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FH-Projekt ebnet Weg für neue ERP-Lösung im Handwerk

  • 26.02.2025
  • Praxisprojekt
Zwei Männer in Prakom-Shirts halten gestapelte Kartons mit VenDoc- und Prakom-Logos vor neutralem Hintergrund. | © PraKom
© PraKom

Hannes Koidl (links im Bild) und Martin Praxmarer (rechts im Bild) von Prakom: Praktikable Lösungen als Ziel.

Das ERP-Kompetenzzentrum der FH Kufstein Tirol konnte erneut seine praxisorientierte Expertise unter Beweis stellen: Ein Evaluierungsprojekt, das sich mit der Digitalisierung im Handwerk befasste, führte nun zu einem konkreten Pilotprojekt mit einem Tiroler Softwareunternehmen.

Im Frühjahr 2024 analysierten Studierende des berufsbegleitenden Masterstudiengangs ERP-Systeme & Geschäftsprozessmanagement die bestehende Branchensoftware für Rauchfangkehrer:innen in Tirol. Die Ergebnisse zeigten großes Optimierungspotenzial auf, insbesondere hinsichtlich der Prozessabbildung und Benutzerfreundlichkeit.

Ein zentrales Ziel des Projekts war es, nicht nur Schwachstellen zu identifizieren, sondern auch praktikable Lösungen für die Digitalisierung dieses Handwerkssektors aufzuzeigen. Dank des breiten Netzwerks der FH Kufstein Tirol konnte eine Verbindung zur PraKom Software GmbH hergestellt werden, einem Tiroler Unternehmen, das ein speziell auf die Bedürfnisse von Handwerksbetrieben abgestimmtes ERP-System entwickelt.

PraKom als neuer Partner für die Digitalisierung

Das Unternehmen PraKom Software GmbH, unter der Leitung von Geschäftsführer Hannes Koidl, entwickelt nun im Rahmen eines Pilotprojekts eine optimierte Version des ERP-Systems VenDoc. Die Software soll die spezifischen Prozesse mehrerer Rauchfangkehrerbetriebe in Tirol bestmöglich abbilden.

Die enge Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Betrieben, der Landesinnung der Rauchfangkehrer Tirol und den Softwareentwicklern ermöglicht eine praxisnahe Umsetzung. „Die Zusammenarbeit läuft unkompliziert, mit kurzen Wegen und einer hohen Flexibilität, was die individuellen Bedürfnisse der Kunden betrifft. Gerade das ist eine der Stärken von PraKom und VenDoc“, erklärt Bernhard Mandl, MSc, Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich ERP-Systeme & Geschäftsprozessmanagement.

Dieses Projekt zeigt, welchen Mehrwert praxisorientierte Hochschulprojekte schaffen können.

Bernhard Mandl, MSc

Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich ERP-Systeme & Geschäftsprozessmanagement

„Dieses Projekt zeigt, welchen Mehrwert praxisorientierte Hochschulprojekte schaffen können. Studierende erhalten Einblick in reale Digitalisierungsprozesse, während Unternehmen von fundierten Analysen und neuen Impulsen profitieren“, so Bernhard Mandl, der als ehemaliger Mitarbeiter von PraKom den Kontakt zwischen den Partnern herstellte.

Nächste Schritte und langfristige Perspektiven

Das Pilotprojekt ist nun offiziell angelaufen. In regelmäßigen Abstimmungstreffen – sowohl digital als auch persönlich – werden die Anforderungen der Betriebe mit den technischen Möglichkeiten von VenDoc abgeglichen und umgesetzt. „Ein wesentlicher Vorteil dieses Projekts ist, dass erstmals die realen Bedürfnisse der Tiroler Leitbetriebe digital abgebildet werden. Das erleichtert die tägliche Arbeit erheblich, da modernste Technologie gezielt eingesetzt wird“, so Mandl.

Zwar gibt es noch keine messbaren Erfolge, da die Pilotphase erst seit etwa einem Monat läuft, doch bereits der Start kann als erster Erfolg gewertet werden. „Die langfristige Perspektive ist spannend: Sollte die Umstellung großer Tiroler Leitbetriebe erfolgreich verlaufen, könnte das österreichweit ein starkes Signal senden. Es gibt nun eine technologisch ausgereifte Alternative zu bestehenden Lösungen“, erläutert Mandl weiter.

Nach erfolgreicher Implementierung in den ersten Leitbetrieben könnte VenDoc künftig von weiteren Rauchfangkehrerbetrieben in Tirol und darüber hinaus genutzt werden. Damit bietet sich PraKom die Chance, sich als führender Anbieter für diese Branche zu etablieren und die Digitalisierung des Handwerks aktiv mitzugestalten. „Gerade weil es in der Branche oft an Alternativen fehlt, gibt es großes Potenzial für branchenspezifische Lösungen. Wir evaluieren derzeit, welche weiteren Handwerksbereiche von einer ähnlichen Digitalisierung profitieren könnten“, sagt Mandl abschließend. 

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