Frauen auf dem Weg zu mehr Erfolg und Sichtbarkeit
- 12.12.2024
- Allgemein

Prof. (FH) Dr. Kristina Kampfer spricht in ihrem Vortrag „Erfolg kennt (k)ein Geschlecht?“ über aktuelle Herausforderungen und Rahmenbedingungen für Frauen im Berufsleben und erläutert Maßnahmen zur Förderung von Chancengleichheit und Diversität in Führungspositionen.
Prof. Kristina Kampfer, Professorin an der FH Kufstein Tirol, setzte in ihrem Vortrag „Erfolg kennt (k)ein Geschlecht?“ ein starkes Zeichen für mehr Gleichberechtigung und Sichtbarkeit von Frauen in der Arbeitswelt. Sie zeigte, wie Self-Leadership und gegenseitige Unterstützung den Weg zu mehr Erfolg ebnen können.
Im Oktober lud die Euregio Inntal zur Veranstaltung Erfolgsfaktoren für Frauen im Berufsleben ins novum in Kufstein ein. Im Fokus der Veranstaltung standen inspirierende Einblicke erfolgreicher Frauen aus Bayern und Tirol, die ihre beruflichen Werdegänge schilderten und Erfolgswege aufzeigten. Ein besonderer Höhepunkt war der Impulsvortrag von Prof. Kristina Kampfer, Professorin an der FH Kufstein Tirol, der unter dem provokanten Titel „Erfolg kennt (k)ein Geschlecht?“ die nach wie vor bestehenden Herausforderungen für Frauen im Berufsleben beleuchtete und konkrete Impulse lieferte, wie diese überwunden werden können.
Frauen Werden nach wie vor benachteiligt
Kampfer wies zu Beginn ihres Vortrags auf die strukturellen Benachteiligungen hin, die Frauen noch immer erfahren. Ein zentrales Beispiel ist der „Gender Pay Gap“, der zeigt, dass Frauen im Bezirk Kufstein in diesem Jahr 73 Tage unbezahlt arbeiten im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen. Doch die Benachteiligung geht über das Gehalt hinaus: geringere Renten, ein hoher Anteil an unbezahlter Arbeit und die „gläserne Decke“ in Führungsebenen sind weitere, oft unsichtbare Hürden. So sind in Österreich lediglich 12,2 Prozent der Geschäftsführungspositionen von Frauen besetzt, was das strukturelle Ungleichgewicht eindrucksvoll verdeutlicht.
Self-Leadership als Schlüssel zum Erfolg
Doch Kampfer blieb nicht nur bei der Bestandsaufnahme, sondern stellte konkrete Wege vor, wie Frauen ihren Erfolg selbst in die Hand nehmen können. Ein zentraler Ansatz dabei ist „Self-Leadership“. „Self-Leadership bedeutet, sich selbst als gute:r Freund:in zu behandeln, auf die eigenen Stärken zu konzentrieren und Ziele mit Resilienz zu verfolgen“, erklärt Kampfer. Ein wichtiger Aspekt ist die Selbstfürsorge und Balance, die dabei helfen, den eigenen Erfolg zu gestalten.
Frauen sollten ihre Erfolge feiern und auf ihre Potenziale bauen. Ein weiterer wichtiger Punkt ist, sich über eigene Vorurteile bewusst zu werden – nicht nur im Umgang mit anderen, sondern auch mit sich selbst. Kampfer weist in diesem Zusammenhang auf das Phänomen des „Unconscious Bias“ hin, bei dem Frauen unbewusst auch gegenüber anderen Frauen Vorurteile hegen. Eine Studie von YouGov zeigte, dass fast jede fünfte Frau lieber für einen männlichen Chef arbeiten würde, während nur 8 Prozent eine Frau an der Unternehmensspitze bevorzugen. Diese tief verankerten Denkmuster gilt es zu hinterfragen.
Sichtbarkeit und Positionierung – der Weg zu mehr Einfluss
Ebenfalls thematisiert wurde die Bedeutung von Sichtbarkeit. „Wer nicht sichtbar ist, ist unsichtbar und unwirksam für sich und andere“, betonte Kampfer. Sichtbarkeit müsse nicht auf großen Bühnen stattfinden, sondern auch im Alltag: Weiß die Familie, was du beruflich machst? Wird dein Engagement gesehen? Kampfer rief die Zuhörer:innen dazu auf, ihre Positionierung zu stärken und klar zu kommunizieren, wofür sie stehen und was sie erreichen wollen.
Mutig in die Zukunft – mit gegenseitiger Unterstützung
Kampfer gab in ihrem Vortrag auch einen Ausblick auf nächste Schritte, wie Frauen auf ihrem Weg zu mehr Erfolg unterstützt werden können. Ein Beispiel dafür ist die Initiative „Empow(h)er“, die Frauen stärkt, die in Führungspositionen aufsteigen möchten. Durch Vorträge, Workshops und Netzwerkveranstaltungen sollen Frauen ihre Führungskompetenzen entwickeln und mit Selbstbewusstsein und Zielstrebigkeit ihre Karriere vorantreiben.
„Mit Selbstbewusstsein, Selbstführung und gezielter Sichtbarkeit können Frauen ihren Erfolg selbst in die Hand nehmen. Besonders wichtig ist dabei die gegenseitige Unterstützung. Projekte wie ‚Empow(h)er‘ sind ein Beispiel dafür, wie wir gemeinsam mehr Diversität in Führungspositionen schaffen und Türen für alle öffnen können“, fasst Kampfer ihre Botschaft zusammen.
Der Vortrag fand großen Anklang bei den Teilnehmer:innen und setzte ein starkes Signal für mehr Gleichberechtigung und Sichtbarkeit von Frauen in der Arbeitswelt. Die nächste Veranstaltung im Rahmen von „Empow(h)er“ wird schon bald die Gelegenheit bieten, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen und gemeinsam an den nächsten Schritten in Richtung einer gleichberechtigten Zukunft zu arbeiten.
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