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Wenn Strom sichtbar wird: So lässt sich Energie sparen

  • 07.08.2025
  • News Studiengang
Eine Gruppe von Menschen steht vor dem Eingang der FH Kufstein Tirol.
© FH Kufstein Tirol

Das an der Entwicklung des Tools beteiligte Student:innenteam der FH Kufstein Tirol: Felix Geiger, Ilyas Bouabe, Leon Gölz, Lisanne Haug, Romana Gruber, Finn Dünzer, Maximilian Haller und Lukas Gamper (v.l.n.r.).

Wie lässt sich Strom intelligenter nutzen – und so auf einfache Weise Geld und Energie sparen? Studierende der FH Kufstein Tirol haben ein Tool entwickelt, das Energiegemeinschaften durch visuelle Datenanalysen transparenter macht. Ein Projekt mit großer Wirkung.

Neun Studierende des Masterstudiengangs Energie- & Nachhaltigkeitsmanagement entwickelten im Rahmen eines Praxisprojekts gemeinsam mit der ECO Neuhauser GmbH ein Analyse- und Visualisierungstool für Stromdaten. Unter dem Namen EEG SYNC zeigt es, wie sich selbst erzeugte Energie in Energiegemeinschaften optimal einsetzen lässt – verständlich aufbereitet und leicht bedienbar.

Die Besonderheit des Tools: Es ist einfach zu bedienen, kostenlos und unabhängig vom Betriebssystem nutzbar. Zielgruppe sind Privatpersonen und Mitglieder von Energiegemeinschaften, die einen verständlichen Überblick über ihren Stromverbrauch und die Eigennutzung von erzeugter Energie erhalten wollen – ganz ohne technisches Vorwissen.

„Uns war wichtig, dass EEG SYNC auch für Nicht-Techniker:innen funktioniert“, erklärt Projektbetreuer Prof. (FH) Dr.-Ing. Robert Fröhler. Die Anwendung läuft über den Thonny Editor, ein Einsteiger-Tool für Python, und kann mit wenigen Klicks eingerichtet werden. Daten – etwa aus Smart Metern – werden per CSV-Datei eingespielt. Eine automatische Datenverbindung ist derzeit nicht vorgesehen, könnte aber in einem nächsten Schritt umgesetzt werden.

Lastverschiebungspotenziale sichtbar machen

Mit EEG SYNC lassen sich Stromerzeugung und -verbrauch je Zählpunkt auswerten. Besonders hilfreich ist die Darstellung von sogenannten Lastverschiebungspotenzialen – also der Frage, wann sich Stromverbrauch besser mit dem Zeitpunkt der Erzeugung in Einklang bringen lässt. Die Anwendung zeigt das nicht nur visuell, sondern auch in Zahlen: Nutzer:innen sehen, wie viel Eigenstrom tatsächlich genutzt und was ins Netz eingespeist wurde – und wo sich eine Verschiebung lohnen würde.

Teamarbeit mit klaren Rollen

Das Projektteam bestand aus neun Studierenden, die in drei Gruppen arbeiteten: für Programmierung, Datenanalyse und Visualisierung. Die Gruppen tauschten sich regelmäßig aus, wodurch das Tool Schritt für Schritt anwenderfreundlicher wurde. Das Konzept wurde schließlich im Rahmen der Projekt-Expo an der FH Kufstein Tirol präsentiert – und stieß dort auf großes Interesse.

„Die Lösung ist bewusst einfach gehalten, damit möglichst viele Menschen davon profitieren können“, sagt Fröhler. „Gleichzeitig wurde sie professionell geplant, programmiert und dokumentiert – ein tolles Beispiel dafür, wie viel Innovationskraft in unseren Praxisprojekten steckt.“

Offen für die Zukunft

EEG SYNC ist derzeit als Prototyp verfügbar. Eine Weiterentwicklung als Web-App oder mobile Anwendung ist denkbar – allerdings wäre dies mit größerem technischem und personellem Aufwand verbunden. Aktuell steht das Tool Open Source zur Verfügung und kann individuell angepasst werden.

Mit EEG SYNC leisten die Studierenden einen Beitrag dazu, Energiegemeinschaften verständlicher und deren Energieflüsse nachhaltiger und effizienter zu gestalten – ein Ziel, das aktueller nicht sein könnte.

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