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Erfolgreich mit 7€: Studierende beweisen Geschäftssinn

  • 11.08.2025
  • Eventrückblick
Gruppenfoto vor einer Glaswand des FH-Gebäudes
© FH Kufstein Tirol

Finalist:innen, Juror:innen und Coaches des 7€ Cash‑Projekts 2025.

Wie viel lässt sich mit sieben Euro Startkapital erreichen? Eine ganze Menge – das bewiesen Studierende der FH Kufstein Tirol beim Wettbewerb 7€ Cash 2025. Mit Kreativität, unternehmerischem Gespür und starkem Teamgeist entwickelten sie Geschäftsideen, die sie Ende Juni 2025 vor einer Fachjury präsentierten.

Beim Wettbewerb 7€ Cash 2025 der FH Kufstein Tirol stellten 23 Studierende des Studiengangs Unternehmensführung (neu: Leadership & Business Management) ihren Unternehmergeist unter Beweis. Im Rahmen der Lehrveranstaltung Gründungsmanagement unter der Leitung von Dipl.-Kfm. Karin Steiner, Hochschullehrerin für Unternehmensführung, Entrepreneurship & Controlling, entwickelten sie in sieben Teams innerhalb von zwölf Wochen innovative Produkte und Dienstleistungen.

Im großen Finale am 26. Juni 2025 präsentierten die Teams ihre Erfolge in einem Pitch vor einer externen Fachjury, die sich aus Expert:innen aus Wirtschaft und Innovationsförderung zusammensetzte. Mit dabei waren Markus Ehrlenbach (FH Kufstein Tirol), Dr. Stefan Gruber (Innsbruck Economics), Jenny Koller (Innovationsnetzwerk Kitzbühel), Larissa Kus (7 € Cash-Unternehmerin 2023), Franziska Lässer, M.A. (Startup.Tirol), Sophia Mayer (Wirtschaftskammer Kufstein) sowie Klaus Ossanna-Zala (Sparkasse Kufstein). Für die überzeugendsten Ideen winkten Preisgelder von insgesamt 1.200 Euro.

Von der Idee bis zur Umsetzung: Rahmen und Motivation

Doch bis zum Pitch vor der Jury war es ein weiter Weg und die Teilnehmenden wurden davor gezielt auf ihre unternehmerische Aufgabe vorbereitet. In einer rund dreiwöchigen Einführungsphase erhielten sie gezielte Unterstützung: Zwei intensive Workshops halfen bei der Ideenentwicklung und -bewertung, außerdem bekamen die Gruppen eine Einführung in das MakersLab der FH Kufstein Tirol, um einen Eindruck davon zu gewinnen, welche Ressourcen und Werkzeuge ihnen vor Ort zur Verfügung stehen.

Mit ihren ausgearbeiteten Konzepten führten alle Teams ein Beratungsgespräch mit der Wirtschaftskammer Kufstein. Dabei erhielten sie wertvolles Feedback und konkrete Hinweise auf potenzielle Partnerunternehmen. Zusätzliche Unterstützung kam von vier studentischen Coaches, die im Vorjahr selbst am 7 € Cash-Projekt teilgenommen hatten. Sie begleiteten die Teams bei der Planung und Umsetzung ihrer Vorhaben und gaben ihre Erfahrungen praxisnah weiter.

Studi-Coaches vor einer Holzwand
© FH Kufstein Tirol

Studi-Coaches aus dem Jahrgang 2023 des Studiengangs Unternehmensführung unterstützen die Teilnehmenden mit ihrem Know-how: Sophie Hemetsberger, Felix Grissemann, Christian Beis und Clara Smetka (v.l.n.r.).

Die Unternehmensphase markierte den Höhepunkt des Formats. Ab der vierten Woche bekamen die Gruppen ihr Startkapital und hatten anschließend sieben Wochen Zeit, ihre Geschäftsideen in der Praxis umzusetzen. Nach dieser intensiven Umsetzungsphase endete am 17. Juni die aktive Geschäftszeit mit dem sogenannten Kassenschluss.

Seit dem Start des Projekts 2014 überraschen mich jedes Jahr aufs Neue die Kreativität und Qualität der Geschäftsideen – aber noch mehr beeindruckt mich die Umsetzung in die Praxis. Gerade im KI‑Zeitalter zeigt sich, dass echte Innovation nur durch konkrete Taten sichtbar wird.

Karin Steiner

Initiatorin und Lehrveranstaltungsleiterin

Anschließend erarbeiteten alle Teams ihre Geschäftsberichte und bereiteten sich auf die Abschlusspräsentation vor. Bei einer Generalprobe am 24. Juni konnten sie ihren Pitch bereits vorstellen und bekamen konstruktives Feedback zur finalen Optimierung. Zwei Tage später, am 26. Juni, präsentierten die Teams ihre Projekte im großen Finale vor der Fachjury, die über die Vergabe der Preisgelder entschied.

