Zweites EMY-Partnertreffen in Innsbruck und im Ötztal
- 12.11.2025
- Forschung
Die Projektpartner:innen der Gemeinden Maniago und Montebelluna, der Fondazione Università Ca’ Foscari sowie der FH Kufstein Tirol (Emily Kirchlechner, MA, 3. Person von links und Prof.in (FH) Dr.in Verena Teissl, 5. Person von links).
Mitte Oktober fand in den Räumlichkeiten des Tiroler Volkskunstmuseums und der Ötztaler Museen das zweite Partnertreffen des Interreg Italien-Österreich Projekts EMY statt. Ziel der zweitägigen Veranstaltung: neue Impulse für eine aktive Einbindung junger Menschen in Museen – sowohl vor Ort als auch grenzüberschreitend.
Das Projekt EMY (ITAT-46-013) bringt Partner:innen aus den italienischen Regionen Venezien, Friaul-Julisch Venezien und Tirol zusammen, um gemeinsam an der Aufwertung kultureller Ressourcen sowie der Sicherung des kulturellen Erbes zu arbeiten – mit Fokus auf die Generation Z. Nach einem aufschlussreichen Auftaktmeeting in Maniago (IT) im April stand nun das zweite Treffen in Innsbruck an. Initiiert von der italienischen Gemeinde Maniago involviert das Projekt neben den Tiroler Partnermuseen (Tiroler Volkskunstmuseum und Ötztaler Heimatmuseum) das Museum für Schmiedekunst und Schneidwaren in Maniago, das Naturhistorisch-Archäologische Museum im italienischen Montebelluna, das Forschungszentrum aiku - Arte Impresa Cultura der Fondazione Università Ca’ Foscari in Venedig und die Fachhochschule Kufstein Tirol.
Beim zweiten Partnertreffen waren zudem sowohl die Kulturabteilung des Landes Tirol mit ihrer Leitung Melanie Wiener und der Museumskoordinatorin Johanna Böhm, als auch die Lebensraum Tirol Gruppe durch Hanna Dressler vertreten. Erste Forschungserkenntnisse aus Interviews mit Museen in Tirol und Friaul-Julisch Venetien wurden präsentiert, weiterführende Strategien in moderierten Workshops diskutiert.
Generationen verbinden und Engagement der Generation Z unterstützen
Wie die kulturelle Weitergabe zwischen den Generationen sowie die Einbindung der Generation Z gelingen kann, war eines der zentralen Themen der ersten Erhebungen im Rahmen des EMY-Projekts, die von der Fondazione Università Ca’ Foscari Venedig und der FH Kufstein Tirol durchgeführt wurden. Die Projektpartner:innen identifizierten verschiedene Best-Practice-Beispiele – etwa die Initiative Schülerinnen führen Schülerinnen des Tiroler Landesmuseums, die jungen Menschen die Möglichkeit bietet, selbst aktiv im Museumsbetrieb mitzuwirken und Verantwortung zu übernehmen.
Die italienischen Partnermuseen verfolgen ähnliche Ansätze zur Beteiligung junger Generationen, beispielsweise durch die Einrichtung eines Jugendrats, der die Gestaltung und Weiterentwicklung der Museen unterstützt.
Ausflug zum Ötztaler Heimatmuseum.
Museen verstehen sich zunehmend als kulturelle Service-Einrichtungen, die aktuelle Themen einer Region aufgreifen und gemeinsam mit der Bevölkerung bearbeiten, wie Edith Hessenberger, Leiterin der Ötztaler Museen, betont. Digitale Formate tragen dabei dazu bei, räumliche Distanzen zu überwinden, während Co-kreative Projekte wie das Ötztaler Dialekt-Wörterbuch großen Anklang finden und den partizipativen Charakter musealer Arbeit unterstreichen.
Gleichzeitig stehen die Häuser vor der Herausforderung, diese vielfältigen Angebote mit begrenzten personellen und finanziellen Ressourcen umzusetzen – was die nachhaltige Weiterentwicklung solcher Formate erschwert.
Regionsübergreifende Zusammenarbeit
Die Regionspolitik der EU zielt auf Kooperation, Inspiration und Innovation bei gemeinsamen Herausforderungen ab. Bei EMY arbeiten Regionen mit unterschiedlichen Voraussetzungen und entsprechend unterschiedlichen Kenntnissen bereichernd zusammen. Die gemeinsamen Herausforderungen betreffen die Beziehungsgestaltung mit der Gen Z, die Entwicklung damit verbundener Innovationen, sowie eine Aufwertung von Museen bei Partnern in Wirtschaft und Tourismus in Form von sektorenübergreifenden strategischen Kooperationen. „Wenn wir Know-how bündeln, können wir Ziele substanzieller erreichen. Wir lernen von unseren unterschiedlichen Zugängen“, sagt Prof. (FH) Dr. Verena Teissl, FH Kufstein Tirol.
Ausblick
Kommende Aktivitäten sind Module zu Knowledge Transfers in Italien und Tirol sowie eine Cross-Border-Learning-Experience im Sommer 2026. Bei letzterer erhalten Schüler:innen vielfältige Möglichkeiten, die Partnermuseen aktiv zu erkunden und eigene Zugänge aus ihrer Lebenswelt zu entwickeln.
Links:
- Interreg Italia-Österreich Projekt EMY | Forschungsprojekt
- Projektstart für EMY: Kulturangebote sollen Gen Z begeistern | News