim Management Forum der FH Kufstein Tirol.

Beim Management Forum der FH Kufstein Tirol im Juni 2025 teilte Hannes Auer, Gründer und Geschäftsführer des Tiroler Maschinenbauunternehmens 3CON aus Ebbs, seine unternehmerischen Erfahrungen. Dabei ließ er das Publikum an seinem Blick in die Zukunft von Innovation, Führung und Technologie teilhaben.

Am 17. Juni 2025 war Hannes Auer, Gründer und Geschäftsführer des Maschinenbauunternehmens 3CON aus Ebbs, zu Gast an der FH Kufstein Tirol. Beim Management Forum Kufstein gab er den vielen Studierenden und Gästen spannende Einblicke in seinen Weg von der Garagenfirma zum Global Player mit 900 Mitarbeitenden weltweit.

VOM MASCHINENBAUER ZUM INNOVATIONSTREIBER

Der gebürtige Tiroler, der seine Karriere mit einer HTL-Ausbildung in Jenbach und ersten Jobs im bayerischen Maschinenbau begann, zeigte auf beeindruckende Weise, wie tiefgehende Leidenschaft und technisches Interesse zur Basis einer weltweit tätigen Technologie-Firma werden können. „Ich hatte nie ein monetäres Ziel – ich wollte einfach nur geistig gefordert sein“, so Auer. Seine Passion für Software, Physik und Technik habe ihn stets angetrieben – nicht der Wunsch nach Größe oder Gewinn.

INNOVATION AUS DEM KAFFEEGESPRÄCH

In seinem leidenschaftlichen Vortrag wurde deutlich, dass Innovation bei 3CON kein Zufallsprodukt ist, sondern in einer gelebten Unternehmenskultur wurzelt. Auer spricht offen davon, dass viele seiner besten Ideen aus spontanen Gesprächen mit Mitarbeitenden entstanden sind – ganz ohne formale Innovationsprozesse. „Ich habe 580 Freunde im Unternehmen. Die kommen zu mir, wenn sie etwas ausprobieren wollen“, erklärte er mit einem Lächeln. Der persönliche, empathische Umgang mit seinem Team sei ein zentraler Erfolgsfaktor – und ein Grund dafür, dass das Unternehmen nahezu keine Personalfluktuation kennt.

FEHLER ALS TEIL DES WEGES

Auch über Rückschläge wurde offen gesprochen. Zwei von 80 Entwicklungsprojekten seien gescheitert – etwa ein fahrerloses Transportsystem oder ein Batterieprojekt, das von asiatischer Konkurrenz unterboten wurde. „Fehlschläge verdauen wir schnell – es ist ja nur Geld“, sagte Auer und betonte dabei die Bedeutung einer starken Eigenkapitalbasis und konstruktiver Fehlerkultur.

KÜNSTLICHE INTELLIGENZ ALS NEUE LEIDENSCHAFT

Besonders begeistert zeigte sich Auer von der Rolle Künstlicher Intelligenz in seiner Arbeit: „Ich verbringe 70 % meiner Zeit mit KI – weil ich Software liebe. Das ist ein Segen.“ Ob Datenanalyse, Prozessoptimierung oder Self-Learning-Machines – für Auer ist klar: Wer sich KI verschließt, wird den Anschluss verlieren. Zugleich plädiert er dafür, die Technologie klug zu führen: „KI ist nur so gut wie der Mensch, der sie anleitet.“

LEBENDIGE DISKUSSION UND STUDIERENDENFRAGEN

Nach dem Impulsvortrag entwickelte sich eine offene Diskussion. Die Fragen der Studierenden reichten von Fragen zu Leadership und Innovationsprozessen bis hin zur Rolle der Künstlichen Intelligenz in der Ausbildung. Die Veranstaltung wurde moderiert von Prof. (FH) Dr. Peter Dietrich, Leiter des Studiengangs International Business & Management.

INSPIRATION FÜR DIE PRAXIS

Für die Studierenden der wirtschafts- und kommunikationsorientierten Studiengänge der FH Kufstein Tirol bot der Abend praxisnahe Einblicke in unternehmerisches Denken, Innovationskultur und Zukunftsstrategien. Hannes Auer zeigte eindrucksvoll: Leidenschaft, Authentizität und Vertrauen in Menschen sind die wahren Treiber von nachhaltigem Erfolg.

 

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Dieser Artikel wurde von Studierenden des Vollzeit-Bachelorstudiengangs Marketing & Kommunikationsmanagement im Rahmen ihres Praxisprojekts verfasst.