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vortrag zu Resilienz in der Kommunikationstechnologie

  • 21.11.2023
  • News Studiengang
Ein Screenshot des Vortrags. | © Münchner Kreis
© Münchner Kreis

Prof. (FH) PD Dr. Christoph Hauser sprach beim Expert:innen Workshop Münchner Kreis zum Thema Resilienz in der Informations- und Kommunikationstechnologie.

Ist unsere IKT ausreichend resilient für die zentrale Rolle, die ihr in unserer Gesellschaft, unserer Wirtschaft und unserem Leben zukommt? Das waren Thema und die zentrale Frage beim Workshop Münchner Kreis.

Mit dieser Frage beschäftigte sich eine Expert:innenrunde Ende Oktober in einer dreiteiligen Veranstaltungsreihe. Informations- und Kommunikationstechnologie umfasst alle Kommunikations-anwendungen, darunter Radio, Fernsehen, Smartphones und sämtliche computerbezogene Hard- und Software. Die ersten beiden Workshops fanden remote statt und betrachteten die Thematik Resilienz aus einer 360-Grad-Perspektive. Während in der ersten Veranstaltung noch der ursprüngliche Resilienzbegriff in Psychologie und Biologie im Fokus stand, konzentrierte sich der Workshop am 17. Oktober auf die Thematik in Wirtschaft, Technik und den Rechtswissenschaften.

 Analyse von Resilienz in der Volkswirtschaft

Dabei legte Prof. (FH) PD Dr. Christoph Hauser, stellvertretender Studiengangsleiter Bachelor Internationale Wirtschaft & Management sowie Master International Business Studies der FH Kufstein Tirol, die Perspektive der Volkswirtschaft dar. Zu Anbeginn unterschied er zwischen den Begriffen Resilienz und Robustheit auf Basis eines Vergleichs zwischen einer Eiche und eines Schilfrohrs. Während eine Eiche problemlos kleineren und auch größeren Windstößen standhält, biegt sich das Schilfrohr sofort unter Einwirkung von Wind und Wetter. Dafür hat Letzteres viel bessere Voraussetzungen bei extremen Wetterphänomenen wie einem Orkan, dem auch tief verwurzelte Eichen zum Opfer fallen können. Ähnlich verhält es sich bei einer Volkswirtschaft, die vielseitig diversifiziert ist und so wirtschaftliche Schockwirkungen besser absorbieren kann als ein hochspezialisierter Standort. Nur durch eine umfassende Resilienzstrategie kann durch politische Initiativen nachhaltig die Erholungskraft einer Wirtschaft gestärkt werden. Für hohen Innovations- und Diversifikationsgrad sind gezielte Maßnahmen im Bereich der Bildungs-, Gesellschafts- und Industriepolitik unabdingbar.

Gleichgewicht zwischen Diversität und Komplexität          

Martin Rothfelder von der Siemens AG erörterte im Anschluss, wie Redundanzen und Diversität in ein technisches System eingebaut und so die Resilienz des Systems erhöhen können. Ein tragfähiges Gleichgewicht zwischen Diversität und Komplexität ist dabei von essentieller Bedeutung, um die Störungsanfälligkeit des Systems zu minimieren. So ein Gleichgewicht muss nach Christian Frank von Taylor Wessing auch zwischen einem unbestimmten Rechtsbegriff und statischen Regelungen für hochresiliente KI-Systeme gewählt werden. Insofern ist ein hohes Abstraktionsniveau der Anforderungen meist die Konsequenz daraus.

Der letzte Teil des Workshops fand am 25. Oktober unter dem Titel Was bedeutet Resilienz in der IKT und wie kann man sie erreichen? als Präsenzveranstaltung im Literaturhaus in München statt. Fazit von Christoph Hauser: „In einer Welt, die wir nicht verstehen, ist es oft besser, ein Schilfrohr zu sein als eine Eiche.“