Studierende stellen per Liveübertragung Fragen an Josef Zotter
Studierende stellen per Liveübertragung Fragen an Josef Zotter

Schokolade macht glücklich – und erfolgreich

04.12.2018 | Allgemein
Aus der Zotter Erlebniswelt spricht Josef Zotter live per Liveübertragung mit 150 Studierenden der FH Kufstein Tirol. Neben Süßem gab es auch Unterhaltsames und was für’s Leben.

Bevor der Chocolatier und Tausendsassa Josef Zotter auf der Leinwand im übervollen Audimax der FH Kufstein Tirol erschien, bekamen die 150 Studierenden – wie sollte es anders sein – Schokolade. Die Verantwortlichen des Studiengangs Internationale Wirtschaft & Management verteilten die Riegel in den Sitzreihen, während Dr. Peter Dietrich begrüßte und in die Schokoladenfabrik übergab.

Kurvenreich und nicht linear

Von dort unterhielt Josef Zotter enthusiastisch und gutgelaunt mit seinem außergewöhnlichen Werdegang – nicht linear und geplant, sondern sehr kurvenreich – aber, wie er sagt, immer getrieben von enormem Tatendrang. Als Konditor vergrößerte er sich schnell und führte vier Geschäfte bis die Insolvenz folgte. Dann gründete er mit seiner Frau die Schokoladenmanufaktur im elterlichen Landwirtschaftsbetrieb, die er in sehr kurzer Zeit zu einem Vorzeigeunternehmen in vielerlei Hinsicht ausbaute: Qualität, Innovation, Bio-Fair-Nachhaltigkeit, gute Laune.

Zotter wurde mehrfach ausgezeichnet, für seine Produkte, aber auch für seine Unternehmensführung und sein Umweltbewusstsein. Immerhin ist sein komplettes Sortiment aus 400 verschiedenen Schokoladensorten biozertifiziert, die Schokoladenmanufaktur ist zu 60 Prozent energieautark, der Essbare Tiergarten, eine Erlebnis-Bio-Landwirtschaft mit alten heimischen Tierrassen und regionalen Obst- und Gemüsesorten, sogar zu 100 Prozent.

Immer „hier“ schreien!

In seinem Vortrag und der anschließenden Fragerunde gab Zotter den Studierenden auch wichtige Tipps mit auf den Weg. So habe er immer „hier“ geschrien, Gelegenheiten erkannt wahrgenommen, auch wenn er etwas riskieren musste. Das Anderssein zieht sich durch die Erscheinung Zotters wie ein roter Faden. Schon in der ersten Sekunde, als er auf der Leinwand zu sehen war, sahen die Studierenden seine zwei unterschiedlich-farbigen Schuhe. In seiner Fabrik hat er eine Seilbahn installieren lassen und überhaupt lebt er die permanente Lust, die „das-geht-nicht“-Einstellung zu durchbrechen. Und genau so entstehen ungewöhnliche Schokoladen mit Grammelnuss’n oder Schweineblut.

Zotter rät authentisch zu bleiben und sich nicht zu verbiegen. Einen der mächtigsten Einkäufer des Landes will er so lange am Telefon vertröstet und abgewimmelt haben, bis dieser persönlich in die Fabrik kam, um einen Liefervertrag auszuhandeln. Begrüßt wurde er von Zotter: „Kaffee trinken können wir, aber Schokolade gibt´s keine!“ „Willst mi häkeln, Zotter“, fragte der Einkäufer. Zotter: „Ja!“ Es folgte ein gemeinsames Lachen, ein Handschlag und eine lange und gute Partnerschaft.

Ein ganz wichtiger Punkt für den Chocolatier ist Humor – auch den lebt er. Wer ihn sieht gewinnt den Eindruck, dass er sich selbst nicht allzu ernst nimmt und sich damit leichttut, Bestehendes immer wieder zu hinterfragen und Inspiration aus allem und jedem zu schöpfen.