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Neue Wetterstationen erfassen alpine Umweltdaten

  • 10.12.2025
  • Forschung
Drei Personen stehen mit zwei Anlagen auf dem Berg nebeneinander.
© T. Zieher

Thomas Schmiedinger, Bernhard Mandl und Bernarda Keßler nach erfolgreicher Installation am Reißenschuh.

Die Arbeitsgruppe Alpine-IoT der FH Kufstein Tirol stärkt ihre Forschung im Zusammenspiel von Natur und Technik durch neue Messstationen im alpinen Raum, die Wetter- und Energiedaten in Echtzeit erfassen und für künftige Projekte auswertbar machen.

Im Rahmen eines Feldprojekts installierte die Arbeitsgruppe Alpine-IoT der FH Kufstein Tirol am Berg Reißenschuh im Schmirntal die neue Wetterstation Sisu und die Energiestation Vire. Ziel des Projekts ist es, im alpinen Raum meteorologische und energetische Daten zu erfassen und auszuwerten, um daraus Erkenntnisse für weitere Projekte in den Bereichen Geologie, Meteorologie und digitale Technologien im alpinen Raum zu gewinnen.

Testbetrieb unter alpinen Bedingungen 

Die Stationen dienen zugleich als Testumgebung für das Forschungsprojekt Intelligente Skipiste, für welches meteorologische Messdaten punktuell entlang von Skipisten erhoben und ausgewertet werden. So lassen sich lokale Wetterbedingungen besser verstehen und technische Systeme an die speziellen Herausforderungen im alpinen Gelände anpassen.

Die beiden Stationen erfassen kontinuierlich Lufttemperatur, relative Luftfeuchte, Luftdruck, Windrichtung, Windgeschwindigkeit und Globalstrahlung. Eine Erweiterung mit Bodenfeuchte- und Schneehöhensensoren ist bereits geplant. Der Standort auf rund 2.000 Metern Seehöhe bietet ideale Voraussetzungen, um den Testbetrieb im alpinen Raum zu erproben und die Systeme unter realen Umweltbedingungen zu validieren. 

Das ist für uns ein super Testgebiet. Und gleichzeitig sind wir hier weit weg vom Labor – das heißt, wir müssen gewissenhaft arbeiten.

Bernhard Mandl, MSc

Wissenschaftlicher Mitarbeiter

Ein besonderes Merkmal ist die Datenübertragung über LTE-M, wodurch alle Messdaten in Echtzeit an eine Cloud übermittelt werden. Damit ist ein unmittelbarer Zugriff auf die aktuellen Werte möglich – ein entscheidender Vorteil für Forschungsprojekte, die auf kontinuierliche und ortsnahe Datenerhebung angewiesen sind.

Herausforderungen in hochalpiner Umgebung 

„Man kommt sich schon klein vor, wenn man in dieser Landschaft unterwegs ist. Das sind andere Herausforderungen an technische Systeme, wie sie zum Beispiel in einem urbanen Umfeld zu finden sind“, beschreibt Prof. (FH) Dipl.-Ing. Thomas Schmiedinger, PhD die Arbeit in der hochalpinen Umgebung. Zwischen schroffen Felsen und wechselnden Wetterbedingungen testet das Team die Belastbarkeit der selbst entwickelten Komponenten und sammelt wertvolle Praxiserfahrungen. Auch Bernhard Mandl, MSc betont die Bedeutung des Projekts für Forschung und Lehre: „Das ist für uns ein super Testgebiet, um direkt Erfahrungen zu sammeln. Und gleichzeitig sind wir hier weit weg vom Labor – das heißt, wir müssen gewissenhaft arbeiten.“

Eine Person steht bei der Wetterstation und zwei weitere Personen arbeiten wieiter entfernt.
© T. Zieher

Das Team der AG Alpine-IoT bei der Installation der Stationen im alpinen Gelände.

Zusammenarbeit von Natur und Technik

Die Installation wurde von Bernarda Keßler, BSc, Bernhard Mandl, MSc und Prof. (FH) Dipl.-Ing. Thomas Schmiedinger, PhD der FH Kufstein Tirol durchgeführt – in Kooperation mit Thomas Zieher, PhD vom Bundesforschungszentrum für Wald – Abteilung Wildbachprozesse & Hydrologie.

Der Name der Wetterstation Sisu stammt aus dem Finnischen und steht für Ausdauer, während Vire Energie oder Vitalität bedeutet. Beide Begriffe spiegeln das Ziel des Projekts wider: das harmonische Zusammenspiel von Natur und Technik im alpinen Raum sichtbar zu machen.

 

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