Jury sitzt in vorderster Reihe nebeneinander am Tisch
© FH Kufstein Tirol

Jenny Koller, Sophia Mayer, Larissa Kus, Franziska Lässer, Klaus Ossanna-Zala, Dr. Stefan Gruber sowie – nicht im Bild – Markus Ehrlenbach folgten gespannt den Präsentationen der Studierenden (v. l. n. r.).

Die besten Ideen des Jahres

Den ersten Platz sicherte sich das Team Keramika, das mit handgefertigten Keramikobjekten in ruhigen Farbtönen überzeugte. Die Geschäftsidee war klar positioniert: stilvolle Einzelstücke, hochwertig umgesetzt und individuell gestaltet. Der Verkauf erfolgte sowohl im direkten Kundenkontakt als auch über Social Media – begleitet von einem stimmigen Markenkonzept. Das Team agierte durchgehend professionell, arbeitete mit verschiedenen Partnern zusammen und dokumentierte den gesamten Prozess sorgfältig. Mit einem Gewinn von 911,34 Euro erzielte Keramika nicht nur die beste Bewertung, sondern auch das wirtschaftlich stärkste Ergebnis.

Auf Platz zwei folgte Pursuit Leather: Die Studierenden interpretierten Second-Hand-Ledertaschen neu, verliehen ihnen durch Branding und Pflege neue Wertigkeit und erzählten dabei eine emotionale Geschichte rund um jedes Stück. Die Marktbearbeitung erfolgte kreativ unter anderem mit dem Aufbau einer eigenen Website und gezielter Kundenansprache.

Rang drei ging an Soapz & Scrubz: Das Team entwickelte Peelingseifen auf Basis natürlicher Inhaltsstoffe, mit einem Fokus auf Selfcare und bewussten Konsum. Der Vertrieb lief über ein persönliches Kund:innen-Netzwerk sowie Online-Kanäle. Die Produktion war effizient organisiert, die Gewinnmarge solide. Besonders positiv fiel der Projektbericht auf mit fundierter Reflexion und klaren Lessons Learned.

Neben den Hauptpreisen wurde auch ein Sonderpreis für das beste Projektvideo vergeben: Mit einem emotionalen Kurzclip für ein Kufsteiner Lokal sicherte sich das Team StoryMakers den Preis für herausragendes Storytelling. Der Film entstand im Rahmen eines selbstorganisierten Events und überzeugte die Jury durch Authentizität, Kreativität und handwerklich saubere Umsetzung.

Das Video spiegelt die unternehmerische Reise eines Teams im Rahmen des 7€ Cash-Projekts wider.

Weitere kreative Geschäftsideen

UrbanElements kombinierte Handwerk mit modernem Trendbewusstsein. Inspiriert von TikTok entstand eine Kollektion handgefertigter Vasen und Kerzenhalter aus Beton. Durch das minimalistische und langlebige Design verwandelte das Team den klassischen Baustoff in stilvolle Dekorationsobjekte mit urbanem Charme. 

Ebenfalls mit einem innovativen Ansatz überzeugte INNMotion. Das Team entwickelte ein kompaktes Dienstleistungsangebot speziell für lokale Kleinbetriebe. Von Videoclips bis hin zu KI-gestützten Marktstudien erhielten die Kund:innen alles aus einer Hand – effizient, professionell und direkt aus Kufstein.

Mit einem ganz anderen Konzept brachte das Team Trachtenperle frischen Wind in die traditionelle Trachtenmode. Die vier Studentinnen des Studiengangs Internationale Wirtschaft & Management nahmen aus eigenem Antrieb am Wettbewerb teil. Mit Charme und Humor gestalteten sie handgemachte Haarreifen und personalisierte Wäscheklammern mit frechen Sprüchen. Der Direktverkauf auf Volksfesten zeigte eindrucksvoll, dass Tradition auch jung, spontan und lebendig sein kann.

Gemeinsam wirtschaften – gemeinsam helfen

Die sieben Teams erwirtschafteten gemeinsam einen Gewinn von EUR 3.502,43. Nach Projektabschluss spendeten die Studierenden, den gesamten Betrag an karitative Organisationen ihrer Wahl - ein beeindruckendes Zeichen für unternehmerische Verantwortung und sozialen Zusammenhalt. Wer mehr erfahren möchte: Alle Projekte und Videos sind auf der Website gesammelt und jederzeit einsehbar.

 

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