Ersetzt uns die KI? Forschungspreis-Trägerin mit klarer Prognose
- 10.04.2025
- News Studiengang

Lisa-Maria Schedlberger wurde für ihre Masterthesis mit dem Forschungspreis ausgezeichnet und hielt eine viel beachtete Rede in Tokio.
Wie beeinflusst generative KI den Softwareentwicklungsprozess? Lisa-Maria Schedlberger, MSc, widmete dieser Frage ihre Master-Thesis und wurde dafür ausgezeichnet. Im exklusiven Video-Interview mit ihr beleuchten wir die Chancen und Grenzen der KI – und sprechen über mögliche Gefahren.
Intensive, aber auch spannende Wochen liegen hinter Lisa-Maria Schedlberger. Zunächst wurde die Absolventin des berufsbegleitenden Studiengangs Web Engineering & IT Solutions Anfang Dezember für ihre herausragende Masterthesis von der Wirtschaftskammer Tirol (WKT) mit dem Forschungspreis ausgezeichnet. Dann hieß es: ab in den Flieger nach Japan. Dort hielt sie einen viel beachteten Vortrag bei der International Conference on Modern Education Technologies in Tokio.
Mehr über ihre Forschung und persönliche Einschätzungen verrät Lisa-Maria Schedlberger im exklusiven Video-Interview mit Lisa Berke, MSc, Head of Communications an der FH Kufstein Tirol.
„Dass meine Thesis ausgezeichnet wurde, ist für mich persönlich die Bestätigung, dass im Bereich der Softwareentwicklung gerade ein großer Umbruch in Bezug auf neue Technologien stattfindet“, erklärt Lisa-Maria. Ihre Arbeit befasste sich mit generativen KI-Systemen wie ChatGPT und anderen GenAI-Modellen. Diese künstlichen Intelligenzen (KI) können selbstständig neue Inhalte wie Texte, Bilder oder Code erzeugen. Im Fokus stand, wie sie den Softwareentwicklungsprozess verändern – indem sie komplexe Entwicklungsaufgaben erleichtern und gleichzeitig Einstiegshürden für Berufseinsteiger senken könnte.
Technologische Unterstützung statt Ersatz
Ein zentraler Punkt in Lisa-Marias Forschung ist die Frage, ob KI in Zukunft Softwareentwickler ersetzen könnte. Ihr Fazit ist beruhigend: „KI wird uns Menschen nicht ersetzen, sondern uns vielmehr als ein weiteres Werkzeug dienen, um effizienter und kreativer zu arbeiten.“ Dabei betont sie insbesondere den Nutzen für Einsteiger: „Gerade am Anfang der Karriere hilft es, einen virtuellen Mentor wie GenAI an der Seite zu haben. Diese Technologie bietet gezielte Unterstützung und macht den Einstieg in die komplexe Welt der Softwareentwicklung einfacher.“
Auch Prof. (FH) Dipl.-Inf. Karsten Böhm, der Lisa-Marias Masterthesis betreut hat, sieht großes Potenzial: „Generative KI kann eine Brücke schlagen zwischen technischem Fachwissen und praktischer Umsetzung. Die von Lisa-Maria erarbeiteten Ansätze zeigen, wie solche Tools effektiv eingesetzt werden können, um den Alltag von Entwicklern zu erleichtern und die Qualität der Ergebnisse zu verbessern.“
Vom Vertrauen in die eigene Zukunft
Lisa-Maria berichtet, dass ihre Arbeit ihr auch persönlich Vertrauen in die eigene berufliche Zukunft gegeben hat. „Medial hört man oft, dass Entwickler durch Technologien ersetzt werden könnten. Aber meine Recherchen zeigen klar, dass die Branche Fachkräfte braucht, die sowohl technisches Know-how als auch ein tiefes Verständnis für die Bedürfnisse der Kunden mitbringen.“

Lisa-Maria Schedlberger erkundet während ihres Aufenthalts in Japan anlässlich der ICMET die berühmten Torii-Tore des Fushimi Inari Schreins in Kyoto.
Zusätzlich zeigt sich, dass KI nicht nur ein Werkzeug ist, sondern auch die Arbeit in der Softwareentwicklung attraktiver machen kann. Die Möglichkeit, sich auf kreative Aufgaben zu konzentrieren, während repetitive Tätigkeiten durch KI unterstützt werden, könnte mehr Menschen für dieses Berufsfeld begeistern.
Internationale Anerkennung und Ausblick
Nach ihrer Reise nach Tokio blickt Lisa-Maria gespannt in die Zukunft. „Thematisch bleibt der Bereich der generativen KI extrem spannend. Ich bin neugierig, wie sich diese Technologien weiterentwickeln werden und welche neuen Möglichkeiten sie uns bieten.“ Ihr Ziel: weiterhin an innovativen Projekten zu arbeiten und die Grenzen der Technologie zu erforschen.
Mit ihrer Forschung hat Lisa-Maria nicht nur akademische Erfolge erzielt, sondern auch einen wichtigen Beitrag zur Diskussion über die Zukunft der Softwareentwicklung geleistet. Ihre Erkenntnisse zeigen, dass die Kombination aus menschlicher Kreativität und technologischer Unterstützung neue Chancen schafft – für Entwickler und die gesamte Branche